Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II
Verfasst: Do 21. Mär 2019, 12:31
riedfritz hat geschrieben:Triebfeder für den Einkauf ist immer noch der (evtl. vermeintliche) Bedarf und der Wunsch wieder mal etwas Neues zu haben,
Diese Aussage ist im Ansatz richtig, trifft aber dann doch nicht den Punkt.
Bedarf - das gab es früher mal. Da hat man sich das gekauft, was man braucht. Das wurde dann noch mehrfach repariert und erst wenn es wirklich kaputt war, gab es etwas neues. So etwas gibt es heute doch nur noch bei Hartz IV-Empfängern. Bei allen anderen bestimmt nicht der Bedarf den Einkauf, sondern das reine Bedürfnis. Wer trägt denn heute noch seine Kleidung auf, bis die wirklich kaputt ist? Nein, statt dessen wird alle paar Wochen etwas neues gekauft, nur weil es einem gefällt. Fast in jedem deutschen Kleiderschrank hängen Sachen, die nur gekauft wurden, weil die im Geschäft so schön aussahen, aber die dann niemals getragen werden. Und jedes Jahr ein neues Handy - dafür gibt es auch keinen Grund. Selbst bei Lebensmitteln wird doch weit mehr gekauft, als wirklich gebraucht wird (sonst würden nicht so viele Lebensmittel weggeworfen). Und dieses Konsumverhalten - weg vom Bedarf hin zum reinen Bedürfnis - das ist etwas, das ist nicht von selbst entstanden, sondern durch die psychologische Manipulation der Verbraucher durch immer stärkere Werbung.