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Camping ist nicht gleich Camping.

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Re: Camping ist nicht gleich Camping.

Beitrag von Horst » Sa 22. Mai 2021, 16:57

Tolle Einblicke, ostfriesenpaar.

Da liegen viele interessante und schöne Augenblicke hinter Euch.

Mit Eurem Reisewohnwagen wünsche ich Euch noch viele Touren.

Gruß
Horst

 

Re: Camping ist nicht gleich Camping.

Beitrag von RolandCH » Sa 22. Mai 2021, 17:17

Danke euch für diese tollen und umfangreichen Ausführungen. Ich wünsche euch auch weiterhin noch viele schöne Momente beim FKK-Camping. Ich geniesse jedes Jahr einmal an verschiedenen Orten einen FKK-Campingurlaub in einer Mietunterkunft (Wohnwagen, Mobilhome oder kleinem Häuschen). Die Anreise erfolgt per Eisenbahn oder mit dem Mietauto.

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Re: Camping ist nicht gleich Camping.

Beitrag von Hans H. » Sa 22. Mai 2021, 19:45

ostfriesenpaar hat geschrieben:
Hans H. hat geschrieben:Daher erkenne ich nichts von dem, was hier für negativ erklärt wurde, wenn man anderen, als Campingurlaub macht.
Wir schlafen gerne in unserem eigenen Bett und "brauchen" jede Menge an Equipment, wo wir uns im Laufe der Jahre dran gewöhnt haben.
Im Wohnwagen/Wohnmobil haben/hatten wir immer alles dabei.
So ging es uns auch. Und als wir nach vielen Campingjahren mit anderen Arten zu Reisen begonnen haben, war das schon eine starke Umstellung. Bei den Flugreisen waren dann weder die Fahrräder dabei noch das Surfbrett und nach Rentenbeginn, als dann auch mal 5 Wochen auf den Kanaren möglich waren, mussten wir in 2 x 20-Kg-Koffer alles unterbringen, was wir mitnehmen wollten. Einige Jahre lang hatte ich sogar da noch den Neopren-Schwimmanzug für lange Schnorchelausflüge mitgenommen. Dieser, Flossen und Schnorchelbrille rauben einiges an Gewichtsreserve. Aber dafür hatten wir dann eine FeWo mit Schlafzimmer, Wohnzimmer, riesiger Süd-West-Terrasse mit weitem Blick, Waschmaschine, in manchen Jahren Spülmaschine, also es hat an nichts gefehlt, außer den Fahrrädern und dem Surfbrett. Da ich dann aber mich mehr auf das Gebirgswandern konzentriert hatte, war das bald egal und man hätte jederzeit mal eins ausleihen können.

Bei der oben zuerst zitierten Bemerkung von mir hätte ich dazu schreiben sollen, dass sie sich nicht auf Deinen Beitrag bezog, sondern auf die folgende Bemerkung in dem anderen Camping-Thread:
Meine Erfahrung ist halt, daß nach der Urlaubssaison sehr viele Beschwerden über ihre Hotel-, Fewo- usw, - Unterkünfte eingehen, was alles nicht gepaßt hat. Ich denke mir dann immer: Gott sei Dank habe ich solche Probleme nicht.
Solche Probleme kennen wir nicht, aber beim Camping haben wir einiges erlebt: Mal der nächtliche Lärm aus dem Nachbarzelt wegen irgendwelcher Sex-Spiele, die die gemacht haben und dabei dauernd gequiekt und gelacht. Das hat einige Tage gedauert bis die nach zahlreichen Beschwerden vom Platz verweisen wurden.

