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Mensch und Umwelt

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Re: Mensch und Umwelt

Beitrag von riedfritz » Di 9. Feb 2021, 12:52

Naturpaar hat geschrieben:Das eigentlich Verwerfliche an der Massentierhaltung sehe ich darin, dass circa die Hälfte des in Deutschland erzeugten Fleisches in Länder wie China verkauft wird.
Du hast vergessen zu erwähnen, daß die "Überproduktion" in Deutschland nur deshalb möglich ist, weil Millionen von Tonnen Tierfutter importiert werden, die heimische Erzeugung von Tiernahrung würde nicht ausreichen.

Viele Grüße,
Fritz

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Re: Mensch und Umwelt

Beitrag von Hans H. » Di 9. Feb 2021, 21:12

riedfritz hat geschrieben:..., daß die "Überproduktion" in Deutschland nur deshalb möglich ist, weil Millionen von Tonnen Tierfutter importiert werden, die heimische Erzeugung von Tiernahrung würde nicht ausreichen.
- und zwar auf Flächen, auf denen zum großen Teil vorher noch Regenwald war. Und mit der jährlich gerodeten Regenwaldfläche geht eine CO2-Bindungskapazität verloren, die der Hälfte des deutschen CO2-Ausstoßes entspricht. Wenn wir also auf Null-Emission von CO2 heruntergehen könnten, dann wäre der Effekt innerhalb von zwei Jahren bereits vollständig verloren durch die verminderte CO2-Bindung der verlorenen Regenwälder. Und da das ja bereits seit Jahrzehnten so läuft, ist bereits der Klimaeffekt in Summe wenigstens 20 Mal so groß, wie der gesamte deutsche Klimaeffekt.
Aber wir importieren kräftig weiter das Tierfutter (sowie auch Palmöl) von ehemaligen Regenwald-Flächen. Ein EU-Importverbot vor mindestens 20 Jahren hätte ein Vielfaches dessen zum Klimaschutz bewirken können, was wir mit totalem Stillstand jeglicher Kohle-, Gas- und Ölverbrennung bewirken könnten.

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Re: Mensch und Umwelt

Beitrag von Bummler » Do 18. Feb 2021, 16:36

Aber nun wollen die Grünen ja die Ärmel hochkrempeln und wenigstens klein anfangen, mit den Einfamilienhäusern.
Die Linken machen auch mit, also nun muss bloß noch die CDU mitmachen.
Aber das wird wohl nichts, wenn die Grünen so was schreiben:
Am 23.Februar wird Bauminister Seehofer in einem Bilanzgipfel seine Wohnbaupolitik als gelungen und vollständig erledigt feiern.

Dabei hat er viele seiner eigenen Ziele nicht mal ansatzweise erreicht: Der sozial gebundene und günstige Wohnraum schwindet täglich um 100 Wohnungen statt mehr zu werden und beim Klimaschutz im Gebäudebereich blicken wir auf ein verlorenes Jahrzehnt. Auch der Flächenverbrauch liegt weiterhin deutlich um dem Ziel der Bundesregierung. Das kann man nicht als Erfolgsbilanz bezeichnen.

https://www.gruene-bundestag.de/themen/ ... r-wohnraum

Auch wieder 10 verlorene Jahre.
Mit den 20 von Hans H. sind das schon dreißig Jahre. Und in 30 Jahren wollen wir klimaneutral sein?

 
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Re: Mensch und Umwelt

Beitrag von gymnosoph » Do 18. Feb 2021, 16:45

Das eigentlich Verwerfliche an der Massentierhaltung sehe ich darin, dass circa die Hälfte des in Deutschland erzeugten Fleisches in Länder wie China verkauft wird.


Ich bin da kein Experte - würde auch gerne mehr darüber wissen. Aber mein Eindruck ist, dass wir (Bayern vielleicht ausgenommen) nur noch einen Bruchteil des Tieres verzehren.
Wer kauft denn noch Herz, Leber, Niere, Lunge etc. eines Schweines - beim Supermarktmetzger gibt es dies nicht, und beim Discounter schon gar nicht. Früher ging davon viel in die Wurst (glaube ich - lasse mich gerne belehren), aber auch bei der Wurst sind wir sehr wählerisch geworden.

 
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Re: Mensch und Umwelt

Beitrag von Blood Moors » Do 18. Feb 2021, 20:36

gymnosoph hat geschrieben:Früher ging davon viel in die Wurst

Ja. Da sagte dann der Fleischerlehrling zum Chef: "Wenn das rauskommt, was da alles reinkommt, dann kommen Sie da rein, wo Sie lange nicht mehr rauskommen." :lol:

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Re: Mensch und Umwelt

Beitrag von Aria » Do 18. Feb 2021, 21:08

gymnosoph hat geschrieben:Wer kauft denn noch Herz, Leber, Niere, Lunge etc. eines Schweines - beim Supermarktmetzger gibt es dies nicht, und beim Discounter schon gar nicht.
Kann ich nicht bestätigen - ich kaufe bei Rewe oder Edeka fast alle 14 Tage Kalbsleber (in dünne Scheiben geschnitten), weil die zusammen mit gedünsteten Zwiebeln und Äpfeln eine Spezialität ergeben, die in keiner feinen Küche fehlen darf.

Wichtig: Jede Zutat in eigener Pfanne in Butter zubereiten, zuletzt die Leber in sehr heißer Butter (kurz vorm Braunwerden) nur 2 Minuten braten und erst hinterher pfeffern und salzen. Dazu passen Weißbrot und Weißwein.

