@ostfriesenpaar: Hier haben ja schon andere geantwortet, aber von mir noch Folgendes dazu: Du hast absolut keine Ahnung, welche Personen und was bei denen untersucht und was aus der Krankheitsvorgeschichte bekannt war und für die Auswertung erfasst worden ist. Dennoch erdreistest Du Dich, hier grobe methodische Fehler zu unterstellen um die Statistik als dubios zu bezeichnen. Für wie blöd hältst Du eigentlich die Menschen, die jetzt mit enormen Überstunden seit Monaten versuchen mehr Klarheit über diese Krankheit zu verschaffen und das in den internationalen wissenschaftlichen Erfahrungsaustausch sowie in Veröffentlichungen medizinischer Journale einbringen? Und wie intensiv eingereichte Scripte von der Redaktion dieser Journale auf saubere wissenschaftliche Arbeit und Statistik geprüft werden, hast Du wahrscheinlich auch nie erlebt (ich habe das 6 Jahre ehrenamtlich mitgemacht).
Campingliesel hat geschrieben:... dann wirst es Du diesem trotzdem nicht übelnehmen können, wenn wir normales Volk täglich mit soviel Informationen im TV, Internet und Zeitungen konfrontiert werden, jeden Tag gab und gibt es neue Erkenntnisse und Erklärungen, daß einem der Kopf schwirrt usw usw.
Völlig richtig und nehme ich niemandem übel außer den Medien, die so viel Mist verzapft haben. Aber auch die WHO und unser Gesundheitsminister haben am Anfang nicht angemessen auf die Warnungen reagiert, sondern die Situation zu lange für ungefährlich gehalten.
Es ist dann wohl auch nicht verwunderlich, wenn man dann in der Praxis sieht, daß vieles eben nur Theorie ist und praktisch kaum anwendbar ist oder keinen Sinn macht.
Das ist mir zu allgemein. Ich weiß nicht, was Du meinst, was kaum anwendbar ist oder keinen Sinn macht. Die Frage der Kontrolle ist eine andere. Es kann nicht alles kontrolliert werden, weil dazu nicht das Personal verfügbar ist. Aber bei besserer und sachlicherer Information durch die Medien, würden viele die notwendigen Dinge besser verstehen und da besser einhalten, wo es notwendig ist.
Dann gibt und gab es noch so überschlaue Ordnungshüter, die es meinten, besonders genau zu nehmen und Leute, die allein oder nur zu zweit an einem See saßen, wo weit und breit niemand sonst dabei war, mit der Begründung, daß ja noch welche dazukommen könnten, wenn schon mal 2 auf einer Wiese sitzen.
Das ist richtig: die Überschlauen, die aber eigentlich zu wenig verstanden hatten, worum es wirklich geht, die gab es (und gibt es wohl noch) und manche Behörden haben da voll mitgemacht. Das wird vielleicht an dem Mangel an Zeit liegen, der im Allgemeinen bestand, um alle richtig zu informieren.
In dem Zusammenhang verstehe ich, was Du mit den eigenen Beobachtungen meintest. Aber bei der Aussage "viel Unlogisches und Unsinniges" würde ich sehr zur Vorsicht raten. Wenn man etwas nicht voll verstanden hat, erscheint es schnell unlogisch, muss es aber nicht sein.
Zum Beispiel das Waschen der Stoffmasken: Wir wissen seit März, dass der Virus von Seifenwasser in 30 Sekunden inaktiviert wird, weil die Seife ihn sozusagen in die Einzelteile zerlegt. Warum kann man die Hände in kaltem Wasser mit Seife waschen, aber soll die Maske bei wenigstens 60° waschen, besser noch mit kochendem Wasser übergießen? Das fanden viele unlogisch und das wurde in Foren heftig diskutiert. Der Virus wird in kräftiger Seifenlauge inaktiv (die Seife muss stärker sein, als beim Händewaschen, weil die Seife stark an den Fasern absorbiert, also fest an der Oberfläche angelagert wird) und er wird auch inaktiv, wenn man die Maske ein paar Stunden zum Trocknen direkt in die Sonne legt.
In dem Punkt fehlte aber auch ganz klar die Information aus der Welt der Mediziner. In der Maske reichern sich Eiweißstoffe und andere Nährstoffe für Bakterien aus den ausgeatmeten Tröpfchen an. Darin vermehren sich verschiedene sporenbildende Bakterien (u.a. Bacillus-Arten). Das bekommt man mit kaltem Waschen nicht unter Kontrolle. Beim Trocknen verbleiben die Sporen in den Fasern. Diese werden dann bei der nächsten Nutzung eingeatmet und können sehr heftige akute Probleme in den Bronchien auslösen. Mir ist ein Fall bekannt, bei dem ein verunreinigter Wischlappen über den Eimer zum Trocknen gehängt wurde und der beim Aufnehmen des Lappens eingeatmete Sporen-Staub zu blutigem Husten geführt hat (in dem Fall nur 1/2 Tag Klinik und dann alles ok). In so einem Fall würde auch eine viel kleinere Menge an Viren für den Ausbruch der Infektion reichen, als im gesunden Zustand, und außerdem können die Kliniken überflüssige zusätzliche Krankheitsfälle jetzt nicht gebrauchen.
Also: nicht unlogisch mit etwas Hintergrundwissen, und so ist es bei vielen der anderen Punkte, die oft für unlogisch erklärt werden.
Zu so speziellen Fällen, wie der zitierten 21-Uhr-Regel will ich mich nicht äußern, ohne zu wissen, was man dort für Gründe dafür hatte. Wenn man das an den Besucherzahlen zu verschiedenen Uhrzeiten festlegt, ist es wohl schwer nachvollziehbar, kann aber wirklich nur mit dem diskutiert werden, der meint, Gründe dafür zu haben, die mir nicht bekannt sind.