Aria hat geschrieben:Wenn ich richtig gelesen habe, was in den 1950er und 1960er von den konservativen Kreisen zugunsten dieser Rollen geschrieben wurde, dann gibt es jetzt, im Jahr 2020, tatsächlich keinen Unterschied mehr zu früher.
Ich bin ja schon lange der Ansicht, dass sich Differenzierungsfähigkeit am besten in Verallgemeinerungen auszudrücken vermag.
Dennoch kenne ich das ein wenig anders. Also nur von einer Minderheit. Einer großen jedoch.
Es soll Frauen geben, die arbeiten außerhalb des eigenen Zuhauses und haben dennoch Mann, evt. Kinder etc.
Ich selbst lebe seit Jahrzehnten in solchen Beziehungen.
Frauenarbeit gab und gibt es bei uns zu Hause nicht. Maximal: Aufteilung.
Seit ebenfalls Jahrzehnten bin
ich überwiegend für die Versorgung der Familie - heute nur noch wir zwei - zuständig. Also Einkaufen, Kochen, Putzen, Wäsche machen etc. Um die Kinder hab ich mich zwar gekümmert, aber anteilsmäßig weniger.
Mittlerweile bin ich allein für "das Haus" zuständig.
Neben dem alltäglichen Kram (vom Fensterputzen, notwendiger Materialbeschaffung über Reparaturen bis zu Behördennotwendigkeiten) also auch für alles zu organisierende - vom Sperrmüll abholen bis zum Baumschneiden.
Meine Liebste arbeitet täglich etwa 9 bis manchmal - heute z.B. - 13 Stunden. Klar, dass sie dann versorgt wird und nichts anderes machen muss. Für mich nicht eines Gedankens wert.
Selbstverständlich organisiere ich auch jedweden Urlaub oder - falls gewünscht - Wochenendfahrt.
Ich achte darauf, dass alles Technische läuft, Wartungen, Brennstoffe organisiert werden; sorge für die Bezahlungen, die Daueraufträge, Lastschriften...
Ja und?
Mir bricht da kein Zacken aus der - sowieso nicht vorhandenen - Krone.
Ich hab schon früher meinen männlich, chauvinistisch erzogenen SchülerN immer wieder zu verstehen gegeben, dass ich mich schämen würde, wäre ich nicht in der Lage meine Hemden zu bügeln, Klopapier zu kaufen oder das Bad zu reinigen.
Deutlicher könne man doch seine Lebensunfähigkeit nicht demonstrieren.
Tja, und was das "Schönmachen" angeht:
Ich trage weder Lippenstift auf noch bekleide ich mich, bevor sie nach Haus kommt.
Sie wäre gerade bei Letzterem auch ziemlich enttäuscht...
Aber ab und an überrasche ich sie mit irgendeiner Nicht-alltäglichkeit.
Gehört einfach dazu.
Für MICH.
Natürlich weiß ich, dass es auch andere Beispiele gibt.
Ich denke da an meinen Sohn.
Der macht das genauso mit seiner Familie. Das weitaus meiste erledigt er zu Haus.
Allerdings nicht jeden Tag, da er beruflich bedingt oft in der Gegend rumreisen muss.
Im Ernst:
Klar gibt es die Männer, die von ihren Frauen umsorgt werden und verhätschelt werden, nicht ahnen, was diese so tagtäglich alles zu erledigen haben und auch geschafft haben.
Meine Mutter war so eine, die sich letztlich damit auch ihre Gesundheit ruiniert hatte.
Nun, so weit bin ich nun wirklich nicht.
Käme ich auch nicht da hin...