Weil die Energiekosten zuletzt um 11 Prozent gestiegen sind, sieht es kostenmäßig für jene, die auch im Winter nackt in der Wohnung sein wollen und entsprechend heizen müssen, noch schlechter aus als vorher. Aber es gibt Abhilfe: "Ein Grad Celsius weniger im Raum verringert den Energieverbrauch und damit auch die Kosten um sechs Prozent" – Zitat:
Wer es also bei 19 Grad statt nur bei 23 Grad aushält, zahlt fast ein Viertel weniger Heizkosten. Und die Heizkosten sind entscheidend. Sie machen bis zu 70 Prozent der Energiekosten aus, sagt Alexander Steinfeldt, Energie-Experte bei der gemeinnützigen Beratungsstelle CO2-Online, hinter der unter anderem das Bundeswirtschaftsministerium steht.
Weitere Tipps:
Lüften: Einmal das Fenster richtig aufreißen, es fünf Minuten geöffnet lassen, und gut ist's. Es pausenlos geschlossen halten ist übrigens auch nicht zu empfehlen. "Man braucht die frische Luft zum Denken und zum Schutz vor Schimmel." Eine Erinnerungsstütze können CO₂-Messer sein, sie zeigen an, wann die Luft zu dick geworden ist.
Geschirrspüler und Beleuchtung: "Eine LED-Lampe hat oft eine Leistung von fünf Watt", sagt er. Bis damit eine Kilowattstunde zusammenkommt, dauert es 200 Stunden, und eine Kilowattstunde kostete im Jahr 2021 in Deutschland 32,16 Cent. "Dafür zoffen, das lohnt sich nicht." Ähnlich ist es mit dem nur zu 97 Prozent gefüllten Geschirrspüler, bei dem es auch nur um Cent-Beträge geht.
Wäschetrockner: "Ich halte Wäschetrockner für verschrottungsfähig." Einen Euro kostet eine Anwendung, überschlägt er. Im Jahr fallen so schon mal mehr als hundert Euro an. Weg damit also. Und mit der nassen Wäsche stattdessen ins Bad, in den Keller oder auf den Balkon.
Kühlschrank: Für einen Kühlschrank, der älter als zehn oder 15 Jahre ist, könne sich schon ein Ersatz lohnen. "Der Großteil der Kosten entsteht in der Nutzungsphase und nicht in der Produktion."(…) Der Betrieb eines Kühlschranks kostet im Jahr, je nach Effizienzklasse, rund 50 Euro. (…) Und wer den Kühlschrank bei vier statt bei sieben Grad kühlen lässt, gibt rund 20 Cent pro Tag zu viel aus.
Ladegeräte und Stand-by-Modus: Ein Ladekabel, das ungenutzt in der Steckdose steckt, verbraucht keinen nennenswerten Strom. Eberhard Jochem aber mahnt, der verschwenderische Stand-by-Modus sei eine Metapher. "Es ist eine Übung der Achtsamkeit."
Smartphones: Ein gewöhnliches Smartphone mit gewöhnlicher Nutzung verbraucht laut Eberhard Jochem in einem halben Jahr so viel Energie wie die einmalige Nutzung eines Wäschetrockners.
Allgemein: Der Strom macht nur einen kleinen Bestandteil des gesamten Energieverbrauchs aus, im Durchschnitt nicht mehr als 15 Prozent. Der Großteil entfällt auf die Wärme. Und so hilft vor allem eines: Pullover an, Heizung aus.
Wenn man helfen will, Klimawandel nicht weiter fortschreiten zu lassen, sollte man das tun. Oder?