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Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Hans H. » Fr 4. Dez 2020, 01:06

Nicht überall regt man sich auf, zum Beispiel nicht über diese (in Berlin):
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Und in Innsbruck hatte man sich mal aufgeregt, als diese Jesus-Figur ohne Lendenschurz (links im Bild) aufgestellt werden sollte und man hatte sie daher jahrelang irgendwo in einem Lager versteckt. Doch jetzt steht sie seit einiger Zeit an der Inn-Brücke und niemand regt sich auf. (Falls mich jemand korrigieren sollte, weil ich ja in den Augen einiger hier grundsätzlich keine Ahnung habe, vor Allem nicht von Dingen, die in Österreich geschehen: so steht es jedenfalls in einem lokalen gedruckten Fremdenführer für Gaste).
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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Tim007 » Sa 5. Dez 2020, 01:00

Beide Skulpturen sind gelungen.

 
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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von NackeDuDaDei » Sa 5. Dez 2020, 06:10

FKK war in der DDR auch deshalb so erfolgreich, weil die verklemmte kirchliche Moral nicht Staatsdoktrin war wie bei uns.

Mir war lange Zeit nicht bewußt, in welch hohem Maß die meisten Menschen zur Selbstreflexion unfähig sind. Daher wirkt der ganze Müll, den man als Kinder auf sie einschüttet, ihr Leben lang nach, ohne daß sie es wenigstens merken oder gar etwas dagegen tun würden.

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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Aria » Sa 5. Dez 2020, 13:23

Hans H. hat geschrieben:Und in Innsbruck hatte man sich mal aufgeregt, als diese Jesus-Figur ohne Lendenschurz (links im Bild) aufgestellt werden sollte und man hatte sie daher jahrelang irgendwo in einem Lager versteckt. Doch jetzt steht sie seit einiger Zeit an der Inn-Brücke und niemand regt sich auf.
Die Aufregung war auch sonst nicht zu verstehen, denn in Innsbruck ist die Jesusfigur

Bild

gar nicht richtig nackt, denn anstelle von Penis und Hoden sieht man da nur einen etwas geschwollenen Schamberg, der ganz glatt ist wie die gesamte Figur. Quelle: meinbezirk.at.

Da war Michelangelo schon mutiger, wie diese Figur des Auferstandenen in der ersten Version es zeigte:

Bild

Wegen eines Fehlers im Marmor wurde sie nicht aufgestellt, doch Michelangelo stellte eine neue Statue zu demselben Thema her. Sie war etwas verändert, aber genauso nackt wie die erste – sie wurde 1520/21, also vor genau 500 Jahren, in der Kirche Santa Maria sopra Minerva in Rom aufgestellt.

Aber genauso wie die Nackten in der Sixtinischen Kapelle blieb auch dieser Jesus nicht lange unverhüllt – man hängte ihm nachträglich ein Lendenschurz aus Bronze um

Bild

und weil vor allem junge Römerinnen auf Partnersuche vor ihm in die Knie gingen und küssten seinen in antik-heldischer Haltung vorgestellten rechten Fuß mit solcher Verve, dass man den Marmor letztlich mit einem Bronzeschuh vor dem Schmelzen unter heißen Lippen bewahren musste. :D

 
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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von NackeDuDaDei » So 6. Dez 2020, 04:28

Jesus war doch Jude. Da hat Michelangelo aber im Konfirmandenunterricht nicht richtig aufgepaßt. :)
Vor einem entsprechenden vatikanischen Verbot waren die Kirchen voll mit ausgestellten Vorhäuten Christi.

 
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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Tim007 » So 6. Dez 2020, 14:02

Als wäre das das Entscheidende.

Aber die Menschen beschäftigen sich lieber mit Nichtigkeiten als mit der entscheidenden Botschaft. Und wenn dann auch noch eine Möglichkeit besteht, das, was offenbar nicht begriffen worden ist, ins Lächerliche zu ziehen, wird davon allzugerne Gebrauch gemacht.

Was ist daran so schwer, andere Positionen ohne Häme auch dann hinzunehmen, wenn sie den eigenen zuwiderlaufen? Die eigenen Ansichten zu akzeptieren ist gemeinhin keine Kunst.

 
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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Campingliesel » So 6. Dez 2020, 15:14

Tim007 hat geschrieben:Als wäre das das Entscheidende.

Aber die Menschen beschäftigen sich lieber mit Nichtigkeiten als mit der entscheidenden Botschaft. Und wenn dann auch noch eine Möglichkeit besteht, das, was offenbar nicht begriffen worden ist, ins Lächerliche zu ziehen, wird davon allzugerne Gebrauch gemacht.

Was ist daran so schwer, andere Positionen ohne Häme auch dann hinzunehmen, wenn sie den eigenen zuwiderlaufen? Die eigenen Ansichten zu akzeptieren ist gemeinhin keine Kunst.


Vollkommen richtig erkannt. Lauter Rechtfertigungen, damit man sein eigenes schlechte Gewissen beruhigen kann.

 
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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von NackeDuDaDei » So 6. Dez 2020, 16:41

Vor ein paar Tagen war wieder mal ein Nacktprotest, diesmal vor der deutschen Botschaft in Wien. Ursprung hat das Ganze ja wohl in der "Femen"-Gruppe, die Frauen oben ohne als eine Art Terroranschlag ansehen und deshalb als politisches Mittel einsetzen.

Ich mein, wenn die sagen würden, mit blankem Busen kommt mehr Presse und dann haben wir die Öffentlichkeit, die wir uns wünschen, dann wäre das eine realistische und ehrliche Einschätzung. Aber das (Halb-)Nacksein wird ja verklärt und philosophisch aufgeladen, als läge die Lösung aller Probleme der Welt darin.

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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Aria » Mo 7. Dez 2020, 14:03

NackeDuDaDei hat geschrieben:Ich mein, wenn die sagen würden, mit blankem Busen kommt mehr Presse und dann haben wir die Öffentlichkeit, die wir uns wünschen, dann wäre das eine realistische und ehrliche Einschätzung. Aber das (Halb-)Nacksein wird ja verklärt und philosophisch aufgeladen, als läge die Lösung aller Probleme der Welt darin.
Barbusigkeit wird nicht erst seit Femen politisch und philosophisch aufgeladen – das hat eine viel längere Tradition.

Nicht der nackte Busen der Femen ist der Stein des Anstoßes, sondern dass jemand es wagt, sich aus der normkonformen Masse zu befreien. Das ist der eigentliche Tabubruch, denn ein nackter Busen ist in unserer Gesellschaft kaum der Rede wert, außer er wird unter lauten Angezogenen gezeigt.

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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Hans H. » Di 29. Dez 2020, 01:56

Dieser Beitrag ist nicht ganz neu, sondern vom Mai 2020, aber hier war er anscheinend noch nicht zitiert worden. Jedenfalls habe ich nichts dazu über die Suchfunktion mit Stichwort "Handyfoto" gefunden.

Die geschilderte Sache zeigt, wie weit es bereits gekommen ist mit der Hysterie in unserer Gesellschaft, wenn man Fotos macht und möglicherweise fremde Kinder aufs Bild gekommen sein könnten. (Kinder waren aber gar nicht auf den Aufnahmen, wie weiter unten im Text zu lesen ist).

https://www.pcwelt.de/news/Wegen-Handyf ... 17094.html

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