Hier ein Artikel zum Meridian Spa (
https://www.abendblatt.de/hamburg/artic ... Eklat.html). Ich denke, dass es auch, aber nicht nur an Ausländern liegt. In Dänemark z.B. gibt es eine florierende FKK-Szene, in der Türkei vielleicht nicht. Aber halt auch viele Deutsche, vor allem Frauen, mögen FKK nicht (mehr).
Home – Hamburg – Meridian Spa: Klare Ansage nach Diskussion um Nacktbaden
14.01.19
Hamburg
Ulrich Gaßdorf
Wird das Nacktbaden in den Hamburger Wellness-Anlagen von Meridian Spa verboten? Dieser Weihnachtsmann hätte kein Problem damit (Archivbild).
Foto: Picture Alliance / dpa / Axel Heimken
Anbieter von Fitness und Wellness bleibt bei neuen Regeln. Mitglieder bei Meridian Spa wollen sich Nacktverbot nicht beugen.
Hamburg. Eigentlich ist der Ruheraum in der Anlage von Meridian Spa & Fitness an der Quickbornstraße (Hoheluft West) ein Ort der Entspannung. Wenn überhaupt, wird hier im Flüsterton kommuniziert. Doch am frühen Montagabend war alles anders. Es herrschte eine aufgeheizte Stimmung. Die Geschäftsleitung hatte zur offenen Gesprächsrunde zur neuen „Bekleidungs-/Bedeckungsvorschrift“ eingeladen (wir berichteten). Etwa 40 Mitglieder waren gekommen und es entwickelte sich schnell eine lautstarke Diskussion.
„Warum wurden nicht eine Umfrage unter den Mitglieder gemacht, ob sie neue Regelungen haben wollen?“, „Warum wurde über unseren Kopf hinweg entschieden?“, „Legen Sie doch die Zahlen auf den Tisch, wie viele sich beschwert haben.“ „Das ist keine demokratische, das ist eine diktatorische Entscheidung.“ Diese Fragen und scharfe Kritik mussten sich Christin Lüdemann, stellvertretende Geschäftsführerin der Meridian GmbH, und ihre Mitarbeiter gefallen lassen.
Meridian Spa: Beschwerden über Nacktbaden
Es habe über die Jahre Tausende Beschwerden von Mitgliedern gegeben, für die es zu viel Nacktheit in den Meridian Anlagen gebe und deshalb habe man nun nach langen Überlegungen diese neue Regelungen für den Wellness-Bereich getroffen, so Lüdemann. Die Mitglieder wollten das nicht verstehen.
Besonders dass ab dem 1. Februar nicht mehr nackt im Pool geschwommen werden darf, kristallisierte sich als Hauptproblem heraus. „Wir brauchen einen Kompromiss“, forderten die Anwesenden immer wieder. Mit dieser neuen Regelung gehe ein Stück Kultur verloren, sagte ein Mitglied. Auch dass künftig im japanischen Garten der „Intimbereich“ mit einem Handtuch abgedeckt werden muss, traf nicht unbedingt auf Zustimmung. „Ich genieße es, mich nackt zu sonnen. Wen das stört, der muss ja nicht hinschauen“, sagte eine Dame.
"Wir sind kein FKK-Club"
So ging es etwa 45 Minuten hin und her. Das Wort „nackt“ fiel quasi im Sekundentakt. Christin Lüdemann sah sich genötigt, darauf hinzuweisen: „Wir sind kein FKK-Club.“ Es hätte noch stundenlang so weitergehen können. Doch dann war es Christin Lüdemann, die für Aufregung sorgte. Mit wenigen Worten wurde nämlich alle Hoffnung der Anwesenden zunichte gemacht: „Wir werden an dieser neuen Regelung nichts ändern“, verkündete Lüdemann.
Daraufhin verließen die meisten sichtlich verärgert den Ruheraum, nicht ohne ihrem Ärger Luft zu machen. Das sei doch kein Dialog, stellte ein Mann wütend fest. Eine Dame im Bademantel sagte zu ihrer Begleitung: „Ich werde weiterhin nackt schwimmen. Mal sehen, was die machen, wenn da fünfzig Leute nackt im Pool sind.“
Mit so viel Emotionen hatte wohl auch Christin Lüdemann nicht gerechnet, bemühte sich aber dennoch um Haltung: „Wir haben in Frankfurt bereits vor fünf Jahren eine solche Regelung getroffen. Wir haben uns hier in Hamburg lange Zeit nicht an das Thema herangetraut. Aber jetzt ziehen wir das durch.“ Es habe einige Kündigungen gegeben, räumte Lüdemann gegenüber dem Abendblatt ein, aber auch viele positive Rückmeldungen.
Doch von diesen Mitgliedern, war zumindest bei der offenen Gesprächsrunde, keiner zugegen. Die Mitarbeiter müssen nun ab dem 1. Februar auf die Einhaltung der Regeln achten und dafür Sorge tragen, dass nicht zu viel Haut im Wellnessbereich gezeigt wird.