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Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Tim007 » Fr 24. Sep 2021, 13:47

Losgelöst von den Ostdeutschen:
Sören Kierkegaard hatte das mal treffend ausgedrückt: "Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit."

Bezogen auf die Ostdeutschen ist es m.E. nur ein Teilaspekt.

Sicherlich spielt mehr eine Rolle:
- die Arroganz vieler "Wessis" (sorry, ich mag den Begriff nicht), isb. die mangelnde Wertschätzung für erbrachte Leistungen
- der Umstand, dass es in den neuen Ländern tatsächlich weniger Industrie gibt
- die Vergesslichkeit bzw. Schönfärberei, was die Vergangenheit anbelangt. "Früher war alles besser ..."

Das Bildnis vom Taucher ist sensationell.
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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Aria » Fr 24. Sep 2021, 14:56

Tim007 hat geschrieben:"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit."
Klar – aber was bei einem zur Unzufriedenheit führt, führt bei dem Gegenpart zur Zufriedenheit. Und das ist das, was du Arroganz nennst: Dieses Überlegenheitsgefühl gegenüber Ostdeutschen. Teilweise ist auch Unverständnis dabei: Wieso jammern sie, sie haben doch alles!

Und Industrie ist nicht alles – siehe das Ruhrgebiet, das ärmer ist als manche Gebiete in Ostdeutschland. Nein, wichtig ist eine gesunde Mischung zwischen Landwirtschaft und Industrie – siehe z.B. Bayern.

Und die Nostalgie, die du ansprichst, die gibt es auch im Westen – in Bayern wird immer noch dem Franz Josef Strauß nachgetrauert, obwohl er Kotzbrocken und nicht zimperlich in der Politik war. In der Erinnerung erscheint alles schöner, als es in Wirklichkeit war, weil das Gehirn vornehmlich „Schönes“ speichert und das „Unschönes“ verdrängt. Das hat auch damit zu tun, dass man „damals“ jung war und ev. Probleme als Herausforderung ansah.

Und man darf nicht vergessen: Westdeutsche haben 40 Jahre Vorsprung in Sachen Demokratie, während die Ostdeutschen das Trauma der Lügendemokratie der DDR zu überwinden haben. Ostdeutsche sind deswegen auch sehr kritisch gegenüber Medien, weil diese in der DDR tatsächlich nur die eine Seite der Medaille dargestellt haben. Die plötzliche Freiheit ist für viele Ostdeutsche auch zu einer Last geworden, weil der Staat nun nicht mehr so allumfassend fürsorglich ist. Das gab manchen das Gefühl der Verlassenheit. etc.

 
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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von riedfritz » Fr 24. Sep 2021, 17:30

Aria hat geschrieben:Und Industrie ist nicht alles – siehe das Ruhrgebiet, das ärmer ist als manche Gebiete in Ostdeutschland. Nein, wichtig ist eine gesunde Mischung zwischen Landwirtschaft und Industrie – siehe z.B. Bayern.
Ich kann mich noch an die Zeiten erinnern, als es "dem Ruhrgebiet" gut ging und die Urlauber nach Bayern kamen und sich ihren Wohlstand raushängen liessen! Den Ford-Arbeitern ging es blendend, während BMW noch am Hungertuch nagte. Ähnliche Beispiele konnte man in Bremen und Hamburg mit den Werften oder bei VW in Wolfsburg und Opel in Rüsselsheim sehen. Diese Zeiten waren aber plötzlich vorbei.
Die Boomzeiten sind auch im Westen vorbei und zu verkraften, dass aus einem führenden Land im Ostblock als Anhängsel an die BRD die "blühenden Landschaften" noch nicht so wie gewünscht blühen, muss eben jetzt ganz Deutschland verkraften.
Dass es hierbei oft am gegenseitigen Verständnis mangelt ist leider auch richtig.
Eine Lehrerin konnte bei Jauch zwar als schnellste die Küstenabschnitt in Spanien hersagen, wußte bei einer späteren Frage aber nicht, ob Usedon in der Ostsee oder der Nordsee liegt. Es gibt noch viel zu tun!
Tim007 hat geschrieben: die mangelnde Wertschätzung für erbrachte Leistungen
Das beruht aber auf Gegenseitigkeit, weil sich der Westen auch nur durch die Leistung seiner Bürger nach Kriegsende so entwickelt hat und die DDR aufgrund ihrer Staatsform ausblutete.

 
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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Campingliesel » Fr 24. Sep 2021, 20:33

Eine sehr intererssante SEndung über die 70er Jahre! WDR, läuft gerade! Bin gespannt, ob die FKK der BRD auch erwähnt wird. Von wegen "Hoch-Zeit"!

Oder was hier alles mit einer Zeitenwende gemeint ist.

 
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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von efkaka » Sa 25. Sep 2021, 08:24

Was will Aria hier wieder anstiften? Eine Auf- oder Abwertung von Ostdeutschen und Westdeutschen gegeneinander ist nach dreißig Jahren bisschen Spät. Aber das ist der Stil Aria. Da wird in der Mottenkiste gesucht und schwupp haben wir was um zu motzen.

So wie riedfritz es schon schrieb, gab es diese Veränderungen schon immer in Deutschland. Meine Großmutter ( Ostpreußen) und ihre Geschwister, es waren Großfamilien, blieben nicht in ihrem Heimatort. Der erstgeborene Sohn übernahm meist den Hof und die anderen Geschwister verteilten sich durch Heirat oder anderes.
Und das wird in anderen Ländern wohl auch sein.

Der Mauerbau und die Teilung haben viel verändert, dank der Alliierten und gerade die haben gemeinsam Schuld daran getan für spätere politische Unruhen und noch heute sieht man Weltweit die Auswirkungen von den Alliierten.

