Lufttemperatur, Holztemperatur oder Strahlungswärme?
Eine in Ruhe gelassene Sauna hat eine einigermaßen stabile Temperaturschichtung, unten kalt, oben warm. Die Luft und die Sitzflächen haben die jeweilige Temperatur angenommen.
Der Ofen strahlt, durch die Luft, wie die Glut am Lagerfeuer. Die Leistung hängt von der Temperatur der Oberfläche ab, also ob kühlere Seitenflächen oder die heißen Steine oben. Sie nimmt mit der 3. Potenz der Entfernung ab - doppelt so weit weg, nur noch ein Achtel.
Beim Aufguß wird heißer Dampf hochgewirbelt. Der ist je nach Wärmevorrat des Ofens in der Praxis etwas kälter als die bisherige Luft- und Ofentemperatur, da das Verdampfen des Wassers Energie kostet. Dafür hat Wasserdampf eine erheblich höhere Wärme(transport-)kapazität und fühlt sich dadurch heißer an. Das gilt auch für feuchte Sitzflächen und Handtücher: Sie leiten die Wärme schneller weiter und fühlen sich dadurch heißer an.
Bewegte Luft transportiert Wärme ebenfalls schneller, als Faustformel bereits bei einem leichten Extra-Lufthauch doppelt so stark wie im Stillstand mit natürlicher Konvektion. Einfach mal mit etwas Abstand auf den eigenen Handrücken blasen (mit wenig Abstand bleibt nur die Atemtemperatur.)
Also zusammengefaßt: Es kommt darauf an und hängt davon ab.