Ein anderes Mal, noch mit nur einem Kind im Alter von 1 1/2 J., wurden wir im Ardèche-Tal um halb 12 in der Nacht geweckt, weil Hochwasseralarm war. Erst musste das Kind in den Autositz, dann schnell alles aus dem Vorraum des Zeltes ungeordnet ins Auto, dann das Auto durch bereits 15 cm hoch stehendes Wasser in den oberen Bereich des Platzes gefahren, alle Zeltleinen gelöst und das Zelt wurde von 4 Personen (Hilfe der weiter oben zeltenden Nachbarn) mit dem aufgebauten Gestänge an den Ecken angehoben und zwei Terrassen weiter nach oben getragen. Beide untere Terrassen mussten geräumt werden, die untere mit nur einem Nachbarn neben uns zuerst.

Das Nachbarzelt war ein kleines 2-Personenzelt (Motorrad-Gepäck) und wurde ganz schnell mit allem Inhalt hochgetragen. Insgesamt war das Wasser bis zum Morgen um 6 m gestiegen. Der Platz war dann zu eng ohne die unteren Terrassen und wir fuhren dann Richtung St. Tropez, was aber erst schwierig war wegen der zahlreichen überfluteten Straßen im Rhonetal. Im Unterlauf der Ardèche haben wir noch mehrere Hubschrauber-Rettungseinsätze gesehen, da die Wildcamper in der Schlucht nur noch fluchtartig ihre Zelte verlassen und an der Felswand ein Stück hochklettern konnten. Ganz hoch kamen sie nicht, weil es oben senkrecht war. Deren Zelte waren weggeschwommen, auch Autos waren im Unterlauf des Flusses im Wasser.

Später mit dem Wohnwagen hatten wir mal im Wintercamping zur besten Schisaison (zu der man nur mal Schneefall erwartet) drei Tage Dauerregen. Da wird es mit den Kindern in der Enge des Wohnwagens auch ungemütlich und mit der Zeit gibt es nichts mehr, was trocken ist. Gegenüber solchen Erlebnissen lob ich mir den Komfort in einer geräumigen Ferienwohnung, in der man auch gut mal die Sachen trocknen kann bei solchem Wetter. Und an den Möglichkeiten zu Aktivitäten, die man auf Campingplätzen nutzen kann hat uns auch nie etwas gefehlt.

Ich schreibe damit nichts gegen Camping, denn wir hatten sehr viele sehr schöne Campingurlaube, neben den bereits genannten auch in Kärnten, Ungarn, Nord-Dänemark, Holland, Fehmarn - Wulfener Hals und kurzzeit-Fahrten im Inland. Solange es eine Möglichkeit war, sehr flexibel Urlaub zu machen und auch schnell mal weiterzufahren, wenn man Lust und Laune dazu hatte, war es eine schöne Sache, sowohl mit kleinem, dann größerem Zelt, mit Wohnwagen oder Campingbus (Mini-Wohnmobil) war diese Beweglichkeit gegeben, bis man immer mehr Plätze nur noch mit Vorausbuchung besuchen konnte und es immer voller und enger wurde. Vorausbuchung - lange Planung - war für mich nie der Sinn des Campingurlaubs, denn das geht dann auch mit der Ferienwohnung und ist komfortabler. Mit Dauercamping auf einem Platz kann ich mich daher auch absolut nicht anfreunden. Da wäre ich viel zu sehr an eine Stelle gebunden.

 
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Re: Camping ist nicht gleich Camping.

Beitrag von Tim007 » Sa 22. Mai 2021, 21:13

Vielen Dank für die spannenden Berichte!

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Re: Camping ist nicht gleich Camping.

