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Was haltet Ihr vom Gendern?

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Re: Was haltet Ihr vom Gendern?

Beitrag von ostfriesenpaar » Do 17. Feb 2022, 19:24

Der ist Klasse :D

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Re: Was haltet Ihr vom Gendern?

Beitrag von Hans H. » Do 17. Feb 2022, 19:29

Eule hat geschrieben:Es ist mir nicht nachvollziehbar, warum das Gendern auf einen so massiven Widerstand stößt! :roll: :roll:
Weil es überhaupt keinen Sinn ergibt, denn die bisherige Sprache benachteiligt kein Geschlecht.

Wie willst Du z.B. den Satz gendern:
"Vor dem Palast wurde die Wache gerade abgelöst." Die Wache war natürlich eine männliche Person.
Willst Du dann sagen "der/die Wache*r"?

Es gibt viele solche Beispiele. In dem Beitrag vor Deinem hatte ich gerade den in einem Dokument geschriebenen Fall gebracht:
"die Arbeitgeber*in xxx-Gesellschaft".
Es heißt immer "Die Gesellschaft" weil das ein weibliches Wort ist, natürlich auch bei dem Namen der Gesellschaft, um die es ging. Warum dann davor gendern, wenn es ein eindeutig weibliches Wort ist? Wer das schreibt, muss dann konsequenterweise auch schreiben "der/die Schüler*in Annabelle".

Das Gendern nimmt ein derartiges Maß an Unsinn an, dass man es nur noch als "kaltblütigen Muttersprachenmord" bezeichnen kann, wie Henry Higgins (natürlich in anderem Zusammenhang) sagte. Und eine Notwendigkeit im Sinne einer Gleichberechtigung besteht bei genauer Analyse der männlichen und der weiblichen Formen überhaupt nicht.
Hast Du da mal hineingesehen?
Hans H. hat geschrieben:29 Minuten, die sich wirklich lohnen:
https://www.youtube.com/watch?v=aZaBzeVbLnQ&t=0

 
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Re: Was haltet Ihr vom Gendern?

Beitrag von Tim007 » Do 17. Feb 2022, 19:32

Aria hat geschrieben:Edikt? Offenbar ist dir Bedeutung dieses Wortes nicht bekannt.

Nirgendwo, auch in Öffentlich-Rechtlichen-Anstalten nicht, wird Gendern vorgeschrieben.


Meinst Du das ernst?
Quasi über Nacht wird in allen mir bekannten Rundfunk- und Fernsehanstalten gegendert. Alle hatten wahrscheinlich in der gleichen Nacht die gleiche Eingebung.

Spannend auch der öffentliche fb-Auftritt der ö-r Anstalten.

@ gymnosoph: Klar. Mit FKK hat das nichts zu tun, wie der gesamte Thread nicht. Oder der Plauder-Thread. In Maßen finde ich es aber ganz in Ordnung, wenn auch solche Themen angesprochen werden. Sonst wäre das Forum ziemlich eintönig: "Ich schlafe nackt", "Was ist, wenn ich eine Errektion (unbedingt mit zwei 'r') bekomme?", "Dürfen sich Dicke ausziehen?"

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Re: Was haltet Ihr vom Gendern?

Beitrag von Hans H. » Do 17. Feb 2022, 19:43

Aria hat geschrieben:Nirgendwo, auch in Öffentlich-Rechtlichen-Anstalten nicht, wird Gendern vorgeschrieben – es wird lediglich gesagt, dass gegendert werden darf,
Doch, in der Gesellschaft, aus der das von mir zitierte Fundstück stammt, ist das Gendern für die gesamte interne Dokumentation, für Internetseiten, für Werbeschriften und den Schriftwechsel vorgeschrieben.

Was es mit FKK zu tun hat? Da müssen wir noch überlegen, ob wir zukünftig z.B. schreiben:
"Am FKK-Strand sind mir fünf Nackedei*innen begegnet." oder "Ich habe eine/n Nackte*n getroffen", weil ich ja nicht weiß, ob das gesehene Geschlecht das echte ist. Natürlich muss dann auch der Forumstitel umbenannt werden in FKK-Freund*innen.info.

