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Bundesnetzagenturchef rechnet mit kalten Saunen im Winter

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Re: Bundesnetzagenturchef rechnet mit kalten Saunen im Winte

Beitrag von norbert » So 18. Sep 2022, 07:40

Das war aber jetzt keine Beleidigung sondern ein wahre Aussage.
Ein Euro Kosten pro Besucher? Damit kommt man nicht sehr weit.

 

Re: Bundesnetzagenturchef rechnet mit kalten Saunen im Winte

Beitrag von Wäller » So 18. Sep 2022, 10:28

riedfritz hat geschrieben:
Die realen Kosten für einen Besucher sind ja weniger als 1 Euro. Bißchen Duschwasser, Wärmeaustrag aus der Sauna und drei Minuten Föhnen am Ende.
Ist mir schon lange klar, dass du von Betriebswirtschaft und Kostenrechnung keinerlei Ahnung hast!

Das würde ich so pauschal nicht sagen.
Hier ist zu unterscheiden zw. den variablen Kosten, die jeder Besucher direkt verursacht, und den Fixkosten.
Wenn alle Saunen etc. beim Öffnen des Bades in Betrieb genommen und den ganzen Tag auch in Betrieb gehalten werden, dann sind das erst mal Fixkosten, die unabhängig sind von der Anzahl der Besucher. Bei einer Saunaanlage kann ich mir durchaus vorstellen, dass diese Fixkosten im Bereich von über 90% liegen. Die übrigen Kosten werden dann direkt durch jeden einzelnen Besucher verursacht. Ein Euro ist da sicherlich etwas wenig, aber 2 - 3 Euro kann ich mir durchaus vorstellen.
Von daher kann es betriebswirtschaftlich durchaus sinnvoll sein, über eine entsprechende Preisgestaltung möglichst viele Besucher in die Anlage zu locken, auf die sich dann die Fixkosten verteilen.

 
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Re: Bundesnetzagenturchef rechnet mit kalten Saunen im Winte

Beitrag von riedfritz » So 18. Sep 2022, 10:53

Die realen Kosten für einen Besucher......
@Wäller: Wer ausser den Besuchern, soll denn die Kosten für Grundstücke, Baukosten, Unterhalt des Bades, Personalkosten, Reparaturen, Reinigung, Energie usw. hereinbringen. Es ist doch lächerlich, die Aussage nur auf die variablen Kosten zu beschränken. Wenn die Kosten so niedrig wären, warum sind die meisten Bäder Zuschussbetriebe und stehen viele vor der Schliessung? Verkürzung der Öffnungszeiten bringt wenig, weil die Fixkosten weiterlaufen, Verlängerung scheitert meist am Personal, da Überstunden auszugleichen sind und mit der Schließung lassen sich Finanzierungs- u. Unterhaltskosten auch nur teilweise reduzieren wenn nicht sogar noch Fördergelder (z.B. für Schulsport) zurückgezahlt werden müssen.

 
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Re: Bundesnetzagenturchef rechnet mit kalten Saunen im Winte

Beitrag von Konrad R. » So 18. Sep 2022, 11:11

Eine optimale Preisgestaltung zwischen Tarifen und Besucherzahlen für einen kostendeckenden Betrieb zu finden ist die Herausforderung. Wir können wohl unterstellen, dass die bisherigen Tarife einigermaßen so waren. Unter den aktuellen Bedingungen: enorm gestiegene Kosten, die nur begrenzt reduziert werden können, einerseits und andererseits ein Publikum, das das Geld nicht mehr so locker hat, wird es nicht ganz einfach.

 

Re: Bundesnetzagenturchef rechnet mit kalten Saunen im Winte

Beitrag von Wäller » So 18. Sep 2022, 11:13

@riedfritz
Der Begriff "reale Kosten" ist von NackeDuDaDei falsch gewählt, das ist klar. Er hätte hier "variable Kosten" schreiben müssen.
Und das die Fixkosten auf die Besucher umgelegt werden müssen, das hatte ich in meinem letzten Satz selber geschrieben. Diesen Zusammenhang muss Du mir daher nicht erläutern.

Konrads Überlegungen gehen da in die richtige Richtung.
Ich fürchte, das Problem liegt bei den aktuellen Energiepreisen darin, dass das "Produkt Sauna" inzwischen so teuer und damit der potenzielle Kundenkreis so gering ist, dass sich hier der Break-even-Point nicht mehr erreichen lässt (was dann früher oder später die Insolvenz der Anlagen bedeuten wird).

 
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Re: Bundesnetzagenturchef rechnet mit kalten Saunen im Winte

Beitrag von Konrad R. » So 18. Sep 2022, 12:52

Wäller hat geschrieben:Konrads Überlegungen gehen da in die richtige Richtung.

Oh, vielen Dank für das Lob an mich als diplomierten Wirtschaftswissenschaftler. Bild

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Re: Bundesnetzagenturchef rechnet mit kalten Saunen im Winte

Beitrag von Bummler » So 18. Sep 2022, 14:04

Wäller hat geschrieben:..., weil die Regierung Merkel (in Zusammenarbeit mit der SPD) in den letzten 16 Jahren die politischen Rahmenbedingungen dafür geschaffen haben, dass die deutsche Energiewirtschaft komplett abhängig wird von russischem Gas und zeitgleich die Energiewende hin zu regenerativen Energien ausgebremst wird (um nicht zusagen mit Volldampf vor die Wand gefahren).
...