Beitrag von ostfriesenpaar » So 23. Mai 2021, 13:50

Hans H. hat geschrieben:Mit Dauercamping auf einem Platz kann ich mich daher auch absolut nicht anfreunden. Da wäre ich viel zu sehr an eine Stelle gebunden.
Noch vor 10 Jahren hätten wir uns das auch nicht vorstellen können.
Zumal wir mit dem Wohnmobil selten mehr als 1-2 Nächte hintereinander am selben Ort verbracht haben.
Aber es wurde leider immer voller auf den Stellplätzen und es begann die Zeit, wo man bereits vereinzelt reservieren musste.
Also sind wir Stück für Stück zum Dauercamper geworden.
Die ersten Jahre ohne Vorzelt, weil wir das vom Womo ja auch nicht kannten.
Immer mehr haben wir dann aber die Vorteile des Dauercamping genossen.
Ohne großes Gepacke und Gerödel sind wir am Wochenende nach der Arbeit zu unserem FKK Campingplatz.
Klamotten aus und das Wochenende konnte beginnen.
Fahrräder standen fahrbereit.
Die umliegenden Geschäfte und Gastronomie waren uns bekannt.
Auch war es schön mit lieb gewonnenen Nachbarn immer wieder ein paar schöne Stunden zu verbringen...und das, obwohl wir nicht gerade zu den geselligsten Menschen zählen.

 

Re: Camping ist nicht gleich Camping.

Beitrag von MathiasF » So 23. Mai 2021, 13:58

Egal wer hier geschrieben hat. Ob Ostfriesenpaar, der Hans oder ......... Jeder hat für sich die ideale Art des Camping gefunden. Die Vielfältigkeit machts. Man muss nicht dem Mainstream folgen, nur um als Camper zu gelten.
Alles superschöne Berichte und Bilder. Danke.

 
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Re: Camping ist nicht gleich Camping.

Beitrag von riedfritz » So 23. Mai 2021, 14:14

MathiasF hat geschrieben:Jeder hat für sich die ideale Art des Camping gefunden.
Jeder hat zumindest danach gesucht und hat seine Art des Camping genauso wie seine Reiseziele seinen Bedürfnissen, finanziellen Mitteln und auch seinem Alter angepasst. Deshalb kann man auch nicht eine bestimmte Art von Camping als "nicht Camping" bezeichnen.
Gruß, Fritz

 

Re: Camping ist nicht gleich Camping.

Beitrag von MathiasF » So 23. Mai 2021, 14:22

Goldrichtig. Habs sicher etwas unglücklich ausgedrückt. Man hat eben die für sich ideale Art des Camping gesucht und gefunden.
Und im Alter hat man andere Ansprüche oder braucht doch etwas mehr Bequemlichkeit.

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Re: Camping ist nicht gleich Camping.

Beitrag von Hans H. » So 23. Mai 2021, 14:59

riedfritz hat geschrieben:Deshalb kann man auch nicht eine bestimmte Art von Camping als "nicht Camping" bezeichnen.
Gruß, Fritz
Genau das war wohl auch ein wesentlicher Grund für Ostfriesenpaar, den Thread zu starten und die Unterschiede aufzuzeigen und genau das war für mich ein Grund, den Thread mit unseren Erfahrungen fortzuführen. Bei mir geht es dann ein Stück weiter damit, dass ich mich auch noch gegen die "Verteufelung" von jeder anderen Urlaubsart wenden wollte, die in dem anderen Camping-Thread immer wieder mit der Verallgemeinerung von einseitigen Erfahrungen zum Ausdruck gebracht wurde. Für mich hat FeWo-Urlaub einen ebenso hohen Stellenwert, wie Campingurlaub (nicht höher, nicht niedriger!), nur um die billig-AI-Hotels haben wir immer einen großen Bogen gemacht, weil man da eigentlich vorher wissen muss, dass man als Individualist, der eigentlich jeder Camper gewissermaßen ist, nur Enttäuschungen erleben kann.

Die Begründung für Dauercamping von Ostfriesenpaar verstehe ich voll, aber um da am Wochenende regelmäßig hinfahren zu können, müsste so ein Platz in erreichbarer Nähe sein. Ich denke, das liegt für Ostfriesenpaar um einiges günstiger, als für uns vom Wohnort aus.

