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Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Campingliesel » Sa 5. Mär 2022, 18:26

@ Aria

Der Grund dafür war wahrscheinlich das „Überhandnehmen“ der Pornografie, was der These von 2 Personen hier widerspricht, vor dem Aufkommen der Sex-Video-Kassetten hätte es in Deutschland keinen nennenswerten Markt für Pornografie gegeben.

Weder ich noch Bummler haben das so behauptet. Da hast Du mal wieder völlig falsch gelesen.
Einen Markt gab es zwar, aber längst nicht so in dem Maße und in der breiten Masse grenzenlos zu nutzen.
Vor allem hatte dieser noch relativ kleine "Markt" keinen Einfluß auf die FKK. Das ist der wesentliche Unterschied zu heute und in den letzten 30 Jahren, wo eben dieser Massenmarkt immer mehr Einfluß auf die FKK nahm.

NIcht alles, was es gibt, muß ja jeder unbedingt nutzen. FKKler waren eben auch damals nur eine MInderheit. Und diese hatten ihre eigenen Ansichten über die Nacktheit und auch über die Sexualität. Der Sinn und Zweck der FKK widersprach eben total dem Zweck von Porno usw.
FKKler sind zwar nicht asexuell, aber sie verbinden nicht die Nacktheit der FKK mit der Nacktheit der Sexualität, wobei eben die öffentlich sichtbare Sexualität gemeint ist. Sex ist eine total private Sache, die niemand sonst was angeht. Das ist eben der große Unterschied.
Vor den 90ern war das auch jedem FKKler völlig klar. Vor allem den organisierten FKKlern auf offiziellen FKK-Plätzen, die eben die Grundsätze der Fkk auch umgesetzt haben.

Und wenn das hier in diesem Forum viele nicht mehr verstehen können oder wollen, dann ist das eben eine Folge der Sexualisierung, weil diese in der Öffenltichkeit einerseits zu selbstverständlich und allgegenwärtig geworden ist, andererseits eben auch zur heutigen Prüderie geführt hat, die eben genau diese ständige Präsenz und die daraus entstandenen Gefahren aus dem Weg gehen will.
Wer das nicht versteht, versteht auch den Sinn und Zweck der FKK nicht. FKK ist eben mehr als nur einfach das Nacktsein irgendwo in der Landschaft.

Deshalb spielen auch all Deine "Dokumente" über Nacktheit zu früheren Zeiten, wo es noch lange keine FKK gab, absolut keine Rolle. Auch nicht daß es Porno und Prostitution schon wer weiß wie lange gab. Für FKKler war das so völlig uninteressant wie tierische Nahrung für Veganer oder Zigaretten für Nichtraucher.

 
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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Campingliesel » Sa 5. Mär 2022, 18:45

Aria hat geschrieben:Der Grund dafür war wahrscheinlich das „Überhandnehmen“ der Pornografie, was der These von 2 Personen hier widerspricht, vor dem Aufkommen der Sex-Video-Kassetten hätte es in Deutschland keinen nennenswerten Markt für Pornografie gegeben.


(hatte ich vergessen, zu zitieren)

 
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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Blood Moors » Sa 5. Mär 2022, 19:01

Bummler hat geschrieben:Damit ist eigentlich bewiesen, dass immer wenn sich ein neues Medium etabilert hat, dieses auch für Pornografie missbraucht wurde.
Dieser Zusammenhang ist offensichtlich und nicht mehr zu leugnen.

Ich hätte anstatt "missbraucht" lieber "verwendet" geschrieben. Denn Pornografie gab es schon lange, bevor die Fotografie erfunden wurde. Jahrtausende alte Höhlenmalereien belegen dieses eindeutig.

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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Aria » Sa 5. Mär 2022, 19:16

Bummler hat geschrieben:Nun, ich könnte mir vorstellen, dass dieses Agreement aufgrund des relativ neuen Mediums Fotografie notwendig wurde.
Deine Vorstellung in allen Ehren, aber es war wahrscheinlich der Film, der das verursachte – die Fotografie war zu diesem Zeitpunkt schon über ein halbes Jahrhundert alt.

Bummler hat geschrieben:Damit ist eigentlich bewiesen, dass immer wenn sich ein neues Medium etabilert hat, dieses auch für Pornografie missbraucht wurde.
Wieso missbraucht? Das ist eine moralische Wertung, die auf deinem Vorurteil beruht.

Man kann das auch neutral sagen: Medien wurden auch für die Pornografie benutzt, sobald sie vorhanden und besser waren als vorherigen. Oft waren sie auch Schrittmacher der neuen Technik, die anfangs teuer war, weil sie nur wenige beherrschten, und andererseits der Bedarf an pornografischen Produkten riesig war und ist – Zitat aus der Zeit:

Durch Unternehmen wie Smart Media Star nimmt die Pornoindustrie eine Vorreiterrolle in der technologischen Entwicklung ein. Zum wiederholten Male. Bestes Beispiel war bisher die Sony Betamax: Sie verlor einst den Video-Formatkrieg gegen die VHS-Videokassette, obwohl Betamax technisch überlegen war. Der Grund: Der VHS-Erfinder JVC erlaubte der Pornoindustrie, das VHS-Format zu nutzen. Diese stürzte sich auf die Technologie, die Nachfrage war enorm, Konkurrent Sony musste sich geschlagen geben.

