Aria hat geschrieben:Mit dem Bild der Münze wollte ich dokumentieren, dass in der Zeit der griechischen Klassik, von deren Werken wir auch heute noch profitieren, die Menschen keine Angst vor der Nacktheit hatten, selbst wenn diese einen erotischen Touch hatte: Sie gingen damit unbefangen um.
Ja nun, auch heute wirst du Bilder von Nackten auf Geldscheinen finden, z.B. bei Ebay:
Beim Internetauktionshaus Ebay werden die 1000-Eros-Scheine zusammen mit 600-Eros-Scheinen ab einem Euro das Stück angeboten. Auf den 600ern zu sehen sind muskulöse männliche Nackte - "ein Muss für jeden Sammler", "auf jeder Party der Knaller".
https://www.spiegel.de/panorama/gesells ... 44274.htmlMan weiß also nicht ob die Münzen nur ein Spaß waren oder ähnliches.
Denn, wenn man mal wirklich nachhakt, dann kommt etwas Überraschendes heraus:
Unter dem Titel «Nackt! Die Kunst der Blösse» arrangiert das Museum Stücke aus der eigenen Sammlung zu einem Parcours, der zeigt, welche Bedeutungen sich in der vermeintlich so freizügigen griechischen Antike mit dem nackten Körper verbanden. Dabei zeigt sich erstens: Nackt ist nicht gleich nackt. Und zweitens: Ganz so freizügig war man auch in «Merry Old Greece» nicht. Klar, auf den ersten Blick war Nacktheit kein Problem. Aber ganz selbstverständlich war sie eben auch nicht. Je nach Kontext konnte sie geboten, bloss geduldet, aber auch verboten sein.
https://www.nzz.ch/feuilleton/wo-man-hi ... ld.1441020Also:
Männliche Figuren waren seit der archaischen Zeit im 7. Jahrhundert v. Chr. nackt. Doch bis ein Künstler es wagte, eine weibliche Figur so darzustellen, vergingen ein paar Jahrhunderte. Das Standbild der Aphrodite, das der Bildhauer Praxiteles für ein Heiligtum in Knidos in Kleinasien schuf, war das erste, das eine weibliche Figur ganz ohne Bekleidung zeigte.
...
Die Statue war zu ihrer Zeit, Ende des 4. Jahrhunderts v. Chr., ein Skandal.
Nanu?
Wenn wir uns nun in das Jahr 4021 versetzen würden und darüber diskutieren würden, wie Nacktheit und Sexualität zu unserer Zeit gesehen wurde und wir dann auf Pornos und erotische Werbung stoßen würden, würden wir dann unsere Zeit als prüde ansehen?
Wohl kaum.