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Stuttgart, Inselbad: Schwimmbrillenverbot bei FKK

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Re: Stuttgart, Inselbad: Schwimmbrillenverbot bei FKK

Beitrag von Free2015 » Mi 26. Jun 2019, 23:56

NackeDuDaDei hat geschrieben:In einem anderen Stuttgarter Freibad sind mal zwei junge Türken in Badeklamotten durch den FKK-Bereich gelaufen.

Das war schon in den 1990ern so (Freibad Rosental, Nähe Uni), und nicht nur einmal. Inzwischen werden deren Sprösslinge unterwegs sein.

 
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Re: Stuttgart, Inselbad: Schwimmbrillenverbot bei FKK

Beitrag von JoWi » Do 27. Jun 2019, 08:08

Calcit hat geschrieben:für erleuchtet gehaltenen Entscheidung, Schwimmbrillen beim FKK-Schwimmen zu verbieten


Was es das denn jetzt für ein hanebüchener Quatsach :? und Kopfschüttel

Wenn ich schwimme, trage ich eigentlich immer Schwimmbrille - aber nicht etwa um besser zu sehen???? - sondern schlicht und einfach um meine Augen zu schützen.

Da meine ich, hat jemand was falsch verstanden - oder verstehe ich was falsch - nur was dann????? Kopfschüttel

Johannes

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Re: Stuttgart, Inselbad: Schwimmbrillenverbot bei FKK

Beitrag von Bummler » Do 27. Jun 2019, 08:25

NackeDuDaDei hat geschrieben:
Also ich konstatiere insgesamt Gleichgültigkeit und Unfähigkeit bei der Bäderaufsicht bzw. generell der Stadtverwaltung im Umgang mit ihren Kunden und Bürgern.


Bei uns haben schon Bademeister hingeschmissen, weil sie bei solcherlei "Gästen" keine Chance haben und von ihnen sogar noch beschimpft und bedrängt wurden.
Und offensichtlich ist das woanders auch nicht anders:
https://www.derwesten.de/staedte/muelhe ... 83144.html

 

Re: Stuttgart, Inselbad: Schwimmbrillenverbot bei FKK

Beitrag von hajo » Do 27. Jun 2019, 13:26

Irgendwie befremdet mich diese Diskussion.
In den frühen 1980er Jahren war ich ziemlich regelmäßig in den Fulda-Auen bei Kassel. Das Gebiet war (und ist noch) ein "FKK"-Gelände, das reichlich besucht wurde. Damals übrigens meist von jungen Menschen. Ich selbst zählte mich seinerzeit dazu.
Viele dieser Menschen waren weiblich, Anfang 20 - tja... das gab es tatsächlich - oft allein und lagen teils zwischen 5 und 20 Metern vom Weg entfernt, der ein öffentlicher war und ist und entsprechend genutzt wurde. Schon damals passierten in einer Viertelstunde bestimmte Männer, vermutet türkischer Herkunft, mehrmals diesen Weg, sich nach den vor allem weiblichen Menschen umsehend.
Schlimm, nicht?!

Nein. Weder die weiblichen nackten Sonnengäste regten sich auf, noch kam irgendjemand der Spaziergänger auf dem Weg auf die Idee außer zu gucken etwas anderes zu tun.
Alle Beteiligten wussten, dass Menschen Augen haben, alle nutzten diese Augen, um zu sehen und zu schauen.
Die Nackten wussten damals (das scheint heute anders zu sein), dass sie bevorzugt von den Angezogenen, die sich nicht trauen nackt zu sein, angeschaut werden.
Ja und?

Ich hielt das damals und halte das immer noch für völlig normal.

Schwimmbrillen-Verbot definiert "Normales" zur Perversion.

Schlimm.

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Re: Stuttgart, Inselbad: Schwimmbrillenverbot bei FKK

Beitrag von Aria » Do 27. Jun 2019, 16:43

hajo hat geschrieben:Irgendwie befremdet mich diese Diskussion.
Mich auch.