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Re: Was haltet Ihr vom Gendern?

Beitrag von ynda » Do 17. Feb 2022, 19:53

Tim007 hat geschrieben:"Ich schlafe nackt", "Was ist, wenn ich eine Errektion (unbedingt mit zwei 'r') bekomme?"

Dann kann er nicht im Schlaf aus dem Bett rollen, auf einem Schiff sehr hilfreich.
Kleiner Scherz am Rande. ;) :lol:

 
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Re: Was haltet Ihr vom Gendern?

Beitrag von nudulo » Fr 18. Feb 2022, 02:42

Hans H. hat geschrieben:29 Minuten, die sich wirklich lohnen:
https://www.youtube.com/watch?v=aZaBzeVbLnQ&t=0


Hans H., Dir bin ich wirklich sehr dankbar für den Hinweis auf das Video von Alicia Joe, da ich die Gender-Mode bisher nur als eine etwas lächerliche Merkwürdigkeit angesehen habe. Gleichzeitig habe ich die Englischsprachigen diesbezüglich um ihre einfache Lösung beneidet; ich glaube durchaus, das sich dieser "Verzicht auf die Movierung" auch im Deutschen durchsetzen könnte.

Als Angela Merkel ihre Amtszeit als Regierungschef begann, war ich auch schon ziemlich befremdet, dass sie nicht mit "Frau Bundeskanzler" angesprochen wurde.

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Re: Was haltet Ihr vom Gendern?

Beitrag von Aria » Fr 18. Feb 2022, 14:13

Tim007 hat geschrieben:
Aria hat geschrieben:Edikt? Offenbar ist dir Bedeutung dieses Wortes nicht bekannt.

Nirgendwo, auch in Öffentlich-Rechtlichen-Anstalten nicht, wird Gendern vorgeschrieben.

Meinst Du das ernst?
Diese Frage kannst du nur stellen, weil du beim Zitat aus meinem Gedankenstrich ein Punkt gemacht hast. Nimmt dir ein Beispiel an Hans H., wie man nicht sinnenstellend zitiert.

Hans H. hat geschrieben:
Aria hat geschrieben:Nirgendwo, auch in Öffentlich-Rechtlichen-Anstalten nicht, wird Gendern vorgeschrieben – es wird lediglich gesagt, dass gegendert werden darf,
Doch, in der Gesellschaft, aus der das von mir zitierte Fundstück stammt, ist das Gendern für die gesamte interne Dokumentation, für Internetseiten, für Werbeschriften und den Schriftwechsel vorgeschrieben.
Es kann natürlich besonders eifrige Zeitgenossen und -genossinnen geben, die z.B. auch „die Wache“, wie in deinem Beispielvideo, zu gendern versuchen würden. Aber Fakt ist, dass das Gendern nur für Personen gilt, also ein Wachbataillon auch dann „das Wachbataillon“ genannt wird, wenn es aus lauter Frauen bestehen würde. Ich hoffe, du verstehst, was ich damit sagen will.

Merkwürdigerweise ging niemand auf mein Beispiel mit „Gästin“ aus dem Jahr 1478 ein, nicht einmal derjenige, die sich zuvor darüber mokierte. Dabei müssten die Bewahrer der deutschen Sprache froh sein, dass ein fast vergessenes deutsches Wort wieder Eingang in die heute gesprochene Sprache gefunden hat. Aber nein, sie mosern hier rum, nur weil das Wort für sie ungewohnt ist. Die Ewiggestrigen eben.

Dabei müssten auch sie wissen: Eine Sprache lebt auch durch Veränderungen: Es kommen neue Wörter hinzu, während andere in Vergessenheit geraten – um vielleicht irgendwann wiederzukommen. Auch Grammatiken und Rechtsschreibungen leben – siehe die Unterschiede zwischen dem amerikanischen und englischen Englisch, die in nur 200 Jahren entstanden sind. Oder die Unterschiede zwischen Nord- und Süddeutschland, Österreich und Schweiz: Das ist Reichtum, nicht Armut.