Mehr als eine Stunde pro Weg würde ich dafür nicht regelmäßig fahren wollen. Das wären bei uns einige Campingplätze am Rhein, nur einer davon mir bekannt als FKK-Platz, die mir überhaupt nicht zusagen und das wären die Campingplätze an den Seen im Westerwald, wo ein FKK-Strand bei einem zwar in der Nähe ist, aber bevor ich in die Kälte des Westerwaldes am Wochenende fahre, kann ich auch hier auf der Terrasse bleiben und mit dem Rad zum Nacktschwimmen an einen der Baggerseen fahren. Dann kommt noch dazu, dass ich doch im Frühjahr bis Sommer regelmäßig einiges im Garten zu erledigen habe.

Was ich noch nicht erwähnt habe, ist das Thema Camping beim Wandern und Radwandern. Auf Gebirgswanderungen hatte ich für Übernachtungen nur einen wasserdichten Biwacksack, darin einen Schlafsack und die dünne selbstaufblasende Matratze. Ob man das noch unter Camping laufen lassen kann, weiß ich nicht, aber solche Übernachtungen im Gebirge, manchmal bei bis zu -10° weit oberhalb der Baumgrenze, sind schon etwas ganz besonderes. Da kommen Gemsen und Alpendohlen manchmal bis an den Biwacksack heran und springen erschrocken weg, wenn man sich bewegt. Die Sonnenaufgänge in dieser Höhe sind zum Teil atemberaubend. Vom unwetterartigen Gewitter in über 2000 m Höhe will ich jetzt keine Details schreiben, aber das kann auch vorkommen.

Radwanderer gehen auch heute noch mit dem Mini-Zelt irgendwo für eine Übernachtung in eine versteckte Lichtung oder wie ich es in M.-V. nahe der Ostsee gesehen hatte, einfach am Wegrand des Radwanderwegs. Die hatten erst bei Dämmerung aufgebaut und wollten morgens gleich weiterziehen. So fällt das wohl nicht auf in unserem Land, in dem Wildcampen offiziell ganz verboten ist - auch so eine Einzelübernachtung. Da war ich gerade auf dem Rückweg einer längeren textilfreien Joggingrunde, die auf dem Strand anfing, aber auf dem Rückweg auf dem befestigten Weg, weil es auf dem Sand zu anstrengend wurde. Von den zwei Radfahrern meinte nur einer, es wird doch langsam recht kühl, oder? Das hatte ich bestätigt und gesagt, dass ich deshalb auch gleich weiterlaufen muss.

Das sind jedenfalls auch noch andere Arten von Camping, die noch in dieses Thema gehören.

 
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Re: Camping ist nicht gleich Camping.

Beitrag von riedfritz » So 23. Mai 2021, 16:03

Im Grunde habe ich das voriges Jahr am Schwielowsee genau so erlebt wie von Euch beschrieben. Unter alten Linden und Eichen, neben mittelgroßen Wohnmobilen, Wohnwagen , VW-Bussen usw. haben direkt vor meinem Hochdachkombi, wo ich davor ein Vorzelt aufgebaut hatte, viele Tages- (besser Übernachtungs) -gäste die mit dem Rad von einem Campingplatz zum anderen unterwegs waren, ihre Minizelte aufgebaut. Jeder genoss seinen Urlaub und wurde nach seiner Facon selig. Im Lieferwagen nebenan übernachteten zwei Harleyfahrer, die den ganzen Tag mit ihren Maschinen unterwegs waren. Schlimm sehen für mich teilweise die Plätze aus, an denen ohne Baum und Strauch an mehreren Teerstraßen Wohnwagen u. -mobile parallel in Reih und Glied aufgereiht sind. Wir wissen aber nicht, wie ihre Wohnsituation zuhause aussieht.
Am FKK-Platz an der Müritz war die Situation wieder ganz anders. Dort standen haufenweise die Wagen der Dauercamper und die waren dadurch höchstens zu 25% belegt.
Gruß, Fritz

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