NackeDuDaDei hat geschrieben:Dasselbe mit dem Schwimmbrillenverbot. Natürlich gehts gegen "Spanner", also bestimmte Männer, ob jung oder alt, die mit so einer Brille noch etwas mehr Einblicke zu erheischen versuchen. Und den "Opfern" bzw. der Allgemeinheit, gehts nicht darum, ob da nun tatsächlich irgendwelche Details weggekuckt werden können, sondern um den frechen Nichtrespekt bzw. Mißachtung, die dabei recht offen gezeigt wird. Man kanns auch so sagen: Kucken tut jede(r), aber eine bestimmte Art von Kucken ist sozial unerwünscht.
Das ist ein Statement, das dem heutigen Verständnis entspricht, was als sozial verträglich zu gelten hat und was nicht.

In den 1970er bis Anfang der 1980er Jahren haben sich FKK-ler keine Gedanken darüber gemacht, ob ihnen jemand was weggucken konnte – Zitat aus einem Artikel, den Fkk-Igel heute in einem anderen Thread verlinkt hat:

Paradis für Nackerte - München in den 70ern und 80ern
Ungeniert trieben die "Nackerten", wie sie alsbald in den Zeitungen geradezu bejubelt und gerne abgebildet wurden, eine neue, ungeregelte Art von Freizeit- und Freikörperkultur oder – in anderer Sicht – von Exhibitionismus. So gedieh München in den 70er und frühen 80er Jahren zu einer Art Paradies.
Beileibe nicht nur junge und schöne Menschen spielten Adam und Eva in aller Offenheit. Sie grillten ihre entblößten Körper im Gras, im Kies, auf Sand- und Betonbänken. Sie schwammen, ruhten, radelten, ruderten so, wie Gott sie geschaffen hatte. Sie spielten Ball oder spazierten neben bekleideten Passanten einher. Schnell verschwand die Scham – Toleranz war angesagt.


Wie wahr: In den 70er und 80er Jahren war Toleranz angesagt, heute dagegen herrscht Intoleranz – natürlich auch unter den FKK-ler, die sich aber trotzdem selbst für toleranter als den Rest der Menschheit halten: Sie haben nur vergessen, wie tolerant sich die frühen FKK-ler gegenüber angezogenen verhielten.

 
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Re: Stuttgart, Inselbad: Schwimmbrillenverbot bei FKK

Beitrag von Tim007 » Do 27. Jun 2019, 18:37

Ich finde es auch schlimm.

Trotzdem bin ich mir nicht sicher, ob nicht doch vieles in den 70er und 80er Jahren verklärt wird.
Nicht nur, was die naturistischen Bedingungen in der DDR betrifft.

So wurde mir erzählt, dass es in München an irgendeiner Surfanlage durchaus vorgekommen sein soll, dass die Surfer am Ziel nackt in die Straßenbahn ("Tram"?) stiegen, eine Station zum Start fuhren, um dort zum Surfen wieder auszusteigen. Ich kann es mir nicht vorstellen.

Aber das nur am Rande. Meine Auffassung hatte ich schon öfter geäußert. Schwimmbrillen- und Guckverbot sind kontraproduktiv. Gerade die Tabuisierung bewirkt das Gegenteil. Etwas mehr Gelassenheit und ein liberalerer Umgang mit nackten Tatsachen wären wünschenswert.

 
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Re: Stuttgart, Inselbad: Schwimmbrillenverbot bei FKK

Beitrag von Kartunger » Do 27. Jun 2019, 19:45

Tim007 hat geschrieben:Ich finde es auch schlimm.


ich auch

Tim007 hat geschrieben:So wurde mir erzählt, dass es in München an irgendeiner Surfanlage durchaus vorgekommen sein soll, dass die Surfer am Ziel nackt in die Straßenbahn ("Tram"?) stiegen, eine Station zum Start fuhren, um dort zum Surfen wieder auszusteigen. Ich kann es mir nicht vorstellen.


Es gibt eine Reportage bzw. einen Film darüber - vielleicht finde ich ihn bei YouTube wieder.

