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Warum nackt und nackt nicht dasselbe sind

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Re: Warum nackt und nackt nicht dasselbe sind

Beitrag von Friedjof » Mi 16. Mär 2016, 23:12

derTräumer hat geschrieben:Und wenn nichts weiter hilft bleibt immer noch die alte Frage:
"Ist das Kunst, oder kann das weg?"

Was hätte daraufhin wohl jeder normal tickende Mensch zu Joseph Beuys "Fettecke" geantwortet? :lol:

 

Re: Warum nackt und nackt nicht dasselbe sind

Beitrag von Friedjof » Mi 16. Mär 2016, 23:32

Hier wird noch mal der Frage nachgegangen, was Kunst ist:

https://www.youtube.com/watch?v=AaLSfaHo9ys

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Re: Warum nackt und nackt nicht dasselbe sind

Beitrag von Aria » Do 17. Mär 2016, 13:06

Friedjof hat geschrieben:
derTräumer hat geschrieben:Und wenn nichts weiter hilft bleibt immer noch die alte Frage:
"Ist das Kunst, oder kann das weg?"
Was hätte daraufhin wohl jeder normal tickende Mensch zu Joseph Beuys "Fettecke" geantwortet? :lol:
Wer so fragt, weiß nicht, dass es einen Unterschied gibt zwischen dem, was zufällig entsteht, und dem, was gewollt entsteht.

Oder anders gesagt: Wer so fragt, befindet sich auf der gleichen Stufe wie diejenigen, die abstrakte Bilder neben die von Irren gemalten stellten, um die abstrakte Malerei zu diffamieren.

Hier eine TV-Dokumentation über Joseph Beuys: https://www.youtube.com/watch?v=t7xopR0 ... 1322.76585

 

Re: Warum nackt und nackt nicht dasselbe sind

Beitrag von Friedjof » Do 17. Mär 2016, 17:02

Nun ja, was Kunst ist, liegt nun mal im Auge des Betrachters. Eine DIN-Norm die genau festlegt, was Kunst ist und was nicht gibt es nicht. Ich mag auch Kunst. So z.B. die Werke von Hundertwasser, Dali und Escher. Auch mag ich die Bilder von Spitzweg.
Beuys Werke sind mir zu abstrakt und teils nichtssagend. Und das geht wahrscheinlich vielen Menschen so. Ansonsten wären seiner "Fettecke", der "Kinderbadewanne" oder "Wenn's anfängt von der Decke zu tropfen" nicht so schlimme Dinge angetan worden.
Wenn Kunst nur noch für Intellektuelle als solche erkennbar, erfahrbar und interpretierbar ist, ist sie auch für mich bedeutungslos. Dann lasse ich mir eben nachsagen, dass ich ein kunstbanause bin. Das ist mir lieber, als mich Gedankenversunken vor einem Werk wie die "Fettecke" zu stellen und so zu tun als ob ich der große Kunstsachverständige bin. Da lese ich dann doch lieber in meinem Kaffeesatz die Lottozahlen. Bisher waren es immer die von einer Woche zuvor. :lol:

 
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Re: Warum nackt und nackt nicht dasselbe sind

Beitrag von Eule » Fr 18. Mär 2016, 02:21

@ Friedjof

Friedjof hat geschrieben:
derTräumer hat geschrieben:
Und wenn nichts weiter hilft bleibt immer noch die alte Frage:
"Ist das Kunst, oder kann das weg?"
Was hätte daraufhin wohl jeder normal tickende Mensch zu Joseph Beuys "Fettecke" geantwortet? :lol:
Ganz einfach, die muss nicht weg.
Beuys Werke sind mir zu abstrakt und teils nichtssagend.
Nackidei, dieses finde ich bedauerlich. Denn Beuys hatte durchaus viel zu sagen. Man muss halt, wie oft bei der abstrakten Kunst, seine Sehgewohnheiten verändern und sich fragen, welche Aussage in diesem Werk steht. Das Gehirn des Betrachters wird hier gefordert und nicht nur die Sichtweise des Offensichtlichen.
Und das geht wahrscheinlich vielen Menschen so. Ansonsten wären seiner "Fettecke", der "Kinderbadewanne" oder "Wenn's anfängt von der Decke zu tropfen" nicht so schlimme Dinge angetan worden.
Wenn du dir die jüngere Kunstgeschichte ansiehst, dann dürfte dir auffallen, dass du hier nur ein Allgemeinplätzchen abgegeben hast und von moderner Kunst nicht viel verstehst.
Wenn Kunst nur noch für Intellektuelle als solche erkennbar, erfahrbar und interpretierbar ist, ist sie auch für mich bedeutungslos.
Ich kenne viele Menschen, die keine Intellektuelle sind und mit der modernen Kunst etwas anzufangen wissen. Nach einer kurzen Einführung in die moderne Kunst haben Menschen ohne Hauptschulabschluss mir durchaus gute Kommentare zur modernen Kunst abgegeben. Man muss sich nur auf die moderne Kunst einlassen wollen. Mehr an intellektueller Leistung ist hier nicht gefragt.
Da lese ich dann doch lieber in meinem Kaffeesatz die Lottozahlen. Bisher waren es immer die von einer Woche zuvor. :lol:
Mach dieses ruhig weiter so, denn dieses scheint dich auszufüllen. ;)

