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Mit dem reinen E-Auto an den Atlantik - Euronat - CHM - ....

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Re: Mit dem reinen E-Auto an den Atlantik - Euronat - CHM -

Beitrag von Wäller » So 30. Okt 2022, 00:33

hajo hat geschrieben:Ich hab von der ersten Sekunde der E-Autoentwicklung an nicht begriffen, warum man nicht von vornherein Wechselakkus eingeführt hat, deren Größe ähnlich einheitlich wäre, wie es bei Tankeinfüllstutzen, Compact Cassetten, CDs oder Industriecontainern offenbar kein Problem war.

So eine Autobatterie ist keine überdimensionierte AA-Batterie, sondern die muss von dem Fahrzeug angesteuert werden (Temperaturüberwachung etc.) und das ist sehr komplex und greift sehr tief in die gesamte Elektronik aber auch in den Grundaufbau eines Fahrzeug ein. Dieses Batteriemanagement immer weiter optimieren und auch mit ganz anderen Batterietypen herumzuexperimentieren - das ist doch ein Themengebiet, in das die Autohersteller richtig viel Zeit und Geld investieren.
Tesla liegt hier weit vorne, Toyota hat da bei der Entwicklung extreme Probleme. Welches Interesse sollte Tesla haben, allen anderen Herstellern diese Technik frei zugänglich zu machen? Genau so ein Wissensgleichstand wäre aber Voraussetzung für ein Herstellerübergreifendes Batterie-Wechselsystem.
Im Gegensatz zum USB-C-Anschluss ist alles, was beim E-Auto mit der Batterie zusammenhängt, technisch noch lange nicht so weit, dass man sagen kann, da kommen in den nächsten 20 Jahren nur noch minimale Verbesserungen und daher kann man das als Standard festlegen.
Gerade dieses Thema mit der Temperaturüberwachung - das hat viel mit der Form der Batterie und der Lage im Fahrzeug zu tun. Hier einen Standard zu schaffen, würde es praktisch unmöglich machen, bei diesen Punkten an Verbesserungen zu forschen. Oder z.B. ganz andere Batterietypen - die brauchen evtl. eine andere Geometrie.
Im Klartext: hätte sich die Industrie schon vor Jahren auf ein System für Wechselakkus geeinigt, dann hätte das die Batterieforschung (und alles was damit zusammenhängt) der letzten Jahr extrem behindert.
Nebenbei würde das Festlegen auf eine Batteriegröße erhebliche Zwangspunkte bei der Karosserieform und damit bei Fahrzeugdesign bedeuten. Ob das die Hersteller und auch die Kunden wirklich glücklich machen würde, wage ich zu bezweifeln.

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Re: Mit dem reinen E-Auto an den Atlantik - Euronat - CHM -

Beitrag von Mandragora » So 30. Okt 2022, 12:19

Im Gegensatz zum USB-C-Anschluss ist alles, was beim E-Auto mit der Batterie zusammenhängt, technisch noch lange nicht so weit, dass man sagen kann, da kommen in den nächsten 20 Jahren nur noch minimale Verbesserungen und daher kann man das als Standard festlegen.

Das meinte ich in meinem Beitrag hier:
viewtopic.php?f=7&t=20778&start=30
mit dem Begriff "ausgereift".
Die Batterie ist der gravierende Schwachpunkt der E-Autos.

 

Re: Mit dem reinen E-Auto an den Atlantik - Euronat - CHM -

Beitrag von Wäller » So 30. Okt 2022, 14:14

Zw. "ausgereift" und verbesserungsfähig besteht nach meinem Verständnis der deutschen Sprache aber ein deutlicher Unterschied.
Der Verbrennermotor wurde in den letzten 50 Jahren auch kontinuierlich verbessert und weiterentwickelt (Verbrauch, Leistung). Aber trotzdem wäre wohl in den 1970er Jahren niemand auf die Idee gekommen, zu sagen, dass diese Technik noch nicht ausgereift ist.
Hätte man in den 1970 Jahren die damalige Motortechnik zu einer Art Standard erklärt, dann befänden sich die heutigen Motoren bestenfalls auf dem Stand der 1990er Jahre.

