Aktuelle Zeit: Fr 29. Mär 2024, 07:25

FKK-Freunde.info

Das deutsche FKK-Forum

Gesundheitswahn

Kurioses, Lustiges, Aufmunterndes was unsere Forengemeinschaft interessieren dürfte
Benutzeravatar
 
Beiträge: 1593
Registriert: 22.09.2021
Wohnort: Paderborn
Geschlecht: Männlich ♂
Skype: nee

Re: Gesundheitswahn

Beitrag von hajo » Do 4. Nov 2021, 14:31

efkaka hat geschrieben:Woher bezieht ihr eure Bio- Produkte und sind es schon fertige Backmischungen ?
Meine Bioprodukte beziehe ich aus der nahen Umgebung per Fahrrad (Getreide, Kartoffeln...) oder zu Fuß (Eier) bzw. lasse ich mir bringen, wenn es etwas weniger nah ist (Hühner, Schweinefleisch, Lamm, Wein). Meine Getreidemühle dient mir seit 1984.
Ein Biohof-Händler fährt einmal die Woche eine Tour durch einen Teil des Kreises (muss für ihn noch ortsnah/lohnend sein). Das ist zumindest effektiver, als wenn jeder separat von zu Hause zu dem Hof führe.
Fertige Backmischungen nutze ich nicht. Sauerteig gärt bei mir im Kühlschrank seit nunmehr mehr als 35 Jahren (natürlich permanent aufgefrischt). Ansonsten - bei Weizenbrötchen (muss sein; habe Frau :) ) hilft Hefe, die ich aber nicht selbst vermehre (nutze sie zu selten).
1995 habe ich mir den Coleman-Backofen gekauft, der seitdem in jedem Urlaub dabei ist, so dass Brot oder Pizza auch auf dem Gasherd möglich sind.

Nur nebenbei:
"Alternativ" ist das alles nicht. Wenn ich an meine Mutter denke bzw. an die Arbeit, die in meiner Kindheit zum Leben normal war...

 
Beiträge: 141
Registriert: 29.06.2019
Wohnort: irgendwo zwischen WOB und BS
Geschlecht: Männlich ♂
Skype: nur für Freunde

Re: Gesundheitswahn

Beitrag von Funkoldman » Sa 6. Nov 2021, 01:40

Was ist Colemanofen? Gleich mal Googeln :-)

Benutzeravatar
 
Beiträge: 1593
Registriert: 22.09.2021
Wohnort: Paderborn
Geschlecht: Männlich ♂
Skype: nee

Re: Gesundheitswahn

Beitrag von hajo » Sa 6. Nov 2021, 01:49

Das ist ein simples, geniales Teil, seinerzeit in den USA erworben, als wir noch "die Welt" sehen wollten...
Klein zusammen legbar, funktioniert auf Gas oder sogar Holzfeuer. Sehr oft genutzt, mittlerweile ansehnliche Gebrauchsspuren, dennoch funktionstüchtig.
Noch diesen Spätsommer zum Erstaunen und zur Freude einiger Campnachbarn zum Brotbacken genutzt...

 
Beiträge: 767
Registriert: 21.07.2009
Wohnort: Potsdam

Re: Gesundheitswahn

Beitrag von efkaka » Sa 6. Nov 2021, 06:52

Ich gehe trotzdem , selbst vom Selbermachen , immer noch zum Handwerk, zu den Profis. Das schmeckt und ist mit Supermarkt nicht zu vergleichen. Was jeder Haushalt selber macht , ist zwar löblich und auch Tradition, doch der Druck der Gesellschaft, durch Arbeit, schafft andere Situationen, Ansprüche. Die Zeit gibt unser Verhalten vor.
Aus wenig Zeit viel zu produzieren(Arbeit) und dann zu Hause noch Selbermachen ?
Ich bin für Handwerk !

