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Warum nackt und nackt nicht dasselbe sind

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Re: Warum nackt und nackt nicht dasselbe sind

Beitrag von Hans H. » Do 28. Jan 2016, 00:13

@FKKpaar-BaWü: nein, haben wir nicht! Die Argumentation entwickelt sich weiter durch das Nachdenken über die Argumentation anderer. Wen es nicht interessiert, der muss es nicht lesen, braucht aber auch keine solche überflüssigen Kommentare hineinzuschreiben. Weil angezeigt wird, dass es etwas Neues im Thread gibt, werde ich schließlich dazu verleitet, diesen wieder zu öffnen, und möchte dann sinnvolle neue Beiträge sehen.

 
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Re: Warum nackt und nackt nicht dasselbe sind

Beitrag von FKKpaar-BaWü » Do 28. Jan 2016, 00:23

Die Argumentation entwickelt sich hier immer in die gleiche Richtung. Das finde ich einfach nur schade.
Überflüssig ist dieser Kommetar absolut nicht. Ja, "sinnvoll" ist das Stichwort.

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Re: Warum nackt und nackt nicht dasselbe sind

Beitrag von nordnackt » Do 28. Jan 2016, 08:55

Hier sind schon ein paar selbstgemachte Experten als Universalgelehrte und Erklärbären für alle Lebenslagen unterwegs. Beachtlich, was die alles wissen. Leider wird dabei übersehen, dass etwa 99,99% der Tätigkeiten der Justiz sich mit Angelegenheiten wie Nebenkostenabrechnungen, Baumängeln, Verkehrsunfällen, Insolvenzen und dergleichen beschäftigen. Die Erteilung von Erbscheinen und das Grundbuchrecht im Wandel des Zeitgeistes - nee, klar.

Wenn es nicht immer von den gleichen Vielschwätzern käme, könnte man schmunzeln.

Nackt und nackt sind nicht das gleiche, wenn die Umstände nicht die gleichen sind. So einfach ist das. Und jetzt könnt Ihr ja weiter schwafeln. Es ist zwar alles gesagt. Aber noch nicht von allen (nach Karl Valentin).

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Beitrag von holgi-w » Do 28. Jan 2016, 11:43

Eule hat geschrieben:(...)
Der Zeitgeist beschreibt eine geistige Strömung in der Bevölkerung. Es ist oft so, dass die Bevölkerung eine Position vertritt, die im juristischen Alltag keinen Niederschlag findet.
(...)


Was steht den z. B. in Wikipedia dazu?

Der Zeitgeist ist die Denk- und Fühlweise (Mentalität) eines Zeitalters.
(...)
Dieser Zeitgeist und die in ihm lebendigen Wertvorstellungen dienen nicht nur als Deutungsmuster für die Ereignisse, sondern wirken auch als Handlungsmotivation und gewinnen dadurch praktische Bedeutung auch für die Staats- und Rechtsgestaltung.
(...)
Unter dem Druck der sich wandelnden Vorstellungen wandelt sich also auch das Recht.
(...)

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Re: Warum nackt und nackt nicht dasselbe sind

Beitrag von Liberté 53 » Do 28. Jan 2016, 13:12

Bummler hat geschrieben:
Interview mit Amtsrichter Dr. Uwe Schleef
....................