Und der Begriff "Schwachpunkt" ist hier meiner Meinung nach auch völlig fehl am Platz. Wenn jemand der Ansicht ist, ein PKW ist nur alltagstauglich, wenn der mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 150 km/h eine Reichweite von 600 km hat, dann ist die batteriebedingte Fahrleistung eines E-Auto natürlich völlig unzureichend. Wenn sich aber mal jemand ernsthaft damit auseinandersetzt, wie sein tatsächliches Fahrprofil aussieht, dann sind die heutigen Batterien völlig ausreichend.

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Re: Mit dem reinen E-Auto an den Atlantik - Euronat - CHM -

Beitrag von hajo » So 30. Okt 2022, 15:56

Wäller hat geschrieben:So eine Autobatterie ist keine überdimensionierte AA-Batterie...
Nein? Es wird dir schwerfallen, dir das vorzustellen, aber ich wusste bereits:
Sie ist eine Ansammlung herkömmlicher Akkutypen:
Basis des Energiespeichersystems von Tesla sind Lithium-Ionen-Rundzellen in der Größe des Formfaktors 18650
.


Zum Formfaktor:
18650 --- Weitverbreitete Bauform, u. a. in Notebooks, Elektroautos, E-Zigaretten und Taschenlampen

Ich schrieb:
hajo hat geschrieben:Ich hab ... nicht begriffen, warum man nicht von vornherein Wechselakkus eingeführt hat, deren Größe ähnlich einheitlich wäre, wie es bei Tankeinfüllstutzen, Compact Cassetten, CDs oder Industriecontainern offenbar kein Problem war.
DAS könnte ja wohl problemlos bei der üblichen Ansammlung von Einzelzellen in wenigen Formmodulen längst geschehen sein. Da die Ansteuerung der Zellen per Elektronik von deren notwendigem BMS abhängt, sind auch hier keine Probleme erwartbar.
Wenn dann neue Fahrzeugmodelle entwickelt werden, erscheint es mir nicht unmöglich, auch Neuerungen zu "erfinden", die den erweiterten Ansprüchen genügen und dennoch keine Bremse für den kundenfreundlichen Austausch der Module sein müssen.

Dass das geht, kann man hier ab etwa 9:00 sehen: youtube

Siehe u.a. auch hier.

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Re: Mit dem reinen E-Auto an den Atlantik - Euronat - CHM -

Beitrag von Jowi65 » So 30. Okt 2022, 18:06

Ein Hersteller setzt auf den Wechselakku und hat mittlerweile zumindest einen Standort in Deutschland und es sollen schnell mehr werden. Europaweit gibt es schon einige.

https://m.youtube.com/watch?v=uthAK5JT1I8

Die ersten Nio Fahrzeuge sind jetzt bestellbar

 

Re: Mit dem reinen E-Auto an den Atlantik - Euronat - CHM -

Beitrag von Wäller » So 30. Okt 2022, 19:15

hajo hat geschrieben:Basis des Energiespeichersystems von Tesla sind Lithium-Ionen-Rundzellen in der Größe des Formfaktors 18650

Stimmt ... und die haben bei Tesla jahrelang geforscht und rumprobiert, bis die in der Lage waren, so viele von diesen Rundzellen so komprimiert zusammenzupacken, ohne dass die ständig wegen Überhitzung abfackeln.

 

Re: Mit dem reinen E-Auto an den Atlantik - Euronat - CHM -

Beitrag von Wäller » So 30. Okt 2022, 19:19

Jowi65 hat geschrieben:Ein Hersteller setzt auf den Wechselakku und hat mittlerweile zumindest einen Standort in Deutschland und es sollen schnell mehr werden. Europaweit gibt es schon einige.

