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Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Bummler » Do 23. Jul 2020, 14:38

Tim007 hat geschrieben:Gerade das Familienmisnisterium muss die unterschiedlichen Lebensentwürfe akzeptieren.


Das Ministerium muss gar nichts.
Und wenn ein Lebensentwurf diskriminierend ist, anachronistisch und Benachteiligung zementiert, dann ist dieser endlich abzuschaffen.

https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/aktuelles/ ... ner/158326

Die Idee, dass Kinder durch staatliche Beeinflussung der Familie entfremdet werden, ist eine fixe Idee, außer wenn die Familie den Staat als Gegner sieht und nicht als Erfüllungsgehilfe für die Erziehung und Ausbildung.
Versuche du mal deine Kinder ohne Hilfe des Staates auszubilden.

 
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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Tim007 » Do 23. Jul 2020, 15:21

Bummler hat geschrieben:
Das Ministerium muss gar nichts.


Doch.
Unter anderem muss es sich ans Grundgesetz halten.
Art. 6 Abs. 2 GG: "Pflege und Erziehung der Kinder sind das natürliche Recht der Eltern und die zuvörderst ihnen obliegende Pflicht."

Und wenn Eltern der Auffassung sind, dass der Vater oder die Mutter kürzertreten, um in den ersten Lebensjahren für ihr Kind da zu sein, dann hat sogar eine Frau Geffey oder ein Bummler oder ein Tim007 das hinzunehmen.

Dazu braucht man kein Gegner des Staates zu sein, um Freiheit einzufordern, im Gegenteil.

Bummler, Bummler, bei Dir hat die DDR ganze Arbeit geleistet.

 

Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von guenni » Do 23. Jul 2020, 15:45

Bummler hat geschrieben:Die Idee, dass Kinder durch staatliche Beeinflussung der Familie entfremdet werden, ist eine fixe Idee.

es geht nicht um die beeinflussung, sondern um die oft viel zu frühe trennung von der familie in den kitas.
https://www.welt.de/wissenschaft/articl ... dlich.html
für die kinder sind in den ersten lebensjahren zuerst die eltern da und dann der staat.

 
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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Tim007 » Do 23. Jul 2020, 16:55

Ja, das sehe ich grds. genauso.
Es geht aber auch um die Frage, welche Rolle der Staat spielt oder spielen soll.

Ich bin von unserem Rechtsstaat überzeugt.
Er geht zunächst einmal vom mündigen Bürger und der Selbstverantwortung aus. Das ist unter anderem eine Lehre, die aus der schrecklichen NS-Zeit gezogen worden war.

Der Staat unterliegt immer wieder der Versuchung, sich als allmächtige Nanny zu präsentieren. Der Staat gibt, der Staat nimmt. Dazu gehört auch eine schleichende Entmündigung etwa der Eltern. Und die Aneignung möglichst vieler Informationen über die Bürger. Einige werden sich noch an die "Volkszählung" erinnern. Immer wieder hat das Bundesverfassungsgericht einschreiten müssen, und wir können nicht dankbar genug darüber sein. Dennoch gab und gibt es eine Erosion, die nicht ignoriert werden darf.

Insofern geht es letztlich auch um das Staatsbild, das unser Grundgesetz vorgibt und das oft als störend empfunden wird. Darauf haben Mahner wie etwa Burkhard Hirsch, der aus seiner liberalen Grundüberzeugung heraus viel bewirkt hat, immer wieder hingewiesen.

 

Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von guenni » Do 23. Jul 2020, 17:56

ja, Burkhard Hirsch, Gerhard Baum u.a. vertreter, das waren noch zeiten. schade, dass die fdp in diesen themen seit langem ein totalausfall ist.

 
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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Tim007 » Do 23. Jul 2020, 18:38

Ja, es fehlen liberale Denker.

 

Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von HaJo » Do 23. Jul 2020, 18:50

Tim007 hat geschrieben:Dazu gehört auch eine schleichende Entmündigung etwa der Eltern.
Die Gefahr sehe ich auch.
Auf der anderen Seite überrascht mich immer wieder die Einstellung "wenn ICH etwas will, MUSS der STAAT das regeln". Das zeugt nicht gerade von Selbstverantwortlichkeit. Also Kita-Plätze bereitstellen zum Beispiel.
Ich bin anders aufgewachsen. Kindergarten hab ich nie kennengelernt. Aber die Fürsorge meiner eigentlich überlasteten Mutter. Dass es so war, ließ sie sich nie anmerken. Im Alter allerdings zeigte sich die jahrzehntelange Verausgabung.
Ich stelle keine Forderungen an den Staat. Ich habe während meiner Berufstätigkeit keine Fahrtkosten abgerechnet, keine Prüfungsvergütungen beantragt. Für mich war das Bestandteil meines Berufes. Ich hätte mich ja anders entscheiden können ("Augen auf bei der Berufswahl!").
Noch heute reiche ich, der "Privatversicherte" keine von mir problemlos zu bezahlenden Rechnungen des Arztes oder der Apotheke ein. Halte ich für selbstverständlich. Natürlich, wenn eine größe Aktion anliegt - wie die Fußreparatur vor drei Jahren - greife ich gern auf die Möglichkeit zurück, die zuständige Kasse in Anspruch zu nehmen.
Manchmal wäre es gut eher l'etat c'est nous als l'état c'est moi zu meinen.

Ich beobachte und schätze mit Freude, dass mein Sohn und seine Frau sich persönlich um die Kleinen kümmern. Natürlich war der Ältere schließlich im Kindergarten und kommt in drei Wochen in die Schule. Aber die überwiegende Betreuung fand zu Hause statt. Daher kann er fließend lesen und einigermaßen schreiben. Sprachlich übertrifft er manch einen Erwachsenen. Mit 6 Jahren.

Schön, dass diese Eltern sich nicht haben entmündigen lassen.

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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Aria » Do 23. Jul 2020, 19:21

Schon erstaunlich: Auf der einen Seite wird in diesem Forum oft gefordert, Internet staatlich stärker zu zensieren, weil einige Eltern ihrer Aufgabe, ihre Sprösslinge zu kontrollieren, nicht nachkommen, und auf der anderen Seite wird nun hier auf dem Elternrecht gepocht, ihre Kinder nach ihrem Gusto erziehen zu dürfen, obwohl einige Eltern ihrer Erziehungsaufgabe nicht nachkommen. :?

 

Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von guenni » Do 23. Jul 2020, 19:27

HaJo hat geschrieben:Auf der anderen Seite überrascht mich immer wieder die Einstellung "wenn ICH etwas will, MUSS der STAAT das regeln". Das zeugt nicht gerade von Selbstverantwortlichkeit.

diese ist leider mehr und mehr verloren gegangen und andererseits das anspruchsdenken gegenüber dem staat gestiegen.
auch ein gesellschaftlicher wandel.

 

Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von guenni » Do 23. Jul 2020, 20:31

Aria hat geschrieben:....weil einige Eltern ihrer Aufgabe, ihre Sprösslinge zu kontrollieren, nicht nachkommen....., obwohl einige Eltern ihrer Erziehungsaufgabe nicht nachkommen.

es wäre schlimm, wenn einige der maßstab für das ganze sind.

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