Trixi hat geschrieben:Zett wäre sicher viel erfolgreicher, wenn ...
Das läuft ja schon seit ca.2010 so, nur mit anderer Wortwahl damals. Schon zu dieser Zeit im Vorgänger-Forum hatte ich ihm empfohlen, mal das Buch von Wim Luijpers (
https://wimluijpers.com/) zu lesen. Hier steht kurz, worum es geht:
https://www.goodreads.com/book/show/2797805 Wim Luijpers ist erfolgreich mit seinen Seminaren. Die hat er, zumindest damals, auch auf Kreta durchgeführt. Die zwei wesentlichen Unterschiede zu Zett sind: 1. Sachliche Darstellung ohne Aussagen, die nicht auch sportmedizinisch belegbar wären. 2. Er kann selbst eine qualifizierte Ausbildung vorweisen. Er hat die Ausbildung zum Feldenkrais-Trainer gemacht und darauf aufbauend seine Methode für das Laufen entwickelt. Da der Grundgedanke der Feldenkrais-Methode sehr gut ist und schon vielen Menschen mit Bewegungsschmerzen jeglicher Art geholfen hat, gilt das auch für diese Methode.
Ich hatte mir das Buch vorgenommen, als ich mitten in meinen Marathon-Jahren war. Vom schnellen Laufen auf Asphalt hatte ich damals Knieprobleme bekommen (ist ja auch nicht verwunderlich!). Mit der Methode von Wim Luijpers wurde ich völlig schmerzfrei und konnte noch 10 weitere Jahre am Marathon und vielen Volksläufen teilnehmen. Das Ende danach kam nicht von irgendwelchen Gelenk- oder Knochenschmerzen, sondern von einem wirklich üblen Virus, der mich 4 Jahre lang in Schach gehalten hat.
Von einem Wiederaufbau des Trainings bis zu den Langstrecken wurde mir danach aus Altersgründen ärztlich abgeraten. Ich habe dann auch nur noch den langsamen Gesundheitslauf gemacht, der in den 1970er Jahren von Dr. van Aaken (damaliger Chefredakteur des Spiridon-Heftes) beschrieben wurde und jetzt von Zett als "neue Erfindung" dargestellt wird. Es ist klar, dass Zett gleich wieder seine Unterschiede dazu betonen wird, nur sind es eben Unterschiede, die es nicht besser machen. Wie er seine Armbewegung beschreibt, ist anatomisch für die Wirbelsäule schlechter als die Bewegung im Original von Dr. von Aaken. Um das beurteilen zu können, braucht man eben eine gewisse Basisausbildung im Sport. Eine Übungsleiterausbildung enthält dafür auch einiges an wichtigen Informationen zur Anatomie und Orthopädie (habe ich in 2 Disziplinen mitgemacht, also weiß ich, wovon ich schreibe und mit einem sportmedizinischen Institut hatte ich auch viel Kontakt durch die Teilnahme an Studien).
Mit Barfußlauf und Ballenlauf habe ich mich über Jahrzehnte beschäftigt. Ich kenne auch einige, die barfuß den Marathon gelaufen sind. Beim Jura-Lauf über ca. 250 Km in mehreren Etappen hatte einer dann wegen wundgelaufenen Füßen aufgegeben. Das lag an dem scharf-steinigen Untergrund. Wenn Zett nun meint, sein Auftritt im Ballenlauf sei anders als bei anderen Barfußläufern, dann ist auch das keine Verbesserung. Das stärkere Auf- und Ab in seiner Bewegung (im Video zu sehen, das was manche hier als "Hoppeln" bezeichnet haben) ist jedenfalls ungünstiger für die Gelenkschonung als ein gleichmäßiges Abfedern. Es gibt ja tausendfach und mehr die Videoanalysen von Laufbewegungen (die ja in dem Feinheiten bei jedem etwas verschieden sind) und man weiß über die Jahrzehnte, was zu den gesündesten Ergebnissen führt.
Wer erfolgreich sein will als Lauftrainer (oder Lauflehrer, wie er sich nennt), täte gut daran, sich an diesen Kenntnissen zu orientieren, die über tausende von Läufern systematisch gewonnen wurden, statt sich selbst etwas auszudenken, was man für sich selbst gerade mal angenehm findet. Die Übertragbarkeit vom eigenen Empfinden auf die Allgemeinheit ist sehr begrenzt möglich. Für den eigenen Erfolg ist es wichtig, darlegen zu können, dass man auf einer breiten Basis des vorhandenen Wissens aufbaut.
Die allermeisten Menschen fragen in jedem Sport nach der qualifizierten Ausbildung desjenigen, der ihnen etwas beibringen will. Autodidakten werden von vielen abgelehnt. Das ist für den Erfolg hinderlich. Zeit genug wäre dafür seit meinen Hinweisen 2010 gewesen.
Beispiel: Anfang der 1980er Jahre hatte ich an einer Windsurf-Meisterschaft teilgenommen. Der Hinweis darauf reichte aber nicht, als ich es jemandem im Urlaub beibringen wollte. Der zog es vor, zu einem ausgebildeten Windsurflehrer zu gehen, auch wenn es dann etwas kostete. Im Grunde hatte er recht, denn der ausgebildete Lehrer in jeder Sportart hat nicht nur gelernt, wie man es macht, sondern er hat auch die Details gelernt, wie man bei seinem Schüler die Bewegungen beobachtet und wie man diese gezielt korrigiert. Das ist schon ein deutlicher Unterschied.