Viele Grüße
Kartunger

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Re: Stuttgart, Inselbad: Schwimmbrillenverbot bei FKK

Beitrag von Aria » Fr 28. Jun 2019, 00:03

Tim007 hat geschrieben:So wurde mir erzählt, dass es in München an irgendeiner Surfanlage durchaus vorgekommen sein soll, dass die Surfer am Ziel nackt in die Straßenbahn ("Tram"?) stiegen, eine Station zum Start fuhren, um dort zum Surfen wieder auszusteigen. Ich kann es mir nicht vorstellen.
Korrekt - Zitat aus der Süddeutschen vom 8. Juni 2010:

Den Eisbach hinuntertreiben lassen und - triefend - in Badehose an der Haltestelle Paradiesstraße in die Trambahnlinie 17 steigen, mit ihr zurück zur Prinzregentenstraße fahren und wieder hineinspringen: Das ist zwar offiziell verboten, wird aber seit Generationen in München gemacht.

Früher, also in den 70er und 80er Jahren, konnte man nackt in die Tram einsteigen, jetzt nur noch in Badehosen! Aber die Reaktionen der Angezogenen sind gleich geblieben: "Das gehört sich nicht!"

Tim007 hat geschrieben:Meine Auffassung hatte ich schon öfter geäußert. Schwimmbrillen- und Guckverbot sind kontraproduktiv. Gerade die Tabuisierung bewirkt das Gegenteil. Etwas mehr Gelassenheit und ein liberalerer Umgang mit nackten Tatsachen wären wünschenswert.
Mein Reden - Zitat:

Die Nackerten im Englischen Garten gehören zu München wie die Tauben auf dem Markusplatz zu Venedig. Jeder Münchner sollte sich einmal nackt auf die FKK-Wiese im Englischen Garten legen - und von japanischen Touristen fotografieren lassen.

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Re: Stuttgart, Inselbad: Schwimmbrillenverbot bei FKK

Beitrag von Bummler » Fr 28. Jun 2019, 09:06

Tim007 hat geschrieben:
Trotzdem bin ich mir nicht sicher, ob nicht doch vieles in den 70er und 80er Jahren verklärt wird.


Das wird schon so sein, allerdings waren seinerzeit die Mehrheitsverhältnisse andere, so dass Kritiker von Nacktheit einfacher als rückständige Deppen abgetan werden konnten. Die Kritiker gab es ja seinerzeit schon, nur hatten sie kein Gewicht.
Heutzutage ist die Gruppe der Nackten zu klein um sich gegen solche Verbote zu wehren. Dem Druck haben wir nichts entgegen zu setzen. Das ist die Realität.

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Re: Stuttgart, Inselbad: Schwimmbrillenverbot bei FKK

Beitrag von HTJ » Fr 28. Jun 2019, 10:58

hajo hat geschrieben:Viele dieser Menschen waren weiblich, Anfang 20 - tja... das gab es tatsächlich - oft allein und lagen teils zwischen 5 und 20 Metern vom Weg entfernt, der ein öffentlicher war und ist und entsprechend genutzt wurde. Schon damals passierten in einer Viertelstunde bestimmte Männer, vermutet türkischer Herkunft, mehrmals diesen Weg, sich nach den vor allem weiblichen Menschen umsehend.
Schlimm, nicht?!

Nein. Weder die weiblichen nackten Sonnengäste regten sich auf, noch kam irgendjemand der Spaziergänger auf dem Weg auf die Idee außer zu gucken etwas anderes zu tun.
Alle Beteiligten wussten, dass Menschen Augen haben, alle nutzten diese Augen, um zu sehen und zu schauen.
Die Nackten wussten damals (das scheint heute anders zu sein), dass sie bevorzugt von den Angezogenen, die sich nicht trauen nackt zu sein, angeschaut werden.
Ja und?

Ich hielt das damals und halte das immer noch für völlig normal.


Deine Wortmeldung trifft des Pudels Kern. Es ist eben so das die Schamgefühle der Menschen heutzutage größer sind. Früher hat man eben gedacht: "Da schaut jemand. Na und!!!" Heutzutage ist jeder Blick eine Bedrohung.

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