@ Aria
Wer so fragt, weiß nicht, dass es einen Unterschied gibt zwischen dem, was zufällig entsteht, und dem, was gewollt entsteht.
Ich verstehe, was du sagen willst. Nur leider ist dieses von dir etwas unglücklich formuliert. Ja, es ging Beuys darum, aufzuzeigen, dass in einem äußerlich leblosen und ruhenden Körper Prozesse ablaufen, die unterschiedliche Temperaturen produzieren. Diese unterschiedlichen Temperaturen entstehen, ohne dass diesem Körper Energie zugeführt wurde und ohne dass es zu Zerfallsprozessen kam, die ebenfalls für die Entstehung der Temperaturen verantwortlich hätten sein können. Nun, Nackidei sagt ja selbst, dass alles, was seiner simplen Auffassungsgabe zu abstrakt ist, versteht er folglich nicht und muss dieses dann herab würdigen.

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Re: Warum nackt und nackt nicht dasselbe sind

Beitrag von Hans H. » Sa 19. Mär 2016, 20:07

Diesen Ausführungen stimme ich zu mit zwei Ergänzungen:
1. Es hat meiner Meinung nach überhaupt nichts damit zu tun, welche Bildung ein Mensch hat (also "intellektuell" oder nicht), ob ein Mensch einen gedanklichen oder emotionalen Zugang zu moderner Kunst findet oder nicht. Viele in klaren logischen Strukturen denkende Naturwissenschaftler haben zum Beispiel aufgrund ihrer Denk-Strukturen eine Blockade dagegen, sich moderner Kunst gegenüber öffnen zu können und andere verstehen diese Kunst auf emotionaler Ebene ohne Kunst studiert zu haben (oder sich anders in das Thema vertieft zu haben).
2. Es sind zwei ganz verschiedene Ebenen, ob einem ein Kunstwerk gefällt (so dass man es sich auch in das Wohnzimmer stellen würde) oder ob man es versteht. Letzteres ist natürlich unterschiedlich möglich, mal mehr, mal weniger, aber ich meine mit "verstehen" nur, wenn man nicht nur ein Zufalls-Gekleckse oder Zufalls-Durcheinander darin sieht, sondern erkennt, dass es eine Bedeutung oder Aussage haben soll und man etwas verweilt, um es auf sich wirken zu lassen. Gefallen muss es einem dazu nicht.

Ich befürchte, dass zu oft ein Werk daran als "Kunst", "nicht Kunst" oder "belanglos" etc. gemessen wird, ob es dem Betrachter gefällt.

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Re: Warum nackt und nackt nicht dasselbe sind

Beitrag von Bummler » Mo 21. Mär 2016, 12:27

Hans H. hat geschrieben:...
wenn man nicht nur ein Zufalls-Gekleckse oder Zufalls-Durcheinander darin sieht, sondern erkennt, dass es eine Bedeutung oder Aussage haben soll und man etwas verweilt, um es auf sich wirken zu lassen. Gefallen muss es einem dazu nicht.


Das ist richtig, oder besser das finde ich richtig: Kunst sollte eine Bedeutung oder Aussage haben.
Belangloses ohne Hintergrund ist für mich keine Kunst. Wozu auch "Geschwurbeltes" gehört, also Ideen denen eine Bedeutung eingeredet wird, von Künstlern die sich nur deswegen Künstler nennen, weil sie sonst nichts sinnvolles zustande bringen.

