riedfritz hat geschrieben:daß es im Gegensatz zu heute viel mehr junge Leute als Ältere gab, die FKK gemacht haben.
Was sollen "die jungen Leute" an der FKK besser machen, dass es so wird wie in den 50-er / 60-er Jahren des letzten Jahrhunderts? Dadurch wirst du auch nicht jünger!
Natürlich werde ich auch nicht jünger. Das hat ja wohl mit dem heutigen Problem auch gar nichts zu tun.
Die jungen Leute sollten einfach mal wissen, was FKK ist, daß es nicht um einen Schönheitswettbewerb geht, daß es auch nichts mit sexuellen Abischten zu tun hat, daß sie sich keine unnötigen Gedanken machen müssen, was andere denken könnten, daß jeder so sein darf wie er eben ist, daß man sich mit Anstand und Respekt begegnet, und daß sie auch einfach mal selbstbewußter sein können und zu ihrem eigenen Körper stehen können, auch wenn der nicht perfekt ist. Das ist nämlich niemand. Und daß auch jeder Erwachsene weiß, daß man sich in der Pubertät stark verändert, was aber kein Grund ist, sich zu schämen, sondern ein völlig natürlicher Vorgang ist.
Und dann eben einfach hingehen und keine falschen Erwartungen haben, wenn eben anfangs vorwiegend Ältere da sind, aber mit der Zeit würden es immer mehr junge Leute geben. Was haben wohl die ersten FKKler gedacht oder gemacht? Denen war es auch egal, was der zum größten Teil der damals noch viel spießbürgerlicheren Geselllschaft gedacht hat.
Auch die ersten Gruppen von jungen Leuten, die sich in den 50ern ein schönes Plätzchen gesucht haben, um nackt sein zu können, haben sich durch Anfeindungen nicht davon abbringen lassen, sondern sie haben dann eben notgedrungen einen Verein gegründet und das Nacktsein zu einer privaten Sache auf einem privaten Grundstück gemacht. So konnte ihnen niemand mehr was anhaben. Sie haben sich einfach erkämpft, was heute eigentlich längst selbstverständlich überall möglich ist.
Heute haben es die Jugendlichen ja wesentlich einfacher, weil es genug Möglichkeiten gibt. Es gibt Vereine und es gibt öffenltiche Plätze und auch Campingpätze für Urlaubsreisen. Sie brauchen einfach nur hinzugehen. Und sollten ihre "Wenn" und "Aber" einfach nur abschütteln. Viele haben hier ja auch schon berichtet, daß sie nach kurzer Zeit gemerkt haben, daß eben all diese "Wenn" und "Aber" völlig unnötig waren. Aber diese Erfahrung muß eben jeder selbst machen. Da nützt es auch nichts, wenn man sich jemand wünscht, der einen an die Hand nimmt und sie auf einen FKK-Platz führt. Was soll dieser Jemand denn machen? Ihm oder ihr beim Ausziehen helfen? Oder ihn daran hindern, eine unfreiwillige Erektion zu bekommen?
Manche fürchten sich davor, weil es dort lauter Fremde gibt, andere fürchten sich, weil sie jemand treffen könnten, den sie kennen, der das aber anscheinend nicht wissen soll usw. Alles unnötige Ängste. Überwinden muß man sich selbst. Das kann einem niemand abnehmen.
Und je mehr die Leute unter 40 mitsamt Kindern und Jugendlichen hingehen, desto eher wird es wieder so, wie es vor den 90ern war.
Eine Massenbewegung wird die FKK sicher nie werden und war es auch damals nicht, aber es waren eben alle Altersgruppen vertreten und wer FKK machen wollte, der machte es eben. Ganz gleich, was die übrige Gesellschaft darüber dachte.
Dieses Getue der Jugendlichen und ihre Ausnahmeregelungen gab es eben auch nicht. Die Pubertät ist zwar eine besondere Zeit, aber noch lange kein schlimmer Ausnahmezustand, weswegen sich jemand schämen müßte. Und das war uns allen, die damals (bei mir eben die 70er) in diesem Alter waren, einfach selbstverständlich und klar. Das war auch für die Jugendlichen der 50er, 60er und 80er nicht anders. Wobei es in den 50ern noch mehr die jungen Erwachsenen waren, die meist damit erst anfingen.