Benutzeravatar
 
Beiträge: 4788
Registriert: 17.06.2006
Wohnort: Hessen
Geschlecht: Männlich ♂

Re: Gesundheitswahn

Beitrag von Hans H. » Sa 6. Nov 2021, 16:48

Die Geräte von Coleman waren der absolute Hit in den 1980er und 1990er Jahren bei Rucksacktouristen, Langstrecken-Gebirgswanderern etc. also alles was heute Trekking, Backpacking und ähnlich neudeutsch bezeichnet wird. Ich habe nur den ganz kleinen Rucksack-Teekocher, der mit Spiritus oder sehr viel besser (heißere Flamme) mit gereinigtem Spezial-Benzin funktioniert. Der Tank wurde mit einer kleinen Luftpunpe unter Druck gesetzt und der Brennstoff über eine Vergaserschlinge des Röhrchens nahe der Flamme verdampft, bevor er in den Brenner geleitet wurde. Das Gerät war im Endeffekt viel wirkungsvoller, aber vom Platzbedarf und Gewicht her ein Vorteil gegenüber dem kleinsten Campinggas-Kartuschenkocher (eine Halbliterflasche Brennstoff hatte die Energie von drei Gas-Kartuschen und die Flamme war heißer), und im Verbrauch auf die Kosten bezogen sparsamer. Genial war auch die Lampe: viel heller als die kleine Kartuschen-Gaslampe von Campinggas aber nicht größer und viel länger leuchtend mit einer Füllung. Mit dem Vergaserprinzip (die Röhrchenschlinge muss erst heiß werden) dauerte jedoch der Start länger, als das Anzünden einer Gasflamme.

Benutzeravatar
 
Beiträge: 4788
Registriert: 17.06.2006
Wohnort: Hessen
Geschlecht: Männlich ♂

Re: Gesundheitswahn

Beitrag von Hans H. » Sa 6. Nov 2021, 20:30

Vom Gesundheitswahn zum Gesundheitssystemwahn:
https://khg-sachsen.de/2021/11/04/wie-k ... itssystem/

(Wenn es hier nicht so gut hineinpasst: an keiner anderen Stelle hätte es besser gepasst und für einen neuen Thread lohnt es nicht, denn es gibt bestimmt nicht so viel zu diskutieren darüber.)

Benutzeravatar
 
Beiträge: 5424
Registriert: 29.06.2013
Wohnort: Ostfriesland
Geschlecht: Paar
Alter: 59

Re: Gesundheitswahn

Beitrag von ostfriesenpaar » Sa 6. Nov 2021, 22:52

tytoalba hat geschrieben:1995 habe ich mir den Coleman-Backofen gekauft, der seitdem in jedem Urlaub dabei ist, so dass Brot oder Pizza auch auf dem Gasherd möglich sind.
ja, ein tolles Teil. Aber inzwischen abgelöst vom Omnia...noch vielseitiger als Dein Backofen.

Benutzeravatar
 
Beiträge: 5133
Registriert: 24.01.2012
Wohnort: München
Geschlecht: Weiblich ♀

Re: Gesundheitswahn

Beitrag von Aria » Do 2. Dez 2021, 16:12

Weil hinter der Bezahlsperre, hier etwas längeres Zitat aus einem Interview des SZ-Magazins der Süddeutschen mit dem Lebensmittelexperten Hans-Ulrich Grimm:

Im Verlauf der Evolution hat sich der menschliche Körper über einen sehr langen Zeitraum an die normalen, aus Naturprodukten hergestellten Nahrungsmittel angepasst. Mit ihnen kann unser Körper umgehen.
Wenn Sie also ein Butterbrot essen oder einen Apfel oder ein Stück Schwarzwälder Kirschtorte, und das gelangt in den Magen und in den Darm, dann erkennt der Körper, mit welchen Chemikalien, Botenstoffen, Hormonen und anderen Substanzen er diese Stoffe verarbeiten muss. Da laufen sehr komplexe Prozesse ab, die dem Körper die benötigten Nährstoffe zuführen, alles nicht Benötigte wieder ausscheiden und so letzten Endes bewirken, dass wir unsere Energieversorgung aufrechterhalten können und am Leben bleiben. In moderner Industrienahrung sind aber jede Menge Inhaltsstoffe enthalten, die in der Natur nicht vorkommen. Dadurch wird der Metabolismus, also der Stoffwechsel, gestört, und der Körper kommt komplett durcheinander. Das hat vielfältige Folgen, etwa die modernen Zivilisationskrankheiten, die durch das sogenannte »metabolische Syndrom« gefördert werden: Dazu gehören Übergewicht, Bluthochdruck, veränderte Blutwerte und somit ein steigendes Risiko für Diabetes, Herzprobleme, Schlaganfall, Krebs und dergleichen.
(…)
Der am weitesten verbreitete Zusatzstoff ist tatsächlich einer, den es in der Natur gar nicht gibt, nämlich modifizierte Stärke. Mehr als 90 Prozent der Testpersonen nehmen diesen Designerstoff regelmäßig zu sich. Wenn man nicht sehr genau auf seine Ernährung – und natürliche Lebensmittel – achtet, ist es kaum möglich, ihm zu entkommen.
(…)
[Modifizierte Stärke] ist ein Stoff, der nicht für die Bedürfnisse des Menschen entwickelt wurde, sondern für die Bedürfnisse der Industrie. Modifizierte Stärke wird ganz vielen Industrielebensmitteln hinzugefügt, weil sie dann leichter von den Maschinen verarbeitet werden können, länger haltbar sind und appetitlicher aussehen. Sie finden das in allen möglichen Produkten, von Müsli und Tiefkühlpizza bis zu Pudding, Desserts, Fertigsaucen und Babynahrung. Das Problem ist, dass modifizierte Stärke den Blutzucker in die Höhe treibt, schneller sogar als purer Zucker, und dadurch das Diabetes-Risiko steigen lässt.
(…)
Die Stoffe heißen dann zum Beispiel oxidierte Stärke, Stärkeacetat, Monostärkephosphat oder Dextrin. Schauen Sie mal im Supermarkt nach – es ist leider nicht schwierig, auf den Stoff zu treffen.
(…)
Sobald Aroma draufsteht, ist etwas faul mit dem Nahrungsmittel.
(…)
Der Geschmack ist unsere wichtigste Kontrollinstanz. Normalerweise riechen Sie an einem Lebensmittel, probieren ein bisschen und können bereits relativ gut einschätzen, ob das etwas taugt oder nicht. Wenn nun aber flächendeckend am Geschmack manipuliert wird – Sie müssen nur mal im Supermarkt schauen, in wie vielen Produkten industrielle Aromen enthalten sind –, dann stimmt etwas nicht. Die Aromen werden zum Beispiel gezielt dazu eingesetzt, um bestimmte »Problemnoten«, wie es in der Nahrungsmittelbranche heißt, zu »maskieren«, zum Beispiel den bitteren Beigeschmack, den manche Süßstoffe haben.
(…)
Ich würde nichts kaufen, das Glutamat, Hefe-Extrakt oder Süßstoffe enthält. Vorsichtig sein sollte man auch bei Phosphaten, wie sie in vielen Softdrinks zu finden sind, aber auch der trendigen Hafermilch. Außerdem ist noch die Zitronensäure zu nennen, E 330.
(…)
Zitronensäure war übrigens die Nummer zwei in der erwähnten französischen Studie – mehr als 90 Prozent der Testpersonen schluckten Zitronensäure. Die ist in Margarine drin, in Gummibärchen, in Softdrinks, in fast allen Fertiggerichten aus dem Supermarkt, sogar im Mittagessen in der Kita, wenn es aus einer Catering-Fabrik kommt.
(…)
[E-Nummern] tauchen heutzutage kaum noch auf, weil die Firmen gemerkt haben, dass die Leute da misstrauisch werden. Deshalb werden die Zutatenlisten, wenn möglich, ganz unverfänglich formuliert. Auf einer Süßigkeiten-Packung mit Weingummis ist dann vielleicht nur noch die Rede von Zucker, Aroma und Zitronensäure, außerdem von Farbstoffen, die als »natürliche Auszüge« von irgendwas bezeichnet werden. Aber auch die werden auf industrielle Weise gewonnen. Wenn Sie irgendwo »Holunderbeer-Extrakt« lesen, hat das nichts mit dem Holunder zu tun, den Sie vom Strauch kennen, sondern kommt aus einer Lebensmittelfabrik.
(…)
[In Biomärkten] ist zwar weniger Chemie zulässig als bei den konventionellen Klassikern, aber besser oder gar gesünder sind sie dadurch nicht. Besonders krass ist es natürlich bei den hippen Veganprodukten, da geht ohne chemisches Aroma gar nichts, sie müssen da schließlich Erbsenprotein in eine Art Milch oder Sojaprotein in Ersatz-Hack verwandeln, wo übrigens auch noch als Zusatzstoff Methylcellulose drinsteckt, die aus Holz gewonnen wird – tatsächlich kein Tier, aber gesund auch nicht unbedingt.
(…)
Kein vernünftiger Mensch, der irgendwie an gutem Geschmack interessiert ist, kauft sich doch freiwillig so ein Fertiggericht, das voller Zusatzstoffe steckt und mit Farbstoffen appetitlich hinmanipuliert wurde.
(…)
Vor allem simple Klassiker wie Pfannkuchen oder Kartoffelpüree sind selbstgemacht, selbst mit Bio-Zutaten, spektakulär billig. Von der Hühnersuppe ganz zu schweigen, die machen wir aus den sogenannten Karkassen, die gehen sonst in den Napf fürs Haustier oder nach China. Billiger als jede Tütensuppe, und stärkt nachweislich die Körperabwehr. Ganz anders beim Fabrikprodukt, das oft nur billig wirkt, und das auch dank chemischer Ingredienzen, etwa der Zusatzstoffe. Denn einen Joghurt mit Erdbeeraroma können Sie natürlich viel günstiger herstellen als einen, in dem echte Erdbeeren enthalten sind. Die Folgekosten der ungesunden Ernährung werden derweil auf die Allgemeinheit abgewälzt. Nehmen Sie nur mal das Beispiel Diabetes: Wir haben mehr als acht Millionen Diabetes-Patienten in Deutschland, unserem Gesundheitssystem entstehen dadurch jährliche Kosten von mehr als 20 Milliarden Euro.


Hans-Ulrich Grimm betreibt die Webseite Dr. Watson der Food-Detektiv und hat auch eine gleichnamige App herausgebracht, mit deren Hilfe man sich über rund 300 chemische Zusatzstoffe informieren kann, die in unserer Nahrung auftauchen.

 
Beiträge: 3525
Registriert: 28.11.2005
Wohnort: Bremen

Re: Gesundheitswahn

Beitrag von Tim007 » Do 2. Dez 2021, 19:41

Ein spannender Artikel.
Danke fürs Posten.

Benutzeravatar
 
Beiträge: 5133
Registriert: 24.01.2012
Wohnort: München
Geschlecht: Weiblich ♀

Re: Gesundheitswahn

Beitrag von Aria » Mo 10. Jan 2022, 21:19

In diesem Sommer war ich viel in den Bergen wandern und habe aus praktischen Gründen Energie- und sonstige Riegel mitgeführt und konsumiert. Ich kann nicht sagen, dass sie mir geschadet haben, aber gutes Gefühl habe ich dabei nicht gehabt. Jetzt habe ich in der Süddeutschen einen Artikel über die Tricks der Lebensmittelindustrie gelesen – wegen der Bezahlsperre zitiere ich hier etwas umfangreicher:

Mitte Oktober hat der Schweizer Schokoladenhersteller Barry Callebaut ein "nutrazeutisches" Getränk namens Elix vorgestellt. Das Getränk aus der Kakaofrucht soll nicht nur die Gefäße erweitern und darum herzgesund sein, sondern durch eine optimierte Durchblutung im ganzen Körper Gesundheitswirkungen in Gehirn, Haut und Muskeln entfalten.
Nutrazeutisch heißt, dass der Nutzen belegt ist.
(…)
Die Gesundheitsaussage bezieht sich auf die gefäßerweiternde Wirkung von speziellen Kakao-Bitterstoffen, den Flavanolen. Sind diese in einer festgelegten Menge von 200 Milligramm pro Portion vorhanden, darf ein Hersteller damit werben. Dies gilt auch für Bitterschokolade oder Kakaopulver, wenn sie reich an Flavanol sind.
(…)
Das Bohei um Einzelstoffe, Vitamine, Spurenelemente, bestimmte Fettsäuren oder sekundäre Pflanzenstoffe ist wissenschaftlich betrachtet überhaupt ein Anachronismus. Man weiß heute, dass ein Lebensmittel mehr ist als die Summe seiner einzelnen Nährstoffe.
(…)
Zum Beispiel schaffen es an Ballaststoffe gebundene sekundäre Pflanzenstoffe, wozu auch die Flavanole zählen, bis in den Dickdarm, wo sie etwa als Futter für Darmmikroben dienen. Sekundäre Pflanzenstoffe in isolierter Form werden dagegen bereits im Dünndarm aufgenommen und haben dann keine gesundheitlichen Effekte auf die Darmflora.
Eine weiteres Beispiel: Beta-Carotin, eine Vorstufe von Vitamin A, in Obst und Gemüse schützt vor Krebs. Nehmen Kettenraucher jedoch Beta-Carotin-Tabletten ein, erkranken sie sogar häufiger an Lungenkrebs als Raucher, die keine Vitamintabletten einnehmen.
(…)
In Übersichtsstudien konnte das MRI zeigen, dass es für das Herz-Kreislauf-Erkrankungsrisiko keine Rolle spielt, ob jemand fettarme Milch oder Vollmilch zu sich nimmt. Ein Mechanismus dahinter: Milcheigenes Kalzium verhindert, dass zu viele Fette vom Darm ins Blut gelangen. "Rund 400 verschiedene Fettsäuren finden sich in der Milch, da kann man nicht pauschal sagen, die sind ungesund, und darum ist fettarme Milch besser", sagt Watzl.
Ein weiteres Beispiel: Zucker aus einer intakten Orange oder einem Apfel muss vom Verdauungsapparat erst mit Energieaufwand aus dem Zellverband gelöst werden und geht dann langsam ins Blut über, was gut für die Gesundheit ist. Kommt das Obst als Saft, Nektar oder Smoothie daher, schießt der Zucker hingegen ins Blut und bringt den Glukose-Stoffwechsel durcheinander, was auf Dauer zu Übergewicht und Diabetes führen kann.
(…)
Zudem geht man in der Ernährungswissenschaft in den vergangenen Jahren immer mehr davon weg, einzelne Lebensmittel zu propagieren. Nur einen Apfel am Tag und sonst Junkfood zu essen, hält eben noch nicht gesund. Vielmehr geht es um Ernährungsmuster. Jemand, der gerne unverarbeitetes Fleisch isst, dafür aber auch viel Gemüse und wenig Zucker, hat ein gesundes Ernährungsmuster. Wer fettreichen Käse und Rotwein liebt, der kann mit Vollkornbrot und Obst gegensteuern. "Es gibt nicht die eine richtige Ernährung", sagt Hannelore Daniel, die lange als Ernährungswissenschaftlerin an der TU München forschte. "Man sollte sich nur maßvoll und vielfältig ernähren."
(…)
Wenn ein Müslihersteller beispielsweise ausreichend Kleie in sein Produkt mischt, darf er auch ein überzuckertes Müsli mit dem Versprechen "trägt zur Beschleunigung der Darmpassage bei" auf den Markt bringen. Bislang sind zudem vor allem Health Claims erlaubt, die Werbung für Vitamine und Mineralstoffe ermöglichen.


Die EFSA, ohnehin in Kritik stehend, kann gar nicht schnell genug Vorschriften verfassen bzw. ändern, denn die finanzstarke Lebensmittelindustrie findet Lücken im System und ist ihr zudem, gestützt durch modernsten Labore und hochbezahlte Wissenschaftler, immer einen Schritt voraus.

Und wir kaufen die angeblich gesunden oder zumindest gesundheitsfördernden Produkte für teures Geld – und werden doch tagtäglich hinters Licht geführt. Es gibt auf diesem Gebiet nicht zu viel Kontrollen, sondern zu wenig.

VorherigeNächste

Zurück zu Sonstiges

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 29 Gäste