Das Gendern ist ein Reizwort geworden. Wie vor 20 Jahren die Rechtsschreibreform, über die heute kaum jemand spricht. Weil 83 Millionen Deutsche glauben, etwas von der deutschen Sprache zu verstehen. Das ist noch schlimmer als beim Fußball: Da glaubt auch zumindest die (männliche) Hälfte besser darüber Bescheid zu wissen als der amtierende Bundestrainer. :D

 
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Re: Was haltet Ihr vom Gendern?

Beitrag von Tim007 » Fr 18. Feb 2022, 14:32

Aria hat geschrieben:
Tim007 hat geschrieben:
Aria hat geschrieben:Edikt? Offenbar ist dir Bedeutung dieses Wortes nicht bekannt.

Nirgendwo, auch in Öffentlich-Rechtlichen-Anstalten nicht, wird Gendern vorgeschrieben.

Meinst Du das ernst?
Diese Frage kannst du nur stellen, weil du beim Zitat aus meinem Gedankenstrich ein Punkt gemacht hast.


:o

Für Dich werde ich demnächst ein Vollzitat posten.

Zum Wochenende nur noch etwas zum Nachdenken:
Edikt (von lat. edicere "verordnen", "bekanntmachen").

Und da ich in Wochenendlaune bin und Dir nicht abnehme, dass Du meine Ausführungen nicht verstanden hast:
Ja, es verwundert mich, dass bestimmte Kreise, nach einer seriösen Umfrage sollen es nur 19 % sein, die restlichen 81 % der Bevölkerung erziehen wollen, auch wenn das mit einer Verhunzung der Sprache verbunden ist.

Es verwundert mich ferner, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk zeitgleich bundesweit in diesem Sinne mitmischt, obwohl er von der Gesamtbevölkerung finanziert wird und eigentlich klar sein dürfte, dass dadurch keine Frau mehr gefördert wird.

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Re: Was haltet Ihr vom Gendern?

Beitrag von Aria » Fr 18. Feb 2022, 15:26

Tim007 hat geschrieben:
Aria hat geschrieben:Diese Frage kannst du nur stellen, weil du beim Zitat aus meinem Gedankenstrich ein Punkt gemacht hast.

:o

Für Dich werde ich demnächst ein Vollzitat posten.
Statt Dich zu entschuldigen, mich absichtlich falsch zitiert zu haben, machst Du jetzt auf Beleidigtsein? Schäm Dich!

Tim007 hat geschrieben:Edikt (von lat. edicere "verordnen", "bekanntmachen").

Und da ich in Wochenendlaune bin und Dir nicht abnehme, dass Du meine Ausführungen nicht verstanden hast:
Ja, es verwundert mich, dass bestimmte Kreise, nach einer seriösen Umfrage sollen es nur 19 % sein, die restlichen 81 % der Bevölkerung erziehen wollen, auch wenn das mit einer Verhunzung der Sprache verbunden ist.
Doch, ich habe Dich richtig verstanden: Du hast das Wort Edikt in dem Sinn „verordnen“ benutzt, weil Du im weiteren das Wort muss benutzt hast:
Tim007 hat geschrieben:Was mich nur befremdet: dass eine kleine Kaste hochbezahlter AkademikerInnen (Eule, ich gendere für Dich, bin aber zu faul, jetzt noch Sterne oder Unterstriche zu verwenden), die sich sonst mit Sexismus in Pippi Langstrumpf-Filmen befasst, das gewöhnliche Volk am Nasenring hinter sich herzieht, gefolgt von einem Edikt, dass auch der öffentlich-rechtliche Rundfunk gendern muss.
Fakt aber ist: Dieses muss zum gendern im öffentlich-rechtlichen Rundfunk gibt es nicht.

Diese Deine Methode, etwas Unwahres als wahr hinzustellen, um sich darüber empören zu können, ist die gleiche, die auch die Bild-Zeitung benutzt, und, wie ich leider in einem anderen Faden feststellen musste, auch Focus.

Fake News wurden in diesem Forum bisher nur von bestimmten Mitgliedern verbreitet, aber nun auch von Dir. Schäm dich!

