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Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Tim007 » So 4. Jul 2021, 21:00

Hier haben einige entschieden zu viel Zeit.
Die verkniffene Besserwisserei, die ständig pseudowissenschaftlich untermauert wird, erstaunt immer wieder.

Auch wenn ich das schon einmal gepostet hatte, ein Zitat von Anthony Hopkins, das meine Gemütslage trifft:

Keiner von uns kommt lebend hier raus. Also hört auf, Euch wie ein Andenken zu behandeln. Esst leckeres Essen. Spaziert in der Sonne. Springt nackt ins Meer. Seid weniger verbittert und nehmt Euch nicht so wichtig und tragt Euer Herz auf der Zunge. Erkennt, dass Ihr die Wahrheit nicht für Euch gepachtet habt. Seid albern. Seid freundlich. Seid komisch. Für nichts anderes ist Zeit.


Das Zitat habe ich, durch Fett-, nicht Kursivdruck :-) , etwas variiert.

 
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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von norbert » So 4. Jul 2021, 21:18

Tim007 hat geschrieben:Hier haben einige entschieden zu viel Zeit.
...

Anscheinend gehörst auch du dazu.

 
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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von efkaka » So 4. Jul 2021, 21:53

Schreibt der ehemalige Grenzschützer . Der Neu - Wendehals. Der die sozialistische Ideologie mit der Kalaschnikow verteidigen wollte . Warum habe ich da keinen Grenzdienst gemacht? Ich konnte nein sagen .
Du norbert bist ein Systemläufer. In meinen Augen ein Nichts ein Schleimer . Du hättest geschossen , egal wer die Grenze überschritten hätte .
Du bist ein Stück Sch der ehem. DDR . Halt bloß das Maul !

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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Bummler » Mo 5. Jul 2021, 10:18

Aria hat geschrieben:Und wieder sind Polen und Ungarn dabei, wenn es darum geht, das Rad der Geschichte zurückzudrehen. Und die Argumente dafür werden, wie in der Türkei, religiös begründet.


Das hat mich interessiert und ich habe mal nachgeschaut was da passiert ist.
Nachträglich lieferte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan nun doch eine Erklärung für den überraschenden Austritt: Das Abkommen werde von einer Gruppe von Menschen dazu benutzt, "um Homosexualität zu normalisieren". Dies sei ein Verstoß gegen die sozialen und familiären Werte der Türkei, begründete der Kommunikationsdirektor des Präsidentenpalastes, Fahrettin Altun, den Schritt.


Das ist natürlich ein Rückschritt, weil Homosexualität nun mal etwas Normales ist und wenn diese "sozialen und familiären Werte" einer Normalität entgegen stehen, dann sollten sich diese Werte ändern und nicht das, was nun mal nicht zu ändern ist.

Allerdings gibt es da noch mehr Länder, die an den Pranger gehören:
Man folge dabei dem Beispiel anderer Länder, heißt es in der Erklärung. "Sechs EU-Mitgliedsstaaten (Bulgarien, Ungarn, Tschechien, Lettland, Litauen und die Slowakei) haben die Konvention nicht ratifiziert.


Aha, da gilt also die Konvention ohnehin nicht und wenn jetzt jemand da austritt ist er der Böse?
Und in diesen Ländern gibt es eben auch Vorbehalte
Polen hat sogar bereits Schritte eingeleitet, um von der Konvention zurückzutreten, weil die Istanbul-Konvention ein Versuch der LGBT-Gemeinschaft (Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transpersonen) ist, der gesamten Gesellschaft ihre Gender-Vorstellungen aufzuzwingen."

Was dann schon ein wenig unverständlich ist, weil es in der Konvention ja eigentlich um den Schutz der Frauen geht und häusliche Gewalt unter Strafe stellen soll. Weshalb deshalb gleich auch noch die üblichen Vorstellungen zu Ehe usw. geändert werden sollen, ist anscheinend ein wenig über das Ziel geschossen.

Und ehrlicherweise muss man auch sagen, dass so eine Konvention nützen muss:
Und das, obwohl nach den Zahlen der Organisation "Wir werden Frauenmorde stoppen" im vergangenen Jahr 300 Morde an Frauen registriert wurden. Zudem wurden 171 Todesfälle als "suspekt" eingestuft, darunter auch angebliche Selbstmorde.

...

Doch in der Praxis, sagen Kritikerinnen und Kritiker, werden die Rechtsnormen der Istanbul-Konvention in der Türkei nicht angewandt. Daher konnte die Istanbul-Konvention bereits vor dem Austritt am Samstag Gewalt gegen Frauen nicht verhindern.


https://www.dw.com/de/istanbul-konventi ... a-56955759

Wenn eine Konvention nichts nützt, dann ist es auch nicht sinnvoll ihr beizutreten.

Der gesellschaftliche Wandel ist hier also gar keiner, weil sich hier nichts gewandelt hat. Die Idee Gewalt gegen Frauen durch eine Verpflichtung der Staaten einzudämmen, ist offensichtlich gescheitert. Jedenfalls in der Türkei.

Und wie sieht es in Deutschland aus, wo die Konvention im Februar 2018 in Kraft getreten ist?
Wird da nur geredet oder folgen da die Taten?
Der menschenrechtliche Maßstab setzt weiter voraus, dass die Vorgaben aus Verträgen nicht nur auf dem Papier stehen, sondern auch in der Praxis umgesetzt sind. So wird zu überprüfen sein, ob die Rechtsprechung das umsetzt, was der Gesetzgeber mit der menschenrechtskonformen Reform des Sexualstrafrechts beabsichtigt hat – nicht einvernehmliche sexuelle Handlung unter Strafe zu stellen.

Konkrete Einzelschritte der Umsetzung, wie der bedarfsgerechte Ausbau des Unterstützungssystems, stehen unmittelbar an. Darüber hinaus ist es erforderlich, Rahmenbedingungen dafür zu schaffen, dass systematisch beobachtet und bewertet werden kann, wie die Konvention umgesetzt ist und wird. Das setzt voraus: eine an den Anforderungen der Konvention orientierte Datenerfassung, eine koordinierte Politik auf Bundes- und Landes ebene gegen Gewalt gegen Frauen sowie ein konsequentes unabhängiges Monitoring der Umsetzung.

Quelle: https://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q= ... tI32_a3kxX

Sind nur 84 Seiten Text.
Letztendlich aber sehr interessant.
Denn auch Deutschland hat Vorbehalte gemacht und es ist festzustellen, dass die Sache nicht so einfach ist.
Fakt ist allerdings das etwas gemacht werden muss. Wenn jetzt die Ablehnung der Konvention aufgrund von Geschlechts- und Genderfragen passiert, dann hilft das den Frauen überhaupt nichts.

 
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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von riedfritz » Mo 5. Jul 2021, 11:02

Wenn eine Konvention nichts nützt, dann ist es auch nicht sinnvoll ihr beizutreten.
Man hat die Menschenrechtskonvention auch beschlossen, und sie wirkt in vielen Teilen der Welt nicht, aber sie deswegen für unnütz abzuqualifizieren, wäre der falsche Weg!.
Es ist immer notwendig, Ziele zu definieren, damit ein Bewußtseinswandel angeregt wird. Diese Ziele am untersten gemeinsamen Level auszurichten hat keinen Sinn.

viele Grüße,
Fritz

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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Aria » Mo 5. Jul 2021, 12:23

Hans H. hat geschrieben:Wenn Kritiken mit sachlich überprüfbaren Fakten oder mit klaren Aussagen aus benannten Quellen begründet werden und wenn eigene Meinungen als solche gekennzeichnet werden, dann akzeptiert man sich eben gegenseitig eher, als wenn den anderen Aussagen einfach mit Pauschalargumenten wie dem Schlechtreden einer Quelle (wie hier oft der SZ) oder mit selektiv missverstandenen Inhalten aus fachlichen Aussagen (z.B. durch Herausreißen aus dem Kontext in dem sie standen) entgegnet wird, oder auch wenn sehr selektiv bestimmte tendenziöse und sachlich völlig unhaltbare Quellen zur Argumentation für die einzige absolute Wahrheit verwendet werden.
Volle Zustimmung: Wenn jemand wie Tim007 inhaltlich nichts sagen kann, dann verlegt er sich aufs Formelle/Persönliche. Dass ihm dann Leute wie MathiasF oder efkaka zur Hilfe eilen, versteht sich von selbst, schließlich haben sie zur Sache selbst selten bis nie was gesagt, denn sie greifen ohnehin lieber die Person an, statt sich mit der gerade diskutierten Materie auseinanderzusetzen.

Da ist Bummler vom anderen Holz. Obwohl wir beide selten einer Meinung sind, zeichnen sich unsere Diskussionen meistens durch Sachlichkeit aus:

Bummler hat geschrieben:Das ist natürlich ein Rückschritt, weil Homosexualität nun mal etwas Normales ist und wenn diese "sozialen und familiären Werte" einer Normalität entgegen stehen, dann sollten sich diese Werte ändern und nicht das, was nun mal nicht zu ändern ist.

Allerdings gibt es da noch mehr Länder, die an den Pranger gehören:
Man folge dabei dem Beispiel anderer Länder, heißt es in der Erklärung. "Sechs EU-Mitgliedsstaaten (Bulgarien, Ungarn, Tschechien, Lettland, Litauen und die Slowakei) haben die Konvention nicht ratifiziert.
Dass in ehemaligen Ostblockländern starke Vorbehalte gegen Homosexuelle herrschen, ist ebenso bekannt, wie deren Hang, zunehmend rechte bis rechtsextreme Parteien zu wählen.

Die Instabul-Konvention von 2011 ist ein völkerrechtlicher Vertrag, der die Staaten rechtlich bindet, sowohl Gesetze zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen, häuslicher Gewalt und geschlechtsspezifische Verfolgung zu verabschieden. Zu den letztgenannten gehören z.B. auch die sogenannten Ehrenmorde und die Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung.

Als z.B. Türkei, Polen und Kroatien der Konvention beigetreten und ratifiziert haben, wurden sie von den eher liberal denkenden Parteien regiert. Inzwischen hat sich der Wind in diesen Staaten gedreht und schon werden Stimmen laut, das völkerrechtlich Verbindende wieder zu lösen.

Die derzeit autoritär regierte Türkei vollzog diesen Schritt, ob ihr die anderen folgen, bleibt abzuwarten.

Bummler hat geschrieben:
Polen hat sogar bereits Schritte eingeleitet, um von der Konvention zurückzutreten, weil die Istanbul-Konvention ein Versuch der LGBT-Gemeinschaft (Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transpersonen) ist, der gesamten Gesellschaft ihre Gender-Vorstellungen aufzuzwingen."
Was dann schon ein wenig unverständlich ist, weil es in der Konvention ja eigentlich um den Schutz der Frauen geht und häusliche Gewalt unter Strafe stellen soll. Weshalb deshalb gleich auch noch die üblichen Vorstellungen zu Ehe usw. geändert werden sollen, ist anscheinend ein wenig über das Ziel geschossen.
Nein, es ist nicht, denn im Artikel 4 – Grundrechte, Gleichstellung und Nichtdiskriminierung – der Konvention steht – Zitat (Fettschreibung durch mich):

1 Die Vertragsparteien treffen die erforderlichen gesetzgeberischen und sonstigen Maßnahmen zur Förderung und zum Schutz des Rechts jeder Person, insbesondere von Frauen, sowohl im öffentlichen als auch im privaten Bereich frei von Gewalt zu leben.
(…)
3 Die Durchführung dieses Übereinkommens durch die Vertragsparteien, insbesondere von Maßnahmen zum Schutz der Rechte der Opfer, ist ohne Diskriminierung insbesondere wegen des biologischen oder sozialen Geschlechts, der Rasse, der Hautfarbe, der Sprache, der Religion, der politischen oder sonstigen Anschauung, der nationalen oder sozialen Herkunft, der Zugehörigkeit zu einer nationalen Minderheit, des Vermögens, der Geburt, der sexuellen Ausrichtung, der Geschlechtsidentität, des Alters, des Gesundheitszustands, einer Behinderung, des Familienstands, des Migranten- oder Flüchtlingsstatus oder des sonstigen Status sicherzustellen.


Bummler hat geschrieben:Wenn eine Konvention nichts nützt, dann ist es auch nicht sinnvoll ihr beizutreten.
Das sehe ich anders: Bisher ist Türkei ihren aus der Konvention resultierenden Verpflichtungen nicht nachgekommen und musste sich die Kritik an diesem Rechtsbruch gefallen lassen, jetzt kann ihr das niemand mehr vorhalten.

Bummler hat geschrieben:Der gesellschaftliche Wandel ist hier also gar keiner, weil sich hier nichts gewandelt hat. Die Idee Gewalt gegen Frauen durch eine Verpflichtung der Staaten einzudämmen, ist offensichtlich gescheitert.
Natürlich ist ein gesellschaftlicher Wandel da, denn immerhin haben 35 europäische Staaten die Konvention unterschreiben und ratifiziert – und jetzt wollen einige dieser Staaten davon nichts mehr wissen: Die Türkei ist nur der Anfang.

Laut mdr.de sagte Kaczyński in seiner Rede am 27.10.2020 sinngemäß Folgendes (Fettschreibung durch mich) – Zitat:

Der PiS-Chef verteidigt die Kirche und nennt die Demonstrantinnen Verbrecher. Das Wertesystem der Kirche sei das einzige moralische System, was die Polen kennen. Es abzulehnen sei Nihilismus* und das, was auf den Demonstrationen zu sehen sei, gleiche Nihilismus. Dort zeige sich, "was in unserer Gesellschaft nicht gut ist".

Mit anderen Worten: Was moralisch oder unmoralisch sei, bestimme weiter die katholische Kirche.

PS:
riedfritz hat geschrieben:Man hat die Menschenrechtskonvention auch beschlossen, und sie wirkt in vielen Teilen der Welt nicht, aber sie deswegen für unnütz abzuqualifizieren, wäre der falsche Weg!.
Es ist immer notwendig, Ziele zu definieren, damit ein Bewußtseinswandel angeregt wird. Diese Ziele am untersten gemeinsamen Level auszurichten hat keinen Sinn.
Ja, das ist eine absolut richtige Feststellung.

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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Hans H. » Mo 5. Jul 2021, 12:44

Tim007 hat geschrieben:Hier haben einige entschieden zu viel Zeit.
Da das direkt nach meinem Beitrag folgte, habe ich mal die Suchfunktion bemüht: vom 1.07.2021 bis jetzt 16 Beiträge von Tim007, 5 Beiträge von mir. Also wer hat hier entschieden zu viel Zeit?
Tim007 hat geschrieben:Die verkniffene Besserwisserei, die ständig pseudowissenschaftlich untermauert wird, erstaunt immer wieder.
Es gibt eben Menschen, die wollen hier einfach nur sachlich diskutieren und die Informationen dazu zusammenstellen, die sie zur Verfügung haben oder gerade finden. Manchmal ist es Fachwissen, manchmal angelesen in Magazinen oder Zeitschriften und manchmal auch gerade im Internet recherchiert. Das gehört bei so einem Thema alles dazu. Manches passt zueinander und manches ist widersprüchlich. Wenn es für Dich dann Besserwisserei ist, auch mal Gegenargumente zu bringen, weil man etwas anderes gelesen hat, und wenn Du dann Fachwissen als pseudowissenschaftlich bezeichnest, dann solltest Du besser hier nicht mitlesen. Solche Diskussionsbeiträge werden nicht für Leute geschrieben, die sich dafür nicht interessieren und auch nicht für solche, die sie nicht verstehen.

Zu dem letzten Teil dieser Diskussion:
Bummler hat geschrieben:Wenn jetzt die Ablehnung der Konvention aufgrund von Geschlechts- und Genderfragen passiert, dann hilft das den Frauen überhaupt nichts.
Dem stimme ich voll zu und bin deshalb der Meinung, dass man nicht die Themen soweit hätte in einer Konvention vermischen dürfen. Was den Schutz der Frauen betrifft, hätte es in mehr Ländern Zustimmung gegeben als zur Homosexualität. Das hätte jedem vorher klar sein können, wenn man sich nur ein wenig in den Gesellschaften und den dortigen Ansichten umsieht. Durch die Koppelung der Themen hilft es jetzt in diesen Ländern auch den Frauen nichts. Vor Allem im Baltikum gibt es bestimmt keine Vorbehalte gegen die Regeln zum besseren Schutz der Frauen, aber die anderen Themen werden von der orthodoxen Kirche eben abgelehnt.

 

Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von MathiasF » Mo 5. Jul 2021, 12:51

Aria hat geschrieben:
Hans H. hat geschrieben:Wenn Kritiken mit sachlich überprüfbaren Fakten oder mit klaren Aussagen aus benannten Quellen begründet werden und wenn eigene Meinungen als solche gekennzeichnet werden, dann akzeptiert man sich eben gegenseitig eher, als wenn den anderen Aussagen einfach mit Pauschalargumenten wie dem Schlechtreden einer Quelle (wie hier oft der SZ) oder mit selektiv missverstandenen Inhalten aus fachlichen Aussagen (z.B. durch Herausreißen aus dem Kontext in dem sie standen) entgegnet wird, oder auch wenn sehr selektiv bestimmte tendenziöse und sachlich völlig unhaltbare Quellen zur Argumentation für die einzige absolute Wahrheit verwendet werden.
Volle Zustimmung: Wenn jemand wie Tim007 inhaltlich nichts sagen kann, dann verlegt er sich aufs Formelle/Persönliche. Dass ihm dann Leute wie MathiasF oder efkaka zur Hilfe eilen, versteht sich von selbst, schließlich haben sie zur Sache selbst selten bis nie was gesagt, denn sie greifen ohnehin lieber die Person an, statt sich mit der gerade diskutierten Materie auseinanderzusetzen.



So argumentiert nur jemand, der keine Kritik verträgt oder akzeptiert. Rechthaberische Leute wie Aria werden nie einen noch so kleinen Fehler zugeben, denn immer sind andere die Schuldigen. Und wenn man dann auch noch einen Führsprecher wie Hans hat, dann ist es um so leichter. Und was die von dir angesprochene diskutierte Materie angeht. Was ist denn von dir groß gekommen? Außer Zitate deiner heißgeliebten SZ hast du doch nichts beigetragen. Und was Angriffe auf andere Personen angeht, da bist du keinen Deut besser.
Oder wie CL gerne zu sagen pflegt. Kehre mal vor deiner eigenen Tür.

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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Bummler » Mo 5. Jul 2021, 15:24

riedfritz hat geschrieben:
Wenn eine Konvention nichts nützt, dann ist es auch nicht sinnvoll ihr beizutreten.
Man hat die Menschenrechtskonvention auch beschlossen, ...


Danke für den Hinweis, da gucke ich doch mal fix rein in die "Menschenrechtskonvention", hier in der Fassung der
Europäische Konvention zum Schutze der Menschenrechte und Grundfreiheiten

https://www.bpb.de/nachschlagen/gesetze ... freiheiten

Und was lese ich da:
Artikel 2
[Recht auf Leben*]

Das Recht jedes Menschen auf Leben wird gesetzlich ge­schützt. Niemand darf ab­sichtlich getötet werden, ....

...

Artikel 14
[Diskriminierungsverbot*]
Der Genuß der in dieser Konvention anerkannten Rechte und Frei­heiten ist ohne Dis­kriminierung insbesondere wegen des Ge­schlechts, der Rasse, der Hautfarbe, der Sprache, der Religion, der politischen oder sonstigen Anschauung, der nationalen oder sozialen Herkunft, der Zugehörigkeit zu einer nationalen Min­derheit, des Vermögens, der Geburt oder eines sonstigen Status zu ge­währleisten.



Und von wann?

Unterzeichnet am 4. November 1950 und allgemein in Kraft getreten am 3. September 1953.



Also, wenn ich das mal zusammenfassen darf, das gibt es alles schon. Die Konvention zum Schutz der Frauen wurde nur deshalb von der europäischen Union neu verfasst, weil es da ganz speziell und aktuell ein Problem mit den Frauenrechten in einigen Gesellschaften und unter den Migranten gibt. So ehrlich sollte man bei dem Thema sein. Nur hätte man das Thema eben auch mittels der allgemeinen Menschenrechtskonvention anpacken können.
Warum das nicht passiert ist mir unverständlich.

Kaczyński hat geschrieben:Das Wertesystem der Kirche sei das einzige moralische System, was die Polen kennen.


Selbst dieser Satz fällt unter die Menschenrechtskonvention:
Artikel 9
[Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit*]

1. Jede Person hat das Recht auf Gedanken-, Gewissens- und Religi­onsfreiheit;

....

Artikel 10
[Freiheit der Meinungsäußerung*]

1. Jede Person hat das Recht auf freie Meinungsäußerung.
...


Aria hat geschrieben:Mit anderen Worten: Was moralisch oder unmoralisch sei, bestimme weiter die katholische Kirche.


Tja, wenn das die Polen so wollen, dann ist das auch so von den Menschenrechten gedeckt. Da kann man gar nichts machen.
Genauso wäre es, wenn eine Muslima Kanzlerin werden würde, wie das jüngst der Tagesschau-Sprecher Constantin Schreiber in einem Roman darstellt:
Sein Roman, besser: Doku-Fiction, ist eine bissige Abrechnung mit der linken/grünen Identitätspolitik. Und angesichts der Diskussion über Gendersterne, Migranten und Medien, political correctness und cancel culture muss man sagen: Aktueller kann so eine Dystopie gar nicht ausfallen.

https://www.focus.de/kultur/gesellschaf ... 08646.html

Witzig übrigens das die katholische Kirche der Polen da genau das macht, was die evangelische Kirche in Deutschland falsch macht. In Schreibers Buch klingt das so:
Deren Niedergang begründet Schreiber im Roman mit Hilfe eines Pfarrers so:
Wir haben uns doch immer für das Gute eingesetzt. Menschen mit eigenen Flüchtlingsbooten gerettet, Kirchenasylunterkünfte gebaut (…) und hatten als Erste eine Frauen- und Diversitätsquote. Und nicht nur das! In vielen Kirchen haben wir die Jesus- und Heiligenstatuen durch geschlechts- und herkunftsneutrale Figuren ersetzt. Und weil auch die Darstellung der Gewalt am Kreuz nicht mehr zeitgemäß war und vor allem junge Menschen zu traumatisieren drohte, haben wir den Jesusfiguren statt der Dornenkronen Blumenkränze aufgesetzt.




Tja, hat nichts genützt.

Ist aber bloß ein Roman, eine Dystopie um genauer zu sein.
Wobei Hans Georg Maaßen da ganz aktuell auch noch ein Scherflein bei trägt.
Aber das ist wieder eine ganz andere Geschichte.

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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Aria » Mo 5. Jul 2021, 16:59

Bummler hat geschrieben:
Europäische Konvention zum Schutze der Menschenrechte und Grundfreiheiten
https://www.bpb.de/nachschlagen/gesetze/menschenrechtskonvention/44128/abschnitt-i-rechte-und-freiheiten

Und was lese ich da:
(…)
...
Artikel 14
[Diskriminierungsverbot*]
Der Genuß der in dieser Konvention anerkannten Rechte und Frei­heiten ist ohne Dis­kriminierung insbesondere wegen des Ge­schlechts, der Rasse, der Hautfarbe, der Sprache, der Religion, der politischen oder sonstigen Anschauung, der nationalen oder sozialen Herkunft, der Zugehörigkeit zu einer nationalen Min­derheit, des Vermögens, der Geburt oder eines sonstigen Status zu ge­währleisten.
Und von wann?
Unterzeichnet am 4. November 1950 und allgemein in Kraft getreten am 3. September 1953.
Also, wenn ich das mal zusammenfassen darf, das gibt es alles schon.
Ja, und trotzdem hat es in der Bunderepublik bis in die 1970er Jahre gedauert, dass die Frauen und Homosexuelle diskriminierenden Paragraphen aus unseren Gesetzbüchern verschwunden sind. Und warum hat es so lange gedauert? Weil die beiden Kirchen und ihre Schäfchen hierzulande genauso dachten wie heute noch in Polen oder Ungarn.

Es dauert eben, bis die religiös geprägten Menschen einsehen, dass das Alte Testament zu zitieren nicht mehr opportun ist. Gut, Evangelikale tun das mit zunehmendem Erfolg trotzdem, aber die aufgeklärten Christen tun es nicht mehr – abgesehen natürlich von den polnischen Bischöfen, um von den orthodoxen Kirchen gar nicht zu reden, die noch immer im 19. Jahrhundert zu leben scheinen.

Bummler hat geschrieben:
Kaczyński hat geschrieben:Das Wertesystem der Kirche sei das einzige moralische System, was die Polen kennen.
Selbst dieser Satz fällt unter die Menschenrechtskonvention
Klar, nur ist es ein Unterschied, ob ich das sage oder der Führer einer Partei sagt, die ein Land regiert.

Bummler hat geschrieben:
Aria hat geschrieben:Mit anderen Worten: Was moralisch oder unmoralisch sei, bestimme weiter die katholische Kirche.
Tja, wenn das die Polen so wollen, dann ist das auch so von den Menschenrechten gedeckt. Da kann man gar nichts machen.
Natürlich kann man da nichts machen, aber man kann solche Dinge dokumentieren, denn die polnische Parlamentarier dachten schon mal anders, sonst hätten sie die Konvention im Jahr 2015 nicht ratifiziert. Das ist schon ein gesellschaftlicher Wandel, denn du aber oben mit dem Satz „Der gesellschaftliche Wandel ist hier also gar keiner, weil sich hier nichts gewandelt hat.“ negiert hast. Ich hoffe, du siehst das jetzt anders.

Hans H. hat geschrieben:Vor Allem im Baltikum gibt es bestimmt keine Vorbehalte gegen die Regeln zum besseren Schutz der Frauen, aber die anderen Themen werden von der orthodoxen Kirche eben abgelehnt.
Na ja, im Baltikum hat die orthodoxe Kirche nur in Lettland was zu sagen, wo etwa die Hälfte der Bevölkerung aus Russen besteht, die anderen 2 Staaten (Litauen und Estland) sind katholisch und protestantisch geprägt, wobei z.B. die protestantische Kirche Lettlands die gleichen Ansichten bzgl. Homosexualität hat wie die katholische Kirche.

Von diesen 3 baltischen Staaten hat nur Estland die Konvention ratifiziert, was mich nicht wundert: Dort bezeichnet sich die Mehrheit als konfessionslos.

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