Das ist richtig, wobei wir (also Deutschland) davon aber profitiert hat, das sollte man nicht unter den Tisch kehren. Aber das unsere Klimakanzlerin mit der Energiewende nicht so eifrig war, das steht fest.

...
Dass Putin dann vor einigen Monaten den Gashahn zugedreht hat, ...
....



Auch wenn mir klar ist wie du das meinst. Aber das da kein Gas und demnächst kein Öl mehr rauskommt liegt nicht an Putin, sondern an den Sanktionen der EU. WIR sind Schuld das da kein Gas rauskommt! Insbesondere unser Kinderbuchautor und seine Annalena.

Wofgang Grupp (Trigema) hat das so formuliert:
Sie sagen, die Politik hat Ihnen ein großes Problem eingebrockt. Was wünschen Sie sich von unseren Volksvertretern?

Grupp: Was den Ukraine-Krieg angeht, wünsche ich mir von allem eine geschickte Diplomatie. Aus meiner Sicht bringen die Sanktionen nichts, weil nicht alle an einem Strang ziehen. Und überhaupt muss man sich doch zwei Fragen stellen: 1. Wie kann es sein, dass wir energietechnisch seit 20 Jahren von Russland abhängig sind und jetzt ist Putin unser größter Feind? Da muss es doch jemand geben, der vermitteln kann. Wenn ich im privaten Umfeld so lange mit jemanden gute Geschäfte mache und dann verkrachen wir uns, dann bitte ich auch darum, dass vermittelt wird.

Und der zweite Punkt?

Grupp: Wir müssen ehrlich schauen, wer von diesem Krieg profitiert, um als Großmacht erhalten zu bleiben. China nicht, Russland nicht, Deutschland und Europa auch nicht. Da bleibt nicht mehr viel.

Die USA?

Grupp: Die Frage muss erlaubt sein, ob dieser Krieg nicht insbesondere Amerika dient. Ich weiß, das will keiner hören und es ist ein heikles Thema, aber man wird die Frage stellen dürfen, wer letztlich als wahrer Sieger dasteht und welchen Preis wir dafür zahlen.




https://www.focus.de/finanzen/news/wolf ... 08000.html

 
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Re: Bundesnetzagenturchef rechnet mit kalten Saunen im Winte

Beitrag von riedfritz » So 18. Sep 2022, 14:31

weil die Regierung Merkel (in Zusammenarbeit mit der SPD) in den letzten 16 Jahren die politischen Rahmenbedingungen dafür geschaffen haben, dass die deutsche Energiewirtschaft komplett abhängig wird.......
Das Problem der Regierung Merkel unterzuschieben ist viel zu einfach!
Wer ist seit seiner Kanzlerschaft der große Freund von Putin (dem lupenreinen Demokraten :oops: )und hat mit Gasprom bis vor kurzem ein Vermögen gemacht?
Besser kann Lobby-Arbeit nicht funktionieren! :mrgreen:

Ironie der Geschichte: das muss wieder ein Sozialdemokrat als Kanzler ausbaden.

 

Re: Bundesnetzagenturchef rechnet mit kalten Saunen im Winte

Beitrag von Wäller » So 18. Sep 2022, 15:00

@Bummler
Ist ja schön, was Du und der Grupp so alles sagen.
Ich vermisse da (von Dir und dem Grupp) nur eine Aussage, wie die EU sich denn sonst hätte gegenüber Russland hätte verhalten sollen.

Mir fällt gegenüber den Sanktionen nur eine einzige Alternative ein: Russland die Ukraine einfach überlassen und Putin damit einen Freibrief für alle zukünftigen Verbrechen gegen das Völkerrecht zu geben.
Und das ist ja wohl die dämlichste Reaktion, die man sich nur vorstellen kann.

Und komm mir bloß nicht mit "Verhandlungen". Putin hat mehr als deutlich gemacht, dass er daran nicht mal ansatzweise Interesse hat. Wie dumm muss man eigentlich sein, um Verhandlungen mit jemandem zu fordern, der gar nicht verhandeln will?


@riedfritz
Da hast Du selbstverständlich recht. Und darin sehe ich bis heute den Grund für das Zögern der SPD bei Waffenlieferungen an die Ukraine.
Das ändert aber nichts daran, dass Merkel in den letzten 16 Jahren als Kanzlerin das letzte Wort hatte. Die hätte als Kanzlerin z.B. durchaus verhindern können, dass der Gasspeicher Rehden wenige Monate nach der russischen Annexion der Krim an Gasprom verkauft wird.

 
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Re: Bundesnetzagenturchef rechnet mit kalten Saunen im Winte

Beitrag von riedfritz » So 18. Sep 2022, 15:24

@Wäller: wir sind uns in unserer Einschätzung völlig einig! Wer weiß, ob harte Reaktionen damals auf die Annexion der Krim Schlimmeres hätten vermeiden können, aber die mögliche Reaktion von NATO, EU und USA ist heute nur noch Spekulation.Wir haben es oft genug erlebt, dass Beschwichtigungspolitik auch in der Vergangenheit nichts gebracht hat, aber hinterher ist man immer schlauer.
Wir sehen ja heute, dass immer noch viele eine Verhandlungslösung mit Putin für möglich halten.

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