In den anfänglichen Junitagen, bis mindestens 20190607, gab es noch kein Problem, aber als ich 20190618 nach über einwöchiger Abwesenheit wieder da war, wurde ich gleich nach Kommen noch vor Ausziehen vom Bademeister über diese von der Obrigkeit beschlossene Neuregelung informiert, er weiß, daß ich zum Schwimmen und nicht nur zum Anfeuchten / Abkühlen komme. Ich überschlug mich nicht vor Begeisterung, sondern ruhte mich daraufhin erst mal aus. Dabei bekam ich aus der Ferne mit, daß der Bademeister mit einem anderen Badbesucher eine Diskussion über das Thema hatte, wozu noch der Schwimmbadleiter und ein weiterer Badegast hinzukamen. Ich bin also nicht der einzige Miesepeter. Richtig übel wurde es nach Auseinandergehen der Diskussionsrunde, als dieser weitere Badegast von einem anscheinend das Verbot verteidigenden anderen Besucher in einer meiner Ansicht nach strafrechtlich relevanten Weise länger und lautstark beschimpft wurde. Zum Ende dieser Predigt hörte ich nichts davon, das das nur eine Satire eines Verbotskritikers gewesen wäre. Die Umgangsformen im Filbingerländle sind für mich als Einwanderer gelegentlich ziemlich gewöhnungsbedürftig.
Ich finde es nicht gut, daß die Stuttgarter Bäderverwaltung Anlaß gibt, daß es zu solchen Agressionsausbrüchen von Badbesuchern gegen andere Badbesucher kommt. Auch finde ich nicht gut, daß sie Bademeister, die mit ihren verantwortungsvollen Aufgaben ausgelastet sind, als Blitzableiter für Unzufriedenheit von Kunden benutzt. So etwas beschädigt die von mir bisher als wohltuend friedlich empfundene Atmosphäre im FKK-Teil des Inselbades. Im Textilteil dagegen gibt es durchaus öfter asoziales Verhalten, an beruflichen Polizeibesuchen bemerkbar, und zur Zeit wird mit Aushängen nach Zeugen gesucht für einen Vorfall, als dort vor drei Wochen, 20190601, ein Bademeister beim Sprungbecken angegriffen und verletzt wurde.
Für ausbaufähig halte ich die Webseite, die drei Wochen nach Inkrafttreten der neuen Badeordnung dieses Ärgernis des Schwimmbrillenverbotes immer noch geheim hält und nur solch Dürftiges zu bieten hat:
https://www.stuttgart.de/item/show/186114Stadt Stuttgart, 20190621, hat geschrieben: 7/4 - Badeordnung für die Mineral-, Hallen- und Freibäder
Stuttgarter Stadtrecht:
7/4 - Badeordnung für die Mineral-, Hallen- und Freibäder (PDF)
Die Badeordnung für Mineral-, Hallen- und Freibäder befindet sich derzeit in Überarbeitung.
Nun denn, dann eben mein Gegenwind gegen die Geheimgesetzgebung:
meine AbschriftBadeordnung-Aushang vor Inselbadeingang, <=20190618, hat geschrieben: ... (25) Während des FKK-Schwimmens ist das Tragen von Schwimm- und Taucherbrillen untersagt. (26) In den Mineralschwimmbecken ist nur ruhiges Schwimmen erlaubt [betrifft Inselbad nicht, hat kein Mineralwasser im Gegensatz zum "Das Leuze"] ...
Wem es sonst noch mißfällt, daß man mit dieser Neuregelung als Schwimmer jenseits des Kurzstreckenbereichs genötigt wird, sich selbst durch die Augenreizung eine zwar nur einige Stunden anhaltende und hoffentlich bei häufiger Wiederholung keine Dauerschäden verursachende Körperverletzung zuzufügen, der darf hier seine Meinung kundtun:
info.bbs@stuttgart.de
Hinter der Kasse gibt es einen Ständer mit kleinen Kärtchen mit der Aufschrift "Stuttgarter Bäder, Die Mailadresse für Anregungen und Kritik, info.bbs@stuttgart.de, Das Leuze Mineralbad, Mineralbad Bad Cannstadt, Bad Berg, Stuttgarter Hallen-& Freibäder".
Vielleicht ist die oben zitierte Formulierung auf der Webseite, daß die Badeordnung derzeit sich in Überarbeitung befindet, doch kein Ausdruck von Verschnarchtheit und der schön gedruckte Aushang am Eingang nur ein Versuchsballon. Dann könnten Proteste vielleicht noch eine Rückkehr zur Vernunft bewirken.
Zum Abkühlen meines frischen Frustes habe ich dann damals vor drei Tagen zu Testzwecken eine Strecke von nur 1500m durchgekrault ohne Schwimmbrille, das Ergebnis war erwartungsgemäß übel, mindestens eine Stunde danach wäre ich noch reif für Führerscheinentzug gewesen, wenn ich gefahren wäre, ich habe keinen Blindenhund der mich dabei hätte dirigieren können.
Meine Frau ist auch sauer, sie war immer beruhigt, wenn sie mich dort sicher und unter Aufsicht aufbewahrt wußte, und jetzt ist meine Stimmung so, daß es dieses Jahr vielleicht das letzte Mal war, daß ich mir eine Saisonkarte für derzeit 103 EUR geleistet habe, das war mindestens die 10. Saisonkarte in Folge. Was Gutes finanziell zu unterstützen ist mir zwar wichtiger als Knauserigkeit, aber noch wichtiger, weil lebenswichtig, ist für mich, etwas gegen Bewegungsmangel zu tun, und nur mit Maximalleistung die 190m Höhendifferenz auf meinen Kardioberg hochzuschnaufen ist zu einseitig, über Anfeuchten hinausgehendes Schwimmen habe ich immer als gute Ergänzung gesehen.
Damit niemand meint, ich hätte nur über einen schlechten Traum geschrieben, hier noch ein Photo vom Ausschnitt der bisher internetmäßig geheim gehaltenen Badeordnung:
Badeordnung von 20190601, Aushang vor Inselbadeingang 20190620, ca. N48.77864, E09.24641