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Re: Mensch und Umwelt

Beitrag von zweiausowl » Fr 19. Feb 2021, 00:21

Ein Bekannter hat immer Pansen im Supermarkt gekauft.
Er hat sie für seine Hunde gekauft und gekocht. Das hat immer gestunken. :?

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Re: Mensch und Umwelt

Beitrag von zweiausowl » Fr 19. Feb 2021, 00:26

Aria hat geschrieben:
Bummler hat geschrieben:In unserer Region ist wiederholt Einzelbauern die Schweinehaltung untersagt worden, weil sie hygienische Bedingungen nicht einhalten konnten.
(…)
Auch diese Idee ist mitunter problematisch, weil so eine Weidehaltung aufwendiger ist, als eine Stallhaltung, jedenfalls dann, wenn man verhindern möchte, dass Tiere mit Kot und Urin kontaminiertes Gras fressen, wie das bei der Weidehaltung nun mal nicht zu vermeiden ist.
(…)
Und nur wiel Fleisch aus der Massentierhaltung stammt, muss es nicht schlecht sein. Im Gegenteil, die Großanlagen haben eine bessere Überwachung des Tierwohls, einschließlich direkt angesteller Tierärzte, als so mancher Kleinbauer.
(…)
Das Bild des bio-wirtschaftenden Einzelbauern ist eine romantisch verklärte Folklore, die sich mit der Zeit auflösen wird.
(…)
Wir haben nämlich um die Ecke einen Bauern, der im Haupterwerb in einer "Massentierhaltung" arbeitet (und weiß worauf es ankommt) und im Nebenerwerb ein paar Rinder, Hühner und Kaninchen hält. Wenn der auf seinem Hof schlachtet, dann schlagen wir auch zu, dann muss ich mit den großen Einkaufstaschen los.
Da gibt es ein paar Ungereimtheiten:

1. Tausend(e) Jahre lang betreiben Bauern Weidehaltung und bringen ihre Kühe auf die Almen, damit die sich in den Monaten Mai bis September quasi selbst versorgen, und nun sei das problematisch? Auch die Weidehaltung in der Ebene betreiben die Bauern seit alters her, freilich nur in den Monaten nach der letzten Mahd.

2. Ah, Großbetriebe haben eigene Tierärzte? Schön und gut, aber die verabreichen den Tieren schon mal prophylaktisch Antibiotika, damit die Herde „gesund“ bleibt und ordentlich zunimmt. Oder wie erklärt sich sonst der übermäßige Verbrauch von Antibiotika, der auch für Resistenzen verantwortlich gemacht wird, denn die Antibiotika für Tier und Mensch sind die gleichen.

3. Das Bild des bio-wirtschaftenden Einzelbauern sei eine romantisch verklärte Folklore, aber du kaufst bei so einem ein?

Die Massentierhaltung ist das Problem Nummer 1, das sich durch Gesetze beseitigen ließe. Aber leider haben wir eine Bundesministerin, die alles, was in der Landwirtschaft und bei der Ernährung schiefläuft, schönfärbt und ansonsten die Position der großen Betriebe vertritt.

Sie ist also ein wenig wie du, Bummler. Oder du bist so wie sie. :D


Gut das du wenigsten Ahnung hast und die groben Schnitzer von Bummer korrigiert hast. ;)

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Re: Mensch und Umwelt

Beitrag von ynda » Fr 19. Feb 2021, 12:55

Der übermäßige Medikamenten Einsatz in der Massentierhaltung schlägt sich mittlerweile auch mehr als
deutlich als Belastung im Grundwasser nieder! Diese Belastung kann zwar durch Aktivkohlefilter reduziert
werden, aber in der Natur, beim Gülle ausbringen, sind die nicht.
Das ist mittlerweile ein sehr ernstes Problem.
Weidetiere leben gesünder und brauchen, wenn überhaupt, viel weniger Medikamente. Außerdem ist das
Fleisch eindeutig wohlschmeckender!
Vom allgemeinen Tierwohl mal ganz abgesehen. Wer mal gesehen hat wie sich Rinder, Schweine und andere
Tiere freuen, wenn sie nach der Winterpause wieder auf die Weide kommen, wird es verstehen.

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Re: Mensch und Umwelt

Beitrag von Aria » Do 21. Okt 2021, 18:43

Eine Studie hat herausgefunden: Es gibt einen Zusammenhang zwischen Vorhandensein der (Lokalen)Presse und Wirtschaftskriminalität – Zitat aus der Süddeutschen von heute:

In dem Papier untersuchen die Ökonomen Jonas Heese, Gerardo Pérez Cavazos und Caspar David Peter, wie örtliche Firmen reagieren, wenn der letzte Journalist die Stadt verlassen hat. Ergebnis: Die Fälle von Betrug, Finanzvergehen, Wasser- und Luftverschmutzung sowie Verstöße gegen das Arbeitsschutzrecht nehmen zu, der Grad an krimineller Energie steigt. "Wenn es keine Lokalzeitung mehr gibt, die der Wirtschaft vor Ort auf die Finger schaut, begreifen das viele Firmen ganz offensichtlich als Freifahrtschein für Betrug und Regelverletzungen", sagt Heese, der an der Elite-Universität Harvard seit Jahren zum Thema unternehmerisches Fehlverhalten forscht.

Nicht umsonst wird Presse als die vierte Gewalt im Staate bezeichnet, fehlt sie oder wird staatlich gelenkt wie derzeit z.B. in Russland, verbreiten sich Korruption und Umweltverschmutzung aus, weil Whistleblower vor Ort niemanden mehr finden, dem sie ihre Informationen anvertrauen könnten.

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