Im übrigen sollte die Bedeutung oder Aussage erkennbar sein.

Schön wäre es außerdem noch, wenn die Bedeutung oder Aussage fortschrittlich wäre, also das Gute betonen und das Schlechte kritisieren würde. Kunst, die nur darstellt ohne zu werten ist sinnlos. Wobei auch eine schöne Fotografie Kunst sein kann, wenn sie z.B. die Natur als Wert darstellt.
Außerdem sollte das Kunstwerk eine Leistung beinhalten, die nicht jedermann kann, also z.B. Maltechniken, Bildhauerei o.ä.

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Re: Warum nackt und nackt nicht dasselbe sind

Beitrag von homo sapiens » Mo 21. Mär 2016, 13:17

bummler hat geschrieben: Kunst, die nur darstellt ohne zu werten ist sinnlos.
aha...

also alles sinnlose kunst:

Bild

------------------------

Bild

------------------------

Bild


pah - nur kulturbanausen hier...!




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Re: Warum nackt und nackt nicht dasselbe sind

Beitrag von Hans H. » Di 22. Mär 2016, 01:26

Bummler hat geschrieben:Wozu auch "Geschwurbeltes" gehört, also Ideen denen eine Bedeutung eingeredet wird, von Künstlern die sich nur deswegen Künstler nennen, weil sie sonst nichts sinnvolles zustande bringen.
Und wer beurteilt das? Glaubst du, es beurteilen zu können? Glaubst du, dass sich in diesem Punkt studierte Künstler immer einig sind? Was gilt, wenn einer so und einer anders urteilt?
Im übrigen sollte die Bedeutung oder Aussage erkennbar sein.
Für wen erkennbar? Es wird immer für viele nicht erkennbar sein, was für einige erkennbar ist. Was gilt, wenn du zu denen zählst, die nicht erkennen, was andere erkennen?
Schön wäre es außerdem noch, wenn die Bedeutung oder Aussage fortschrittlich wäre, also das Gute betonen und das Schlechte kritisieren würde.
Also zweckgebunden wie in den Diktaturen des vergangenen Jahrhunderts und wahrscheinlich auch in den meisten bestehenden. Musik ist auch Kunst. das dürfte unbestritten sein. Was du erwartest ist das, was in der klassischen Musik als "Programm-Musik" bezeichnet wird und lange Zeit sehr verpönt war, weil reine Musik für sich allein leben sollte. Also gibt es dazu auf jeden Fall in der Fachwelt überwiegend eine ganz andere Meinung.
Außerdem sollte das Kunstwerk eine Leistung beinhalten, die nicht jedermann kann, also z.B. Maltechniken, Bildhauerei o.ä.
Ja, sonst "ist es keine Kunst", wie man so schön sagt. Aber wo ist die Grenze? "Nicht jedermann" kann heißen, was 10 von 100 nicht können, es kann auch heißen, was 99.999 von 100.000 nicht können. Wie willst du das eingrenzen?
Ich habe z.B. ein Photo als Vergrößerung auf 70*100 cm an der Wand hängen, das von vielen Gästen als höhere Kunst der Fotografie bezeichnet wurde. Vor Jahren hatte ich mal gewagt, es in der Galerie in digitalkamera.de zur Diskussion zu stellen, und da wurde es von einem User als triviales Amateurbild abqualifiziert. So verschieden sind die Meinungen darüber, was ein künstlerisch gestaltetes Bild ist.

 
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Re: Warum nackt und nackt nicht dasselbe sind

Beitrag von Eule » Di 22. Mär 2016, 04:34

@ Bummler
Die Frage, was denn Kunst sei, richtet sich nach der Botschaft, die diesem Kunstwerk innewohnt oder ihr zugeschrieben wird. Ja, ich räume gerne ein, dass die moderne Kunst geradezu in ihrer Abstraktion und Rückführung auf das Wesentliche für viele Menschen nicht mehr einfach zu verstehen ist. Denn erst, wenn man sich auf das Kunstwerk einlässt, es hinterfragt, erst dann erschließt es sich.

Wir müssen also unsere Sehgewohnheiten ändern. Weg von dem Schönen, dem Erbaulichen hin zu dem Wesentlichen.

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