Da bin ich sehr gespannt, wie lange das wohl dauert, bis die deutschlandweit ein flächendeckendes Netz mit Wechselstationen aufgebaut haben. Denn erst dann ergibt dieses Konzept Sinn.

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Re: Mit dem reinen E-Auto an den Atlantik - Euronat - CHM -

Beitrag von hajo » So 30. Okt 2022, 20:11

Wäller hat geschrieben:...und die haben bei Tesla jahrelang geforscht und rumprobiert, bis die in der Lage waren, so viele von diesen Rundzellen so komprimiert zusammenzupacken, ohne dass die ständig wegen Überhitzung abfackeln.
Wusste ich nicht.
Grundsätzlich erscheint die Serien- und Parallelschaltung von Zellen fast unbegrenzt möglich zu sein, wenn das Gesamtsystem über das Batteriemanagementsystem in der Lage ist, einen sicheren Betrieb zu gewährleisten und ggf. einzelne Zellen aus dem Gesamtverband abschalten zu können. So sind beispielsweise in einer Tesla- 100 kWh-Batterie 16 Module mit 516 Batteriezellen pro Modul, also insgesamt 8.256 Zellen, mit einer Spannung von 375 Volt verbaut.
Quelle

 

Re: Mit dem reinen E-Auto an den Atlantik - Euronat - CHM -

Beitrag von Wäller » Mo 31. Okt 2022, 10:39

Alles richtig, HaJo, aber der Teufel steckt bekanntlich im Detail:
hajo hat geschrieben:
Grundsätzlich erscheint die Serien- und Parallelschaltung von Zellen fast unbegrenzt möglich zu sein, wenn das Gesamtsystem über das Batteriemanagementsystem in der Lage ist, einen sicheren Betrieb zu gewährleisten und ggf. einzelne Zellen aus dem Gesamtverband abschalten zu können. ]

Ich habe den entscheidenden Punkt fett markiert. Das liest sich so harmlos, ist in der Umsetzung aber alles andere als trivial.

Eine bestimmte technische Ausführung als Standard zu definieren, geht nur, wenn der auch von allen Firmen als Standard beherrscht wird. Und genau das ist bei E-Auto-Batterien noch nicht der Fall.

Nur mal 2 Beispiele, um zu verdeutlichen, wie komplex das Thema in der Umsetzung ist:
Tesla hat das mit den Batterien sehr gut im Griff. Von Toyota habe ich jetzt gelesen, dass die die ganze E-Auto-Entwicklung (die haben ja bisher nur Hybrid) gestoppt haben, weil die gemerkt haben, dass die mit Ihrem bisherigen Konzept kein wirtschaftlich konkurrenzfähiges Fahrzeug hin bekommen. Soll jetzt Tesla Toyota Entwicklungshilfe geben, damit die das auch können?
Von Sono, die derzeit beim Sion in der Endphase der Entwicklung stehen, weiß ich, dass die Anfang die Jahres auf Kundenwunsch überlegt hatten, dem Fahrzeug eine größere Batterie zu gönnen. Die haben das sein gelassen, weil die dann so viel hätten um- und neuplanen müssen, dass das den Produktionsbeginn um mehr als ein Jahr nach hinten verschoben hätte.

 
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Prellbocks Fazit zu diesem Thema

Beitrag von prellbock049 » Mo 31. Okt 2022, 10:57

Nach einer Pause von 1 Monat habe ich mir mal das Ergebnis meiner Ursprungsfrage angeschaut.
Fazit:
Nach dem Studium von 9 Seiten diese Threads habe ich nur minimale Ansätze zu meiner Ausgangsfrage erhalten.
Deshalb mein Vorschlag, diesen Thread einzustellen und nach der Saison 2023 neu eröffnen und über Erfahrungen BERICHTEN !

À bientôt Prellbock049

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