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Bundesnetzagenturchef rechnet mit kalten Saunen im Winter

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Re: Bundesnetzagenturchef rechnet mit kalten Saunen im Winte

Beitrag von Wäller » Mo 19. Sep 2022, 14:39

Konrad R. hat geschrieben:Die BWL gibt nicht vor, welche Unternehmensphilisophie und Personalführung gelten sollen und welche Unternehmensziele zu erreichen sind. Wenn Du auf die Gewinnmaximierung aus willst, das ist eine mögliche Zielvorgabe der Kapitalgeber.

Und was haben die ganze Manager und Unternehmensberater studiert, die genau diese Vorgaben umsetzen? - BWL!

 
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Re: Bundesnetzagenturchef rechnet mit kalten Saunen im Winte

Beitrag von fkkmark » Mo 19. Sep 2022, 14:47

Das Thema ist insgesamt sehr müßig zu diskutieren, weil für den einzelnen Saunakunden eine Menge Faktoren eine Rolle spielen, das Angebot einer öffentlichen Sauna zu nutzen.

Beispiel: Wenn der Saunabetreiber auf Grund gestiegener Kosten (und nicht zum Zwecke der Gewinnmaximierung) den Eintrittspreis um 10% erhöht, um noch über die Runden zu kommen, denke ich als potenzieller Kunde da anders drüber nach, wenn sich meine privaten Fixkosten (Wohnung, Ernährung, Versicherungen, Energie, usw.) nicht auch um 10% erhöhen, sondern vielleicht konstant bleiben. Oder diese Kosten erhöhen sich ebenfalls, mein Gehalt aber vielleicht nur um 3%, weil ich nicht gerade Lufthansa-Pilot bin :roll: .
Kurz gesagt muss ich einfach abwägen, wieviel Geld ich für einen Saunabesuch übrig habe, oder alternativ: Wieviel Geld ich für eine "Wintersaison in der Sauna" insgesamt ausgeben möchte.

Das kann dann dazu führen, dass ich überhaupt nicht mehr in die Sauna gehe, weil mir die Gegenleistung für einen Einzelbesuch nicht mehr angemessen erscheint, dass ich nicht mehr so oft in die Sauna gehe oder dass ich an anderer Stelle Geld einspare, um im bisherigen Umfang in die Sauna zu gehen.

Am Ende haben vermutlich die meisten Leute weniger Kaufkraft wegen der gestiegenen Preise in vielen Bereichen, so dass jeder Einzelne über liebgewonnene Gewohnheiten (Ausgaben) an ganz vielen Stellen nachdenken muss. Egal ob z. B. Sauna, Kino, frische Brötchen beim Bäcker, Bierpreis oder die Dauerkarte für seinen Lieblings-Fußballverein:-)

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Re: Bundesnetzagenturchef rechnet mit kalten Saunen im Winte

Beitrag von Bummler » Mo 19. Sep 2022, 16:58

Wäller hat geschrieben:@Bummler
Ist ja schön, was Du und der Grupp so alles sagen.
Ich vermisse da (von Dir und dem Grupp) nur eine Aussage, wie die EU sich denn sonst hätte gegenüber Russland hätte verhalten sollen.

Mir fällt gegenüber den Sanktionen nur eine einzige Alternative ein: Russland die Ukraine einfach überlassen und Putin damit einen Freibrief für alle zukünftigen Verbrechen gegen das Völkerrecht zu geben.
Und das ist ja wohl die dämlichste Reaktion, die man sich nur vorstellen kann.



Nun ja Wäller. Wie sollte sich denn Russland auch verhalten sollen?
Gorbatschow ist seinerzeit davon ausgegangen, das die Nato überflüssig wird, wenn der Warschauer Vertrag endet. Das war Wunschdenken. Damals waren 14 Länder in der Nato, jetzt sind es dreißig.

Das hat Putin schon 2001 bei seiner Rede im Bundestag kritisiert:

Wir sprechen von einer Partnerschaft. In Wirklichkeit haben wir aber immer noch nicht gelernt, einander zu vertrauen. Trotz der vielen süßen Reden leisten wir weiterhin heimlich Widerstand. Mal verlangen wir Loyalität zur NATO, mal streiten wir uns über die Zweckmäßigkeit ihrer Ausbreitung. Wir können uns immer noch nicht über die Probleme im Zusammenhang mit dem Raketenabwehrsystem einigen usw.
...
Trotz allem Positiven, das in den vergangenen Jahrzehnten erreicht wurde, haben wir es bisher nicht geschafft, einen effektiven Mechanismus der Zusammenarbeit auszuarbeiten. Die bisher ausgebauten Koordinationsorgane geben Russland keine realen Möglichkeiten, bei der Vorbereitung der Beschlussfassung mitzuwirken. Heutzutage werden Entscheidungen manchmal überhaupt ohne uns getroffen. Wir werden dann nachdrücklich gebeten, sie zu bestätigen. Dann spricht man wieder von der Loyalität gegenüber der NATO. Es wird sogar gesagt, ohne Russland sei es unmöglich, diese Entscheidungen zu verwirklichen. - Wir sollten uns fragen, ob das normal ist, ob das eine echte Partnerschaft ist.
...

https://www.bundestag.de/parlament/gesc ... ort-244966

Aber das ist das eine und man kann natürlich auch völlig anderer Meinung sein und dafür das Russland nun bestraft werden müsse. Klar, verstehe ich.
Nur treffen die Sanktionen eben nicht die Russen sondern uns. Und mit voller Wucht.

Nur mal so, das stand in der Süddeutschen:
Kurz nach dem russischen Überfall auf die Ukraine hatte ein Forscherteam um Moritz Schularick und Rüdiger Bachmann analysiert, dass ein westliches Gasembargo gegen Putin machbar sei. Das Bruttoinlandsprodukt gehe nur um etwa 0,5 bis drei Prozent zurück. Das wäre höchstens gut halb so viel wie durch Corona- oder Finanzkrise. Die Analyse diente Forschern dazu, ein Gasembargo als handhabbare Sanktion gegen Putins furchtbaren Angriffskrieg zu fordern.

https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/ ... -1.5581075

Und jetzt haben wir das von der Bundesbank:
Die Prognose der Ökonomen fällt deprimierend aus: Wegen der Energiekrise rechnet die Bundesbank bald mit einer spürbaren konjunkturellen Talfahrt und rund zehn Prozent Inflation. »Es mehren sich die Anzeichen für eine Rezession der deutschen Wirtschaft im Sinne eines deutlichen, breit angelegten und länger anhaltenden Rückgangs der Wirtschaftsleistung«, teilte die Notenbank in ihrem Monatsbericht mit.

https://www.spiegel.de/wirtschaft/unter ... 9470d66e3a

Also was ist nun die "dämlichste Reaktion"...?

Aber, natürlich hat die Krise auch was Gutes. Schumpeter hat ja den Begriff der "Schöpferischen Zerstörung" geprägt.
Es wird also nach der Krise wieder schön aufwärts gehen. In dieser frohen Hoffnung kann man also mal einen Winter nicht in die Sauna gehen. Womit wir wieder beim Thema wären.

Es wird schon. Nächsten Winter sind die Saunen alle wieder heiß. Jedenfalls wenn es Deutschland dann noch gibt :shock:

 
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Re: Bundesnetzagenturchef rechnet mit kalten Saunen im Winte

Beitrag von Konrad R. » Mo 19. Sep 2022, 17:04

Wäller hat geschrieben:
Konrad R. hat geschrieben:Die BWL gibt nicht vor, welche Unternehmensphilisophie und Personalführung gelten sollen und welche Unternehmensziele zu erreichen sind. Wenn Du auf die Gewinnmaximierung aus willst, das ist eine mögliche Zielvorgabe der Kapitalgeber.

Und was haben die ganze Manager und Unternehmensberater studiert, die genau diese Vorgaben umsetzen? - BWL!

Und? Was haben Studium und Zielvorgabe in einem Unternehmen primär miteinander zu tun?

 

Re: Bundesnetzagenturchef rechnet mit kalten Saunen im Winte

Beitrag von Wäller » Mo 19. Sep 2022, 18:53

Konrad R. hat geschrieben:Und? Was haben Studium und Zielvorgabe in einem Unternehmen primär miteinander zu tun?

Wie ich schon sagte: die reinste Pseudowissenschaft!
Bei den naturwissenschaftlichen Studiengängen ist das nämlich egal, was die Unternehmen verlangen - deshalb müssen sich die Ingenieure trotzdem daran halten, was die im Studium gelernt haben. Z.B. Bummler in seiner Eigenschaft als Statiker (Bauingenieur) - der kann nicht einfach einer viel zu schwachen Brücke eine ausreichende Standsicherheit bescheinigen, nur weil die dann der Auftraggeber billiger bauen kann (eine Ausnahme hiervon bildet der TÜV. Der kann auch maroden Staudämmen in Südamerika die Standsicherheit bescheinigen).
Aber die Wirtschaftswissenschaften - die arbeitet mit rein theoretischen Modellen (z.B. die "unsichtbare Hand des Marktes" von Adam Smith) und wenn die daraus abgeleiteten Empfehlungen an die Politik nicht passen, dann lassen sich im Nachhinein immer irgendwelche Faktoren finden, die nicht absehbar waren.

 
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Re: Bundesnetzagenturchef rechnet mit kalten Saunen im Winte

Beitrag von Konrad R. » Mo 19. Sep 2022, 20:17

Sorry Wäller, lass es einfach, über Wissenschaften zu schreiben, die keine naturwissenschaftlichen sind. Es wird langsam peinlich. "Schuster bleib bei Deinen Leisten!"

 

Re: Bundesnetzagenturchef rechnet mit kalten Saunen im Winte

Beitrag von Wäller » Mo 19. Sep 2022, 21:53

@Konrad

Ich verstehe Dich wie folgt:
Auf das tatsächliche Handeln von Politik und den Betrieben haben die Wirtschaftswissenschaften überhaupt keinen Einfluss - im Gegenteil, die tun ständig das Gegenteil von dem, was an den Unis gelehrt wird.

Was ich dann aber nicht verstehe:
Die ganzen Manager und Unternehmensberater - also diejenigen, die die Firmen beraten und massiv auch in der Lobbyarbeit tätig sind - das sind alles Wirtschaftswissenschaftler. Die ganzen Berater für die Politik, inbes. der "Wirtschaftsweisen" genannte Sachverständigenrat - das sind ebenfalls alles Wirtschaftswissenschaftler.
Die ganze Weltwirtschaft wird also maßgeblich von Wirtschaftswissenschaftler gelenkt - aber die Wirtschaftswissenschaft als solches will nichts damit zu tun haben ?!?

Das erinnert mich jetzt irgend wie an die katholische Kirche. In Ihrem Handeln fast schon eine Verbrecherorganisationen (Kindesmissbrauch und beim Thema liegt da auch einiges im Argen), aber angeblich hat das alles mit der Organisation der Kirche rein gar nichts zu tun, sondern das sind immer nur irgend welche fehlgeleiteten Einzeltäter.

Aber Du hast vermutlich recht: als naturwissenschaflicher Ingenieur kann ich so etwas einfach nicht verstehen. Hätte ich doch bloß auch so ein Fach studiert, in dem ich nachher einfach so von mir selbst distanzieren kann.

 
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Re: Bundesnetzagenturchef rechnet mit kalten Saunen im Winte

Beitrag von Konrad R. » Mo 19. Sep 2022, 21:57

Welche dummen Rückschlüsse ziehst Du denn? Wäller, ich hatte Dich bisher für intelligenter gehalten.

 

Re: Bundesnetzagenturchef rechnet mit kalten Saunen im Winte

Beitrag von Wäller » Mo 19. Sep 2022, 22:57

Dann erklär's mir doch einfach.

Meine Grundfrage ist absolut ernst gemeint:

nur mal so ein paar Stichworte als Beispiel:
- Anfang der 80er Jahr wurden die Weichen für die Deregulierung der Wirtschaft gestellt, die dann zum Neoliberalismus führte und in der Folge zu der aktuellen gewaltigen sozialen Schieflage
- die Umwandlung der westlichen Gesellschaft in eine reine Konsumgesellschaften und der damit verbundene exponentielle Mehrverbrauch an Rohstoffen und Energie (-> Steigerung des CO2-Ausstoßes = Klimaerhitzung, Plastikmüll in den Meeren et.)
- in Zusammenhang mit dem riesen Energieverbrauch dann die Ausrichtung der Wirtschaft auf russisches Gas
- oder als absolutes Highlight: das Konzept der Trickle-down-Ökonomie.

Das ist doch alles nicht von selbst entstanden, sondern dem zugrunde liegen Wirtschaftskonzepte, die von irgend jemandem erstellt wurden (und diese Konzepte waren so ausgefeilt, dass es möglich war, die großen Teilen der Bevölkerung als so plausibel zu erklären, dass die Parteien damit Wahlen gewinnen konnte).
Wer soll das denn gewesen sein?
Mir fallen dazu nur Wirtschaftswissenschaftler ein, aber ich lasse mich gerne eines besseren belehren.

 
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Re: Bundesnetzagenturchef rechnet mit kalten Saunen im Winte

Beitrag von NackeDuDaDei » Di 20. Sep 2022, 02:54

Konrad ist ein typisches Dunning-Kruger-Opfer: Keine Ahnung von der Sache und auch keine Ahnung davon, keine Ahnung zu haben.
Das ist doch keine Art, ständig Leute in Einzeilern anzupöbeln ohne im geringsten auf die Sachdiskussion einzugehen!


Der Grundcharakter von Lehren aller Art, ob nun von der Wirtschaft oder von der Kirche, ist, daß es sich um beliebige Vereinbarungen handelt, die nichts mit der Wirklichkeit zu tun haben. Man kann es auch noch mit Homöophatie und Astrologie vergleichen: Es fallen umfangreiche Regelwerke vom Himmel oder fließen aus der Feder eines genialen Gründers. Und ab da gibt es eine Gruppe von Erwachten, die dieser Lehre folgt und sich damit von den Unwissenden abhebt.

Das Problem ist nun, daß all diese Regelwerke niemals die Möglichkeit zur Falsifikation enthalten. Sonst könnte man nämlich Fehler nachweisen und sie wären ab dem Zeitpunkt nutzlos (im Sinne von anziehend für neue Anhänger), weil beweisbar falsch.

Und das unterscheidet all diesen Humbug grundlegend von Naturwissenschaften, die immer, spätestens durch die Wirklichkeit, überprüft werden. Wenn eine Brücke einstürzt, war z.B. das Material schwächer als berechnet, oder es gab einen Effekt, den man noch nicht kannte (dieser berühmte Brückeneinsturz durch Resonanz.) Wenn dagegen ein betriebs- oder volkswirtschaftliches Modell völlig unerwartet scheitert, dann war natürlich kein Fehler im Modell, sondern in den Verbrauchern, oder in der Mondstrahlung.

Das was Wäller über die VWL schreibt, nämlich Mensch und Natur nur als Kostenfaktor und Ressourcen zu sehen, erlebe ich auch bei dem, was ich "betriebswirtschaftliche Entscheidungen" nenne: Wenn ein Geschäftsführer die Preise erhöht, weil *er* höhere Kosten hat, vergißt er dabei völlig, daß sein Unternehmen nur existiert, um die Bedürfnisse der Kunden zu befriedigen, und nicht die Kunden existieren, um seine Profitbedürfnisse zu stillen. Er müßte also den ganzen Tag damit verbringen, den Nutzen seiner Produkte für den Kunden zu verbessern. Stattdessen kümmert er sich darum, den Profit für seine Firma zu vergrößern, auf Kosten aller anderen lebenden und toten Materie auf diesem Planeten. Komplett egozentrisches Weltbild von Firmen. Es gibt ja auch eine soziologische Untersuchung, nach der sich Firmen wie Psychopathen verhalten, ohne jegliche Empathie.

Einen Bäcker, der so handelte und seine Brötchen zu klein machte, hat man im Mittelalter in einem Käfig im Fluß ertränkt. Hätte man diese Praxis in den 90ern bei einigen Firmen wiederbelebt, Stichwort z.B. Lopez-Knick oder Peanuts, wäre und wohl einiges erspart geblieben.

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