Grumbeerkopp84 hat geschrieben:Was mir letztens im Kopf rumging
Das man in den 80ern die Lage eventuell besser im Griff hätte haben können, jedenfalls was die Logistik angeht. Erforschung weiß ich jetzt nicht, würde aber sagen hätte damals länger gedauert als heute...
In den 80ern war unsere Gesellschaft noch vernünftig und organisiert, anstatt der verblödete Hühnerhaufen heute. Schon deshalb wäre alles besser gelaufen, auch ohne Reserven des Militärs. Aber damit wäre es natürlich noch einfacher gewesen. Jedenfalls wären Desinfektionsmittel, Kittel und Handschuhe nicht ausgegangen. Einfacher Mundschutz auch nicht, nur "richtige" Schutzmasken gabs wohl noch gar nicht, außer Dräger-Gasmasken.
Es wäre damals jedenfalls kein Problem gewesen, einen Karton von A nach B zu fahren. Auch eine Zahlenmeldung wäre in Minuten am Ziel gewesen und nicht nach einer halben Woche. Es gibt einen Bericht aus dem Krieg, daß die Funker aus Rommels Nachrichtentruppe in Afrika eine Nachricht an die nördlichsten Truppenteile am Nordkap schickten und in weniger als einer Stunde eine Antwort bekamen. Unter Kriegsbedingungen mit der Technik der 40er Jahre. Die Bundeswehr hatte eine Übung "Bunter Faden", wo binnen Stunden jeder Truppenteil erreicht und in Alarmbereitschaft versetzt wurde, auf zwei unabhängigen Meldewegen.
Heute ist es dagegen völlig normal, daß eine Meldung von einem Kreis, die am Donnerstag anfällt, erst am Dienstag weitergeleitet wird. Oder daß Impfstoff auf Lager liegt, aber einzelne Impfzentren geschlossen werden müssen, weil er nicht ankommt.
Und allgemein gilt heute überall: Nicht mein Tisch. Kostet zuviel.
Niemand im Behördenapparat will mehr eine Lösung, sondern einen ruhigen Tag verbringen. Es gibt keine Machertypen wie Helmut Schmidt mehr, mit Führungserfahrung aus dem Krieg oder wenigstens aus dem realen Leben. Aus und vorbei, in unserem Land ist Organisationsvermögen eine verschollene Kulturtechnik geworden.