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Re: Was haltet Ihr vom Gendern?

Beitrag von Hans H. » Fr 18. Feb 2022, 16:17

Aria hat geschrieben:Merkwürdigerweise ging niemand auf mein Beispiel mit „Gästin“ aus dem Jahr 1478 ein,
...
Eine Sprache lebt auch durch Veränderungen: Es kommen neue Wörter hinzu, während andere in Vergessenheit geraten – um vielleicht irgendwann wiederzukommen.
Ich habe nichts gegen Gästin und nichts gegen Veränderungen, aber die Sternchenmanie ist ein alberner Krampf der Texte unlesbar macht, womit leseschwache Menschen überhaupt nicht klarkommen und was auch Ausländer, die Deutsch gelernt haben nicht verstehen können. Diese Wortgebilde finden sie nicht im Lexikon.

Außerdem führen die Sternchen auch wieder zur Diskriminierung:
Im Gebilde "Lantwirt*innen" ist das Wort "Landwirte" nicht enthalten und in "Student*innen" ist das Wort "Studenten" nicht enthalten.
Auch beim Lesen mit der Zwangspause ist nur "Landwirtinnen" und "Studentinnen" zu hören. Wenn man schreibt "Landwirtinnen und Landwirte" bzw. "Studentinnen und Studenten" ist es nur ein klein Wenig länger, aber korrekt. Deshalb bleibe ich dabei: wer die Sternchen benutzt ist nur zu faul die Worte auszuschreiben! Was wollen die mit Sternchen schreiben in einem Text mit "Hausfrauen und Hausmänner"? Da wird es schwierig, so eine Abkürzung mit * daraus zu machen.

Und was soll das denn, wenn ein Vortrag jetzt beginnt mit "Meine sehr verehrten Zuhörenden"? (hat es wirklich gegeben!) Der war zu faul "Zuhörerinnen und Zuhörer" auszusprechen und wollte ein Sternchengebilde mit Sprechpause vermeiden. Ebenso wird in vielen Texten an Unis nicht mehr "Studentinnen und Studenten" geschrieben, sondern um es in einem Wort und ohne das Sternchen zu schreiben "die Studierenden".
Damit wird die Sprache indirekt und unpersönlich.

Eine *-Fanatikerin (natürlich grün und unter 40) hat erklärt, nur mit "Student*innen" seien auch Diverse mit angesprochen, denn das * soll diese Gruppe mit symbolisieren. Mit "Studentinnen und Studenten" würde ich die diversen noch diskriminieren, war die Behauptung und scheint eine der Grundideen bei den Baerbock & co. dahinter zu sein.
Das von mir zitierte Urteil des OLG Karlsruhe scheint zu bestätigen, dass es welche gibt, die sich weder als Frau noch als Herr anreden lassen wollen. Ich persönlich glaube aber, dass es nur ein Versuch war, diese genannte Geldsumme von 2,5 T€ einzuklagen.

Nach einer NDR-Sendung vor längerer Zeit mit zahlreichen Interviews in der Queer-Szene in Hamburg mit echt schrillen (aber damit nicht schlecht aussehenden) Gestalten, gibt es das nicht. Die haben betont, in der Szene seien viele mit von Geburt her unklarer Geschlechtsbestimmung, aber jeder würde sich entscheiden, in der Gesellschaft entweder als Mann oder als Frau aufzutreten und daher eine der beiden Anreden wählen. Sollte es da dann doch noch eine Ausnahme geben, kann das einer unter unter mehreren Millionen sein. Wegen denen soll man dann das verkrampfte Sternchen einfügen?

Da gibt es tausende Male mehr, die diskriminiert sind, weil sie mit ihrer Behinderung an vielen Bahnhöfen noch nicht problemlos alle Bahnsteige erreichen und die an vielen Fußgängerunterführungen unter stark befahrenen Straßen nicht hindurchkommen. Das sind Fälle, die gesellschaftlich relevant sind, aber nicht der eine unter vielen Millionen, der sich tatsächlich weder mit Frau noch mit Mann angesprochen fühlt.

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