Vielleicht hat Aria den Wechsel von 1989 nicht mitbekommen ? Da stand die Politik von Kanzler Kohl voll hinter Ostdeutschland oder Zone wie wir da betitelt wurden.
Die Proteste der Leute auf der Straße und die erzwungene Öffnung der Grenze zu Westdeutschland, dazu die Politik und die Verhandlungen mit den Alliierten durch Kohl, und der Wille der Ostdeutschen, brachte die Einigung.
Die Anfangsjahre waren echt schwer und man hat vielleicht nicht alles richtig gemacht . Jetzt aber nach dreißig Jahren ist es gelungen . Die blühenden Landschaften sind eingetreten , so wie Kohl es versprochenen hatte ( CDU/FDP) . Ein kleiner Rückschlag war unter Schröder zu sehen, der den Westen bevorzugt hatte in seiner Politik.

Ich bin trotzdem ganz zufrieden mit der Geschichte und dem Heute. Mir ging es nie schlecht und ich lebe seit meiner Geburt im gleichen Haus , habe Arbeit mit Leuten von gemischten Nationen und es geht. Danke sage ich den Westdeutschen für die Hilfe nach der Teilung und dem Aufbau Ost . Und gerade das hat auch neun Lebensraum für viele Westdeutsche geschaffen.
Wir haben eine gute Mischung der Menschen in unserem Land und das zeugt von Wohlstand.

Also kann man heute nicht mehr von Ost und West sprechen. Wie sich Regionen entwickeln ist immer Zeitnah zu sehen. Die Natur steht und was wir daraus machen ......ist ? Darauf will ich Antworten .
Wenn ich nur im Zimmer sitze, so wie Aria, dann nehme ich nur das auf, was Medien ausspucken, um dann wieder Unruhe zu stiften. Kennt Aria Leute vom realen Leben?

 
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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Campingliesel » Sa 25. Sep 2021, 15:18

Campingliesel hat geschrieben:Eine sehr intererssante SEndung über die 70er Jahre! WDR, läuft gerade! Bin gespannt, ob die FKK der BRD auch erwähnt wird. Von wegen "Hoch-Zeit"!

Oder was hier alles mit einer Zeitenwende gemeint ist.


Also von FKK wurde jedenfalls nichts gebracht. So eine "Hoch-Zeit" scheint das für das allgemeine Bild der 70er wohl doch nicht gewesen zu sein. Da war nur von ganz anderen Dingen die Rede, die viel wichtiger waren als die FKK.

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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von ynda » So 26. Sep 2021, 02:06

efkaka hat geschrieben:Also kann man heute nicht mehr von Ost und West sprechen

Wird aber leider immer noch, meist im negativen Sinne, gemacht. Mich, als Wessi, kotzt es an, wenn es im negativen
Sinn immer noch passiert! Darum sprech ich von Osten, wenn es den sein muss, gern von "Neufünfland", klingt nicht
ganz so negativ, eher etwas freundlicher ;)
Ich bin mir drüber im klaren, dass mit der Wiedervereinigung vieles, trotz vermutlich gutem Willen, falsch gelaufen
ist, aber vieles ist auch gut gelaufen. Jeweils nicht für alle, aber das liegt in der Natur der Sache, nix läuft für alle gut.
Aber wir leben im Jetzt, das Jetzt ist wichtig, das Gestern ist immer nur das Lehrstück; "Was war gut, was war nicht gut,
wie können wir es besser machen, was ist mein Beitrag dazu!"
In diesem Sinne, schauen wir kritisch auf unsere Fehler, schauen wir mit Verstand auf: "Was können wir besser machen können!"

 
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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Tim007 » So 26. Sep 2021, 02:54

Für mich ist der Unterschied zwischen Nord und Süd größer.
Was allerdings auch nicht weiter tragisch ist, da gerade die Unterschiede den Reiz ausmachen.

Schockierend ist demhingegen die Verharmlosung dessen, was ein übermächtiger, ins letzte Privatleben eindringender Staat anrichten kann. Und es sind nicht nur die sog. "Grünen", die zu einer Gängelpartei mutiert sind. "Mehr Freiheit wagen" - solche Parolen Willy Brandts wären heutzutage undenkbar. Stattdessen wird nach dem "gläsernen Menschen" gerufen.

Wo sind die vielen Menschen geblieben, die gegen die Volkszählung aufbegehrten?

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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von hajo » So 26. Sep 2021, 04:19

efkaka hat geschrieben:Also kann man heute nicht mehr von Ost und West sprechen
Warum nicht? Man muss nicht alles Vergangene löschen.
In der Volksschule lernte ich: "Im Osten geht die Sonne auf, lm Süden ist ihr Mittagslauf, im Westen wird sie untergehn, im Norden ist sie nie zu sehen."
Hätte doch dem ostdeutschen Staat gefallen müssen...
Das Land der aufgehenden Sonne ;)

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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von hajo » So 26. Sep 2021, 04:28

Tim007 hat geschrieben: "Mehr Freiheit wagen" - solche Parolen Willy Brandts wären heutzutage undenkbar.
Ich mag mich täuschen, doch meiner Erinnerungen nach ging es um "mehr Demokratie wagen".
Wenn das Volk jedoch partiell oder generell eher weniger Demokratie, damit Selbstverantwortung möchte...?

Ich möchte nicht politisch werden, wenn ich jedoch gerade hier im Forum immer wieder lese, welche Probleme manche Mitmenschen haben, selbstbestimmt auch nur zu Hause ihr Dasein und damit ihr SOsein zu leben, dann erscheint mir mangelnde Freiheit auch eine Folge persönlicher Feigheit zu sein.

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