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Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Arko » Di 28. Sep 2021, 18:09

Verstehe, Bummler. Nun, ich bin diesmal auch nicht vor Freude hüpfend ins Wahllokal getänzelt, ich habe mich diesmal echt schwergetan. Aber irgendwie habe ich von zuhause mitbekommen, dass es ein Privileg ist, wählen zu können. Und wenn es nur das kleinere Übel ist.

Deshalb werde ich auch immer zur Wahl gehen, egal, wie schwer es fallen mag. Im Zweifel kann ich immer noch eine Protest- oder Splitterpartei wählen. Oder die Opposition im Parlament stärken.

 
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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von PundV » Di 28. Sep 2021, 18:31

Arko hat geschrieben:Naja, so ist aber nun mal unser Wahlsystem angelegt, auf Kompromisse. Und der Wähler hat nun mal entschieden, dass keine Partei es verdient, kompromisslos durchzuregieren.
Wäre das so, hätte eine Partei die absolute Mehrheit geholt. Mal ehrlich, wollen wir das ?

Wenn ich mir angucke, was in GB abgeht, wo die Tories eine absolute Mehrheit haben und das Land wie ihren persönlichen Besitz regieren, dann bin ich froh, dass wir in Deutschland eine Koalition bekommen, wo die Parteien dafür sorgen, dass keiner agieren kann, als wäre er König oder Diktator.


Nicht der Wähler,. sondern die Wähler. Großer Unterschied. Wenn alle Wähler einer Partei möchten, dass ihre Partei die absolute Mehrheit bekommt, könnte das Wahlergebnis genauso aussehen wie jetzt. Jede Person wählt eine Partei (auf Bundesebene); man kann eine Aufteilung der Stimmen nicht als Ausdruck des Willens zur Koalition deuten.

 
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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Arko » Di 28. Sep 2021, 18:37

Sorry, PuV. Ich meinte das als Redewendung, die sich natürlich auf die gesamte Wählerschaft bezieht. Wie es in den Medien ja so oft heisst: Der Wähler hat entschieden.
Da ist ja auch klar, dass nicht nur einer gemeint ist, sondern um und bei 40 Millionen, je nachdem, wieviele Nichtwähler es gegeben hat.

 
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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von PundV » Di 28. Sep 2021, 18:50

Arko hat geschrieben:Sorry, PuV. Ich meinte das als Redewendung, die sich natürlich auf die gesamte Wählerschaft bezieht. Wie es in den Medien ja so oft heisst: Der Wähler hat entschieden.
Da ist ja auch klar, dass nicht nur einer gemeint ist, sondern um und bei 40 Millionen, je nachdem, wieviele Nichtwähler es gegeben hat.


Ja, aber manche nehmen es wirklich so: die Wähler bzw. der durchschnittliche Wähler möchte z.B. eine große Koalition wenn die beiden großen Parteien je 40 Prozent haben und keine andere Möglichkeit vorhanden ist. Jeder Wähler wählt eine Partei; alles andere ist Deutung.

Ich kann mich an eine Sendung, Maibritt Illner glaube ich, erinnern, wo die Moderatorin meinte, nachdem AFD und Grüne gut abgeschnitten haben, dass „der Wähler“ offensichtlich ein Ausländerfeind ist, der sich Sorgen um das Klima macht. Es mag solche Leute geben („eine saubere Umwelt uns Deutschen“ war Slogan einer Kleinstpartei), aber eine solche Deutung des Wahlergebnisses war offensichtlich falsch.

 
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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Arko » Di 28. Sep 2021, 19:02

Die neue Gemengelage macht es in der Tat komplizierter für den und die Wähler. Bis vor kurzem noch konnte man taktisch wählen.
Man entschied sich unter gewissen Umständen nicht für die eigentlich bevorzugte Partei, sondern wählte eine andere, um eine gewünschte Koalition zu ermöglichen bzw. eine ungewünschte Koalition zu verhindern. Weil man wusste, dass bestimmte Parteien nicht miteinander koalieren werden.

Heute stimme ich ab und kriege womöglich am Ende trotzdem eine ungewünschte Regierung.

 
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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von PundV » Di 28. Sep 2021, 19:25

Arko hat geschrieben:Die neue Gemengelage macht es in der Tat komplizierter für den und die Wähler. Bis vor kurzem noch konnte man taktisch wählen.
Man entschied sich unter gewissen Umständen nicht für die eigentlich bevorzugte Partei, sondern wählte eine andere, um eine gewünschte Koalition zu ermöglichen bzw. eine ungewünschte Koalition zu verhindern. Weil man wusste, dass bestimmte Parteien nicht miteinander koalieren werden.

Heute stimme ich ab und kriege womöglich am Ende trotzdem eine ungewünschte Regierung.


Wieviele Grünwähler haben SPD gewählt weil ihnen Ampel lieber ist als Jamaika? Taktisch wählen geht noch und hat vielleicht sogar die Wahl entschieden (ist vielleicht der Grund warum die Grünen doch nicht so gut abgeschnitten haben).

 
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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Arko » Di 28. Sep 2021, 19:36

Taktisch wählen ist allerdings schwieriger geworden, dazu gab es kürzlich einen interessanten Artikel in der ZEIT. In der Tat wollte ich auch gerne für die Ampel stimmen, war mir aber sehr unsicher, ob hierfür eine Stimme für die Grünen besser wäre als für die SPD.
Ich habe ein ganz mieses Gefühl, wir steuern auf eine weitere Große Koalition zu, weil FDP und Grüne sich wie Hund und Katze vertragen...

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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von ynda » Di 28. Sep 2021, 19:46

Bummler hat geschrieben:Ob das reicht, bei den Herausforderungen die wir in sozialer, wirtschaftlicher und klimatischer Hinsicht haben, bezweifele ich.

Aber ich kann mich ja irren.

Dann wollen wir mal hoffen dass du dich irrst ;)

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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Aria » Di 28. Sep 2021, 19:46

Arko hat geschrieben:Die Wahl hat gezeigt, dass die Ära der Volksparteien vorbei ist. In absehbarer Zeit wird keine Partei mehr 40% holen.
Anhand einer einzigen Wahl die zukunftigen Wahlen zu prognostizieren, halte ich für übereilt.

Arko hat geschrieben:Naja, so ist aber nun mal unser Wahlsystem angelegt, auf Kompromisse.
Wer sagt denn, dass man immer Kompromisse machen muss: Man könnte auch die FDP die wirtschaftlichen Angelegenheiten machen lassen, die Grüne das mit der Umwelt und die SPD das Soziale. Das sollen sie jeweils zeigen, was sie draufhaben.

Ich bezweifle zwar, dass das funktionieren könnte, aber Marcel Fratzscher vom DIW hat das mal so formuliert – siehe Deutschlandfunk ab Minute 3:50.

Was passieren kann, wenn eine Partei das Sagen hat, kann man in GB und China beobachten: Die einen haben im Rahmen des Brexits schätzungsweise 25.000 Lastwagenfahrer – vorwiegend aus Osteuropa – nach Hause geschickt und mit neuen und strengeren Vorschriften verhindern sie, dass neue aus EU kommen, und die anderen bestimmen die Strompreise, die aber aufgrund der gestiegenen Preise für Kohle zu niedrig sind, so dass die Energieunternehmen mit jeder KWh, die sie liefern, Geld verlieren, also liefern sie nur so viel, wie sie unbedingt müssen.

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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von hajo » Di 28. Sep 2021, 20:13

Bummler hat geschrieben:
Hajo hat geschrieben:Ich war nie davon überzeugt, in EINER Partei (Partei = Teil) den vorhandenen Pluralismus einer/unserer Gesellschaft abgebildet zu sehen.


Ich finde das nicht so gut. Wenn eine Partei die Wahl gewinnt, dann soll sie auch regieren können, ohne Kompromisse.
Nunja. Ich habe nicht in der DDR, China oder Nazi-Deutschland gelebt, wo das mit der EINEN (Einheitspartei) ja hervorragend funktioniert hat bzw. noch funktioniert.

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