Das Rhein-Main-Gebiet hat seit einigen Wochen eine Möglichkeit weniger zum Nacktbaden. Es handelt sich um das 200 m lange Strandstück am sogenannten "Mombacher Ufer", einem ausgewiesenen Naturschutzgebiet.
Es liegt nicht etwa an aggressiven Textil-Badenden, daß Nacktbaden nicht mehr möglich ist. (Agressive Textiler gibt es dort allerdings auch - mindestens einen habe ich voriges Jahr getroffen.) Es liegt daran, daß die Stadt Mainz den Strand gesperrt hat. Am Anfang vom handbreiten Zugangs-Pfad steht eine mannshohe Tafel, die unmißverständlich sagt: "Stop, sonst kostet es Bußgeld!"
Der Strand ist in den letzten Jahren immer voller und überlaufener geworden. Es wurde trotz extremer Trockenheit am offenen Feuer gegrillt und dann wurde oft genug der Müll liegengelassen. Wäre ein schwerer Baumast auf einen Grill heruntergebrochen, wären die Griller und das gesamte Naturschutzgebiet lebendig verbrannt. Zeltverbot galt schon immer und gilt noch immer. So mancher Party-Fanatiker hat sich darum nicht geschert.
Wenn ich mit dem Fahrrad auf dem Rheindeich entlang fahre, sehe ich immer noch allerlei Leute zum Strand hinwandern und vom Strand zurückkommen. Die Kontrollen werden also offenbar nicht allzu intensiv betrieben. Hätte die zuständige Behörde rechtzeitig und öfter mal ein paar Müllsünder und Party-Gröler hochkant rausgeschmissen aus dem Pardies, hätten wir Rhein-Mainer alle noch Zugang zum Mini-Paradies. In 50 Jahren wird das große Verbots-Schild verrostet und unleserlich geworden sein. Dann aber kann und will dort niemand mehr baden. Der Rhein wird dann ein knöcheltiefes Rinnsal sein, weil alle Alpengletscher geschmolzen sein werden und es
nur noch alle sieben Jahre drei Tropfen regnet.
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