Danke, Bummler, dafür, dass Du dieses wirklich interessante Interview hier wieder eingestellt hast. Dank an die Philosophiestudentin, die hoffentlich ihre Dissertation mit summa cum laude bestanden hat.
Der Richter war ehrlich, gefangen in der Gesellschaft und ihren vermeintlichen Normen und hin-und hergerissen zwischen persönlicher Haltung und dem was die Gesellschaft angeblich erwartet.
Diese Diskrepanz erleben wir täglich: In den Medien Aufgebauschtes ruft die Aktionspolitiker auf den Plan, die sich um die Mehrheit nicht scheren, wenn sie nur glauben, auf der richtigen Seite zu stehen.
Richtig ist, dass die Mehrheit allein nicht rücksichtlos entscheiden darf, dass es einen Minderheitenschutz geben muss: das Leben ist ein Kompromiss. Richtig ist aber auch, dass Minderheiten uns nicht ihre Ideen aufdrängen können dürfen, weder religiöse noch sonst weltanschauliche. Und wenn der Richter, m.E. zu Recht, von gewachsenen (kulturellen) Strukturen spricht, die es zu berücksichtigen gilt, müssen sich darin auch die Minderheiten einfügen, in gewisser Weise auch die nackten, die zu dieser Gesellschaft gehören und daher auch kompromissfähig sein müssen.

Ein Interview, das einer Philososphin wirklich würdig ist!

PS: Ist § 183 StGB wirklich richtig zitiert: Ein Mann, der ..... (habs nicht überprüft)
Kein Fall für das Bundesverfassungsgericht, den EuGH, den Europ. Gerichtshof für Menschenrechte??

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Re: Warum nackt und nackt nicht dasselbe sind

Beitrag von Liberté 53 » Do 28. Jan 2016, 13:35

Aria hat geschrieben:
Da gibt es von diesem Richter Schleef ein paar schöne Sätze, die auch von mir hätten kommen können. Aber wenn ich sie gebracht hätte, würden gewisse User hier über mich herfallen, wie in Vergangenheit schon oft geschehen. Aber einem Richter mag man halt nicht widersprechen, oder?
[/i]


Arias Meinungen dürften in diesem Forum ja hinreichend bekannt sein. Leider zitiert sie hier unvollkommen, nur um diese ihre Meinung zu untermauern. Das ist Fälschung!
Liebe Aria, sag' doch bitte mal etwas zu anderen "Kulturen" (Hinduismus, Buddhismus, Konfuzianismus, Islam, Shintoismus, China): Warum ist dort das Nacktsein meist noch mehr verpönt als in kernchristlichen Ländern wie D, AU, E? Der Richter ewähnte diesen Umstand in dem von Dir unterschlagenen Satz.

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Re: Warum nackt und nackt nicht dasselbe sind

Beitrag von Aria » Do 28. Jan 2016, 14:30

Liberté 53 hat geschrieben:
Aria hat geschrieben:Da gibt es von diesem Richter Schleef ein paar schöne Sätze, die auch von mir hätten kommen können. Aber wenn ich sie gebracht hätte, würden gewisse User hier über mich herfallen, wie in Vergangenheit schon oft geschehen. Aber einem Richter mag man halt nicht widersprechen, oder?
Arias Meinungen dürften in diesem Forum ja hinreichend bekannt sein.
Wenn das stimmte, dann würdest du das Folgende nicht schreiben.
Liberté 53 hat geschrieben:Leider zitiert sie hier unvollkommen, nur um diese ihre Meinung zu untermauern. Das ist Fälschung!
Es dürfte bekannt sein, dass ich gegen jedwede Religion bin.
Liberté 53 hat geschrieben:Liebe Aria, sag' doch bitte mal etwas zu anderen "Kulturen" (Hinduismus, Buddhismus, Konfuzianismus, Islam, Shintoismus, China): Warum ist dort das Nacktsein meist noch mehr verpönt als in kernchristlichen Ländern wie D, AU, E?
Diese Religionen spielen in kernchristlichen Ländern keine Rolle – unnötig also, sie hier zu erwähnen.

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Re: Warum nackt und nackt nicht dasselbe sind

Beitrag von Liberté 53 » Do 28. Jan 2016, 14:32

Klaus_59 hat geschrieben:Guter und interessanter Beitrag, Nordnackt.

Ja, ein guter und richtiger, aber kein interessanter Beitrag. Denn Nordnackt schreibt doch nur Selbstverständliches, das allerdings manch einem (Eidgenossen?) nicht in den Kopf will: Rechtsanwendung ist keine Mathematik und wird auch nicht von - auch in einer entsprechenden Richtung vorprogrammierten! - Robotern vollzogen. Gesetze und Normen sind selten so klar, dass es keiner Auslegung bedürfte, und in diese Auslegung fließen eben die persönlichen Hintergründe und Erfahrungen, und damit, anderslautenden Beiträgen zum Trotz, der Zeitgeist, eines Richters ein. Auch Puistola hat seinen Erfahrungshintergrund und der macht ihn vielleicht so zornig. Wenn er von "wissenschaftlichen" Auslegungsregeln schreibt, so gibt es vier, darunter die teleleologische und die historische. Würde man diese anwenden, nämlich welche Ziele verfolgte der zeitgeschichtliche Gesetzgeber bzw. in welchem gesetzeshistorischen Zusammenhang steht das Gesetz, gäbe es keine Rechtsentwicklung und die Gerichte würden heute noch den Zeitgeist des 19Jh. anwenden. Gerade heute erleben wir, wie der Zeitgeist die Gesetzgebung und Rechtsanwendung beeinflusst. Das war schon vor Freislers Zeiten so und wird, so lange es Gerichte oder Menschen gibt, die über andere entscheiden, immer so bleiben. Amen.

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Re: Warum nackt und nackt nicht dasselbe sind

Beitrag von Liberté 53 » Do 28. Jan 2016, 14:37

Aria hat geschrieben:Diese Religionen spielen in kernchristlichen Ländern keine Rolle – unnötig also, sie hier zu erwähnen.

Drückebergerin! Das ist nicht unnötig, sondern wäre entlarvend, dass Dein ständiges Herumhacken auf der jüdischen-Christlichen Moral als Ursprung allen Übels nicht nicht die wahren Ursachen benennt. Es muss andere Gründe als die Religion(en) geben.

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Re: Warum nackt und nackt nicht dasselbe sind

Beitrag von Liberté 53 » Do 28. Jan 2016, 14:44

Aria hat geschrieben:Auf die Justiz einzuschlagen ist einfach, aber die Staatsanwälte und Richter sind in Wahrheit diejenigen, die auf den gesellschaftlichen Wandel in der Regel als erste reagieren. So war das bei der Gleichberechtigung und z.B. auch bei der Kuppelei: Hier haben Staatsanwälte kaum noch auf die Anzeigen „besorgter“ Nachbarn reagiert, einfach weil das Leben ohne Trauschein immer mehr um sich griff: Man kann nicht hunderttausend Eltern verklagen, nur weil sie ihren erwachsenen Nachwuchs lieber im Haus statt im Auto oder irgendwo im Wald haben vögeln lassen.

Wenn die Gesetzesbrecher zu viele sind, dann muss das Gesetz geändert werden, was beim Kuppeleiparagraphen 1974 auch geschah.

Natürlich gibt es auch andersherum: Obwohl es verhältnismäßig nur wenige gibt, die Kinder und Jugendliche missbrauchen, werden seit Jahren die entsprechenden Gesetze immer mehr verschärft – weil da ein gesellschaftlicher Wandel in andere Richtung stattgefunden hat: Diese Gesellschaft toleriert diesbezüglich gar nichts mehr, schon nackte Kinder im Planschbecken des Nachbarn sind vielen suspekt.

Entsprechend wird auch ein nackter Mann auf der Straße innerhalb einer Stadt anders beurteilt als einer im freien Feld. Und das Argument ist immer das gleiche: Er könnte einem Kind begegnen. Alle sagen, man habe nichts gegen die Nacktheit, aber begegnen möchte man einem einsamen nackten Mann nicht. Das gilt natürlich nur für den Mann, Frauen können sich da erfreulicherweise mehr erlauben.

Das ist die Realität, auf die Richter Rücksicht nehmen müