Weil es hier:
viewtopic.php?f=2&t=19671&start=120 offtopic ist und nicht hingehört, aber wechselnde Moden durchaus etwas mit gesellschaftlichem Wandel zu tun haben, antworte ich an dieser Stelle auf:
Arko hat geschrieben:Vielleicht ist in zehn Jahren angesagt, das Schamhaar blau zu färben ...
(In dem zitierten Thread auf der Seite 12 unten).
Gefärbtes Schamhaar hatte ich tatsächlich Anfang der 1980er Jahre in Südfrankreich gesehen! Das war zweifarbig bunt. Soweit ich mich erinnere war blau sogar dabei. Einer Person hier wird das jetzt nicht passen, weil sie meint, dass der Natur-Look bis vor 30 Jahren bei der FKK angesagt war, aber diese Beobachtung nun ca. 40 Jahre her ist. Sei´s drum, egal, was sie darauf antwortet.
Es war die Zeit, als auch Männer an Textilstränden die kürzest mögliche Badekleidung trugen, zum Teil Stringtanga, für Frauen in Textilbereichen oben ohne total angesagt war (in Südfrankreich damals zu ca. 3/4), als kurze Sporthosen oder Jeans noch wirklich kurz waren (wie in den Magnum-Filmen oder den ganz alten Bond-Filmen), also eine Zeit in der man sich gern zeigte, sehr viele auf FKK-Strände gingen und (fast) niemand ein Problem damit hatte, darüber zu sprechen. Die Frau mit den gefärbten Schamhaaren trug auf dem Weg zum FKK-Strand auch nur einen Mikro-Stringtanga. Am FKK-Strand zog sie ihn nicht gerade unauffällig aus und genoss sichtlich die Blicke, die ihr zugewandt wurden.
Damals in dieser Zeit hatte ich auch erstmalig erlebt, dass sich Leute am Parkplatz ganz auszogen und Wege von zum Teil bis zu 25 Minuten nur mit einem kleinen Stoffbeutel in der Hand und sonst nichts zum Strand hinunter gingen. "Hinunter", weil es an der Cote d´azur meistens einige Höhenmeter hinunter geht zu den kleineren Stränden in den Buchten - aber offiziell für FKK gekennzeichnet war auch diese Bucht, und zwar schon am Wegweiser am Parkplatz.
Es war auch damals in dieser Zeit, als ich mir den ersten HOM-Tanga (nicht String, aber hinten nur 1/2 Bedeckung) in Dijon gekauft hatte. Da stand am Schaufenster groß die Werbung an Männer gerichtet "Risquez un tanga". Mit dem war ich dann an den Strand in der Stadt gegangen (Lac Kir) und vor dem Schwimmen am See die ganze Länge auf und ab gegangen, um mir den See und den Freizeitpark anzusehen. Heute würden junge Mädchen über so eine Badekleidung laut lachen. Damals ganz das Gegenteil: ich hatte schnell Kontakt mit einer ganzen Gruppe von Mädchen die es super fanden mit dem Tanga und gleich gefragt hatten, wo es den zu kaufen gab.
Ja, das waren andere Zeiten! Aber es war ebenfalls in dieser Zeit, als die Leute in den Bergen noch recht ungehalten reagierten, wenn man ihnen mit Badehose begegnet ist (die hatte ich damals immer schnell angezogen, wenn ich Stimmen gehört hatte). Da kamen unfreundliche Aufforderungen, man müsse in den Bergen zünftige Wanderkleidung tragen und Bemerkungen wie "Der Badesee ist da unten" (im Allgäu auf den Bergen oberhalb des Bannwaldsees). Jetzt in den letzten Jahren war es nie ein Problem, wenn ich nur eine Tanga-Badehose (sonnendurchlässig, von Kiniki) trug. Zuletzt hatte ich die wieder im Aufstieg die ersten 50 Minuten bis zu einem Ausflugslokal an, dann oberhalb nicht mehr, weil da nicht mehr die Kaffee-Spaziergänger, sondern die sportlichen Bergwanderer sind und überhaupt die Begegnungshäufigkeit drastisch geringer gegenüber dem Weg bis zu dem Ausflugslokal.