Ach guenni, was du da schilderst mag es ja geben. Aber was willst du jetzt damit sagen? Dass es den Dresscode in vielen Arbeitsbereichen nicht gibt und Arbeitgebern es grundsätzlich egal ist, wie sie ihre Freizeit gestalten? Dann bist du aber total auf dem Holzweg! Wer sich heute auf einen Posten in gehobener Position bewirbt, muss nicht selten einen Seelenstriptease hinlegen. Beim mündlichen Bewerbungsgespräch sitzt der Bewerber nicht selten einem ganzen Tribunal gegenüber, dessen Ziel darin besteht, durch geschickte und wiederholte Fragen wirklich alles aus dem Bewerber herauszuquetschen, auch und insbesondere das, was der gar nicht preisgeben will. Und glaube bloß nicht, dass das Freizeitverhalten da außen vor bleibt. Da interessieren sich Personalchefs bzw. die mit der Demontage des Bewerbers Beauftragten sehr genau für. Und da gibt es so einige Arbeitsbereiche bzw. Positionen, wo ich in einem Bewerbungsgespräch sicher nicht die Wahrheit sagen würde, wenn mir an der Anstellung etwas liegt.
Zu deiner Behauptung:
guenni hat geschrieben:ferner weiss ich von einem ev. pfarrer, der sich schon lange jahre in seinem großräumigen pfarrgarten häufig nackt aufhält, was der gemeinde auch bekannt ist.
Das mag ja sein, klingt für mich aber eher unwahrscheinlich. Wenn dies in unserer kleinen, ländlichen Gemeinde wäre, was glaubst du, was da los wäre! Der Pfarrer lustwandelt nackt im vom Friedhof einsehbaren Pfarrgarten. Entschuldige, aber ich liege gerade unter dem Tisch. Der Pfarrer könnte bei uns, aber auch in vielen anderen Gemeinden, seine Sachen packen. Dies insbesondere dann, wenn seine Vorgesetzten in der Landeskirche von seinen „Gelüsten“ erfahren.
Da der Pfarrer Beamtenrechte geniest kann er wegen seiner geliebten Nacktheit nicht gekündigt, wohl aber versetzt werden (Heinz Rühmann alias Pater Brown lässt grüßen). Dagegen anzugehen macht keinen Sinn, wenn die Gemeinde ihn ablehnt.