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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von kuma » Sa 5. Mär 2022, 19:49

Das wirklich interessante, ist doch, das schon kurz nach der Erfindung der Photografie, die ersten Akt-Bilder entstanden.
https://photogenika.de/geschichte-aktfotografie-dessousfotografie/
Da kann man doch sehen wie die Menschen ticken, und wie gerne sie schon damals, gerne Akte sich angesehen und angefertigt haben.
Und das wurde auch mit jedem neuen Medium, was danach erfunden wurde, direkt wiederholt.
Denn mit Einführung dieser neuen Medien, wurde es auch möglich, das der Mensch, der nicht begütert war, sich so etwas leisten konnte.

 
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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Campingliesel » Sa 5. Mär 2022, 20:11

kuma hat geschrieben:Das wirklich interessante, ist doch, das schon kurz nach der Erfindung der Photografie, die ersten Akt-Bilder entstanden.
https://photogenika.de/geschichte-aktfotografie-dessousfotografie/
Da kann man doch sehen wie die Menschen ticken, und wie gerne sie schon damals, gerne Akte sich angesehen und angefertigt haben.
Und das wurde auch mit jedem neuen Medium, was danach erfunden wurde, direkt wiederholt.
Denn mit Einführung dieser neuen Medien, wurde es auch möglich, das der Mensch, der nicht begütert war, sich so etwas leisten konnte.


Sicherlich ist das so, daß jedes Medium auch für die Akte interessant war. Die Sexualität ist nunmal was Interessantes, weil es einerseits als etwas sehr Privates angesehen wird, andererseits einige Leute dafür sorgen wollen, daß das enttabuisiert wird.
Und natürlich entwickelten sich die Videos und das Internet zu einem Massenmedium. Und damit auch die sexuellen Dinge. Aber weil eben damit auch viel Mißbrauch getrieben werden kann, hat das auch viele negative Folgen.
Und die sind eben z.B. bei der FKK deutlich sichtbar, weil diese eben auch mit Nacktheit zu tun hat, die ja vor ca ca 150 - 120 Jahren auch sehr tabuisiert war. Oder auch schon vorher. Genau kann ich das auch nicht sagen.
Die FKK hatte aber zum Ziel, die Nacktheit "gesellschaftsfähig" zu machen, aber nicht die Nacktheit der Sexualität. Das paßte eben nicht zusammen. Man kann die Nacktheit der FKK aber nur dann "gesellschaftsfähig"machen, wenn sie nichts mit der öffentlichen Sexualität zu tun hat. Ansonsten passiert genau das, was wir heute haben: nämlich die neue Art der Prüderie.

 
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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Konrad R. » Sa 5. Mär 2022, 21:55

kuma hat geschrieben:Das wirklich interessante, ist doch, das schon kurz nach der Erfindung der Photografie, die ersten Akt-Bilder entstanden.

Nicht nur komponierte Akt-Bilder, sondern bald auch von nackten Menschen in Bezug zur FKK, sowie pornografische. Ob damals jeder Betrachter der Bilder streng differenziert hat?

 
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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Campingliesel » Sa 5. Mär 2022, 22:29

Konrad R. hat geschrieben:
kuma hat geschrieben:Das wirklich interessante, ist doch, das schon kurz nach der Erfindung der Photografie, die ersten Akt-Bilder entstanden.

Nicht nur komponierte Akt-Bilder, sondern bald auch von nackten Menschen in Bezug zur FKK, sowie pornografische. Ob damals jeder Betrachter der Bilder streng differenziert hat?


Nur wer keine Ahnung hat, daß zwischen der Nacktheit der FKK und der der Sexualität ein großer Unterschied ist, wird das nicht differenzieren können.

 
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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Campingliesel » Sa 5. Mär 2022, 22:33

@ Aria

Wieso missbraucht? Das ist eine moralische Wertung, die auf deinem Vorurteil beruht.


Du hältst also jeden MIßbrauch für eine moralische Wertung, die auf einem Vorurteil beruht? Oder willst Du abstreiten, daß es Mißbrauch überhaupt gegeben hat?

Wie kann man nur so eine Blödsinn schreiben? Wo lebst Du eigentlich?

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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Aria » Sa 5. Mär 2022, 23:18

Konrad R. hat geschrieben:Nicht nur komponierte Akt-Bilder, sondern bald auch von nackten Menschen in Bezug zur FKK, sowie pornografische. Ob damals jeder Betrachter der Bilder streng differenziert hat?
Im 19. Jahrhundert waren in höheren Kreisen der Gesellschaft die Kenntnisse darüber, wie menschliche Körper aussahen, sehr beschränkt. John Ruskin, ein englischer Philosoph, war angeblich bei seiner Frau von Anfang an impotent, weil sie so anders war als die griechischen Skulpturen in der Glyptothek, d.h. nicht glatt, sondern mit Schamhaaren, etc. Das hat sich mit den Akt- und Pornofotografien geändert, und bald danach gab es die Nacktkulturbewegung, die sich später in Freikörperkultur umbenannte.

Diese Nacktkulturbewegung wurde anfangs von den höheren sozialen Schichten initiiert, während die unteren Klassen da, wenn überhaupt, nur mitliefen. Das änderte sich erst in den 1920er Jahren, wobei trotz der positiven Erfahrungen in jenen wie auch den 1960-70er Jahren die Vorbehalte gegen die öffentliche Nacktheit heute vor allem beim einfachen Volk vorhanden sind.

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