Wäller hat geschrieben:Dem möchte ich widersprechen. Die Kinder werden doch gar nicht gezwungen, vegetarisch zu essen. Es hält doch niemand die Eltern davon ab, den Kindern außerhalb der Kindergarten- bzw. Schulzeit mit Fleisch zu mästen, bis die platzen.
Und glaubst Du wirklich, mit einer dicken Fleischmahlzeit am Abend könne man es ausgleichen, wenn ein Kind von 8 bis 17 Uhr nur trockenes Brot und Wasser zu sich genommen hat, weil es Sojamilch, Mandelmilch, Hafermilch und die ganzen Sojabrei-Produkte nicht mag, das es tagsüber angeboten bekommen hat? Die Kinder, die auch zu Hause nichts anderes bekommen, gewöhnen sich daran, andere aber nicht. Da gibt es dann die, die nichts mitessen und zuhause darauf drängen, nicht mehr in diesen Kindergarten gehen zu müssen. In dem mir bekannten Fall fährt nun eine junge Ärztin ihre Kinder fast 5 Km weiter zu einem anderen Kindergarten, weil es so einfach nicht ging und die Ernährung mit zu vielen Sojaprodukten für Kinder gesundheitsschädlich war. Das sind sie wegen der erheblichen östrogenen Wirkungen aller Sojaprodukte. Im Alter bis zur Pubertät ist das bedenklich und auch später in zu großen Mengen nicht gut.
Wäller hat geschrieben:Hier bastelst Du Dir gerade ein wunderbares Strohmannargument. Mir ist kein Projekt bekannt, bei dem Schul- und KiTa-Essen auf vegan umgestellt werden soll, sondern (z.B. in Freiburg) ist immer nur von vegetarisch die Rede und darauf bezogen passen Deine Ausführungen nicht mehr.
Argumentierst Du jetzt auch nach dem Motto: "Was ich nicht kenne, das gibt es nicht"? S. oben: wenn eine Ärztin ihre Kinder aus einem Kindergarten deshalb wieder herausnimmt und sich 2 x täglich je knapp 5 zusätzliche Km in Kauf nimmt, ist es kein Strohmannargument.
ad peter hat geschrieben:... Das sind alles Tierbezeichnungen! Kann man die vegan nennen, weil sie Vegetarier sind? Wir essen i.d.R. keine Tiere, die andere Tiere fressen.
Zumindest beim Fisch und Schwein wäre ich da vorsichtig. In der Schweinemast wird nicht rein pflanzliche Kost verabreicht. Und die Mehrzahl der Fische, die wir hier kaufen können, sind keine reinen Pflanzenfresser. Hering und Sardinen sind es, aber nicht viele von den anderen. Z.B. auch nicht die Bachforelle. Am besten schmecken die Forellen, die sich im Wildbach von echten lebenden Insektenlarven ernährt haben. Kunstfutter-Forellen schmecken dagegen fade. Auf all das muss ein Veganer verzichten - nichts für mich.
Wäller hat geschrieben:Wobei heutzutage auch die kleinen Handwerker die entsprechenden chem. Hilfsmittel der Industrie auch Säckeweise einkaufen. Das bekommt der Kunde doch gar nicht mit, ...
Nicht alle! Hier in Hessen kenne ich keinen, bei dem ich auf den Verzicht dieser Stoffe vertrauen könnte, im Allgäu aber schon. Die Geschmacksqualität ist dann noch besser als beim teuren Angus-Rind.
Campingliesel hat geschrieben:... Nur wären sie wirklich dabei geblieben, wenn es diese Produkte nicht gäbe? Wozu brauchen die das denn sonst?
Brauchen sie doch nicht, die echten Veganer. Ich kenne einige, die haben damit begonnen, als es das alles noch nicht gab und deshalb kaufen sie diese Ersatzprodukte auch nicht. Das Argument: Da sind zu viele Hilfs- und Zusatzstoffe drin. Es geht also bei den Produkten nicht um die Veganer mit langjähriger Erfahrung und Übung in der veganen Küche, sondern um diejenigen, die meinen, über vegane Kost ein besseres Gewissen zu haben, aber auf manche gewohnte Dinge nicht verzichten wollen. Es sind also Leute, die etwas wollen, es aber nicht konsequent durchziehen können ohne die Hilfe solcher Scheinprodukte.