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Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von kuma » So 6. Mär 2022, 09:40

Konrad R. hat geschrieben:
kuma hat geschrieben:Das wirklich interessante, ist doch, das schon kurz nach der Erfindung der Photografie, die ersten Akt-Bilder entstanden.

Nicht nur komponierte Akt-Bilder, sondern bald auch von nackten Menschen in Bezug zur FKK, sowie pornografische. Ob damals jeder Betrachter der Bilder streng differenziert hat?

en das denke ich nicht.
Ich glaube eher daran das es ihnen Spaß gemacht hat, diese Bilder zu erstellen und auch anzusehen.
Sie wurden wohl auch eher unter der Ladentheke Verkauft, oder in einen kleinen Kreis weitergegeben.

Es sei denn es wurden 'Künstlerische' Bilder Hergestellt.... (Nachstellungen berühmter Bilder oder Szenen aus der Geschichte)
Und auch die 'Pornografischen'! Die eigentlich erst durch die Gedanken des Betrachters, Pornografisch sind.

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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von ostfriesenpaar » So 6. Mär 2022, 10:14

kuma hat geschrieben:Und auch die 'Pornografischen'! Die eigentlich erst durch die Gedanken des Betrachters, Pornografisch sind.
Ein interessanter Satz. Trifft irgendwie auch auf die Vorstellungen zu, die Viele über uns Naturisten haben.

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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von kuma » So 6. Mär 2022, 10:30

Es ist denn nicht so das der Gesellschaftliche Wandel nicht in den Köpfen der Menschen Passiert?

Es sind doch die Menschen, die sich ihre Moralischen Begrifflichkeiten zu eigen machen, die durch die Möglichkeiten der Technik und ihre Nutzung, und das Weltgeschehen geprägt wird.

Und die Moralischen Begrifflichkeiten, sind wie ein Pendel das hin und her schwingt.

 
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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Campingliesel » So 6. Mär 2022, 10:40

kuma hat geschrieben:Es ist denn nicht so das der Gesellschaftliche Wandel nicht in den Köpfen der Menschen Passiert?

Es sind doch die Menschen, die sich ihre Moralischen Begrifflichkeiten zu eigen machen, die durch die Möglichkeiten der Technik und ihre Nutzung, und das Weltgeschehen geprägt wird.

Und die Moralischen Begrifflichkeiten, sind wie ein Pendel das hin und her schwingt.


Stimmt genau: anders gesagt: Es sind nicht die Zeiten, die sich ändern, sondern die Menschen.

Und die, die jeden Modequatsch mitmachen, die immer meinen, der Masse hinterherlaufen zu müssen, sind maßgeblich daran beteiligt. Auch die, die glauben, sich nach den Meinungen anderer richten zu müssen, wo es gar nicht nötig wäre, anstatt sich seine eigene Meinung zu bilden.

Andererseits: Da, wo es sinnvoll wäre, sich mal was von anderen sagen zu lassen, tun sie es dann ganz bestimmt nicht. Aber jeden Quatsch glauben und nachmachen!

 
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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von riedfritz » So 6. Mär 2022, 11:26

kuma hat geschrieben:
Das wirklich interessante, ist doch, das schon kurz nach der Erfindung der Photografie, die ersten Akt-Bilder entstanden.
Mit dieser Einschätzung greifst du m.E. zu kurz! Pornografie und Aktbilder gab es mit Sicherheit schon viel früher. Die Frage ist nur, was davon ohne die Möglichkeiten der Vervielfältigung bis in heutige Zeit überlebt hat. Ich gehe davon aus, dass unter den Menschen schon immer "pornografische" Werke aller Art getauscht wurden. Zwischen "Kunst" und "Abfall" ist oft nur ein kleiner Schritt (.....Auge des Betrachters). Was alles Bilderstürme (entartete Kunst) nicht überlebt hat, wissen wir nicht. Dass jedes neue Medium andere Voraussetzungen für Pornografie, Aktbilder und Kunst bietet und geboten hat, ist selbstverständlich und die Ansichten, was in welche Kategorie gehört ändern sich ständig. (Tempora mutantur....), Nennt sich "gesellschaftlicher Wandel!

 
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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Konrad R. » So 6. Mär 2022, 12:35

Kuma meinte mit Akt-Bilder doch sicher Akt-Fotografien. "Pornografische" Werke in Form von Zeichnungen und Skulpturen gibt es natürlich schon sei Menschengedenken und bestimmt immer heiß begehrt.

 

Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von MathiasF » So 6. Mär 2022, 13:02

So wollte ich das auch gerade schreiben. Warst schneller, Konrad. :)

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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Aria » So 6. Mär 2022, 13:39

ostfriesenpaar hat geschrieben:
kuma hat geschrieben:Und auch die 'Pornografischen'! Die eigentlich erst durch die Gedanken des Betrachters, Pornografisch sind.
Ein interessanter Satz. Trifft irgendwie auch auf die Vorstellungen zu, die Viele über uns Naturisten haben.
Ich muss zunächst wieder auf die Bedeutung des Sündenfalls von Adam und Eva zurückkommen: Beide waren vor und nach dem Sündenfall nackt, aber erst nachdem sie sich fleischlich erkannten, schämten sie sich ihrer Nacktheit. So jedenfalls wurde diese Stelle jahrhundertelang interpretiert, sprich den Leuten verkauft, was die Verbindung Nacktheit und Sexualität festzementierte.*

Diese Verbindung zu lösen versuchen, sind von Anfang an die FKK-ler bemüht: Indem sie alles unterlassen, was als sexuell gedeutet werden könnte, fallen sie allerdings ins andere Extrem, was von der Gesellschaft nicht immer geglaubt wird, denn Extreme sind per se weniger glaubhaft.

Um auf die aktuelle Diskussion zurückzukommen: Die Nacktheit im ausgehenden 19. Jahrhundert war so verpönt, dass sie als Stichwort „Nacktheit“ oder „nackt“ aus den Lexika (Meyer’s, Brockhaus, Herder) verschwand bzw. nur noch unter „Akt“ und „Nudität“ zu finden war, wobei die Nudität abgewertet wird als „Nacktheit, namentlich in der Mehrzahl anstößige Blößen an Kunstwerken“, so noch Herder im Jahr 1906.

Nacktheit war also anstößig, d.h. unanständig. Und sie ist das auch heute, wenn auch die Mehrzahl der Leute behauptet, sie sei natürlich und nicht zu beanstanden. Aber sich am Strand nackt auszuziehen, das verbietet ihnen der Anstand. Das ist ein Dilemma, an dem die FKK-ler sich seit mehr als 120 Jahren abarbeiten, ohne dass sich an den Tatsachen etwas Grundlegendes geändert hätte. Sie sind noch immer Exoten, die man großzügig gewähren lasse – wenn sie mehr oder weniger unsichtbar bleiben. Versuchen sie aber als Nackte öffentlich aufzutreten und durch z.B. Nacktradeln auf sich aufmerksam zu machen, wird das von Gerichten verboten, weil „sich auf öffentlichen Straßen nackt zu zeigen“ widerspreche den „allgemein anerkannten Regeln der ungeschriebenen Gesellschaftsordnung“.

* Dass diese Verbindung von Nacktheit und Sexualität für Kinder nicht gilt, bestätigt diese Ansicht: Nur Menschen, die zum Geschlechtsverkehr potenziell fähig sind, sollten sich ihrer Nacktheit schämen.

 
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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Campingliesel » So 6. Mär 2022, 15:10

@ Aria

Nacktheit war also anstößig, d.h. unanständig. Und sie ist das auch heute, wenn auch die Mehrzahl der Leute behauptet, sie sei natürlich und nicht zu beanstanden.


Die Mehrzahl von welcher Gesamtmenge?

Das ist ein Dilemma, an dem die FKK-ler sich seit mehr als 120 Jahren abarbeiten, ohne dass sich an den Tatsachen etwas Grundlegendes geändert hätte. Sie sind noch immer Exoten, die man großzügig gewähren lasse – wenn sie mehr oder weniger unsichtbar bleiben.


Die FKKler arbeiteten sich daran nicht ab, sondern eben die anderen, die Nicht-FKKler. Für sie hat sich an den Tatsachen etwas sehr Grundlegendes geändert. 90 Jahre lang war es kein Problem. Für den, der FKK machen wollte, war es egal, was die anderen dachten. Und ist es auch heute noch. Nur tun sich viele heute schwerer damit, sich dazu zu überwinden.
Klar sind sie gemessen an der Gesamtbevölkerung immer noch Exoten, aber es gibt ja nicht nur die offiziellen Plätze, die keineswegs nur "gewährt" werden, sondern offiziell erlaubt sind und sie müssen auch nicht unsichtbar bleiben. Jeder öffentliche Strand oder Campingplatz ist für alle sichtbar und nichts Unsichtbares.

Aber wozu muß man denn unbedingt nackt durch eine Stadt gehen? Das tun nur Leute, die mit allen Mitteln auf sich aufmerksam machen wollen. Aber echte FKKler wollen das gar nicht.
Nacktradeltouren oder Wanderungen sind keineswegs verboten.

* Dass diese Verbindung von Nacktheit und Sexualität für Kinder nicht gilt, bestätigt diese Ansicht: Nur Menschen, die zum Geschlechtsverkehr potenziell fähig sind, sollten sich ihrer Nacktheit schämen.


Nein, das bestätigt diese Ansicht nicht. Kinder interessiert es nur einfach noch nicht.
Und auch wer zum GV fähig ist, braucht sich eben bei der FKK seiner Nacktheit nicht zu schämen, weil das bei der FKK nicht wichtig ist und keine Rolle spielt. Das ist eben der feine Unterschied. Niemand geht auf FKK-PLätze, um seine sexuellen Interessen zu zeigen. (Außer natürlich in Sex-Clubs, die sich fälschlicherweise FKK-Clubs nennen)

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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Bummler » So 6. Mär 2022, 17:18

Aria hat geschrieben:
Bummler hat geschrieben:Damit ist eigentlich bewiesen, dass immer wenn sich ein neues Medium etabilert hat, dieses auch für Pornografie missbraucht wurde.
Wieso missbraucht? Das ist eine moralische Wertung, die auf deinem Vorurteil beruht.



Wieso Vorurteil?
Meine moralische Bewertung gründet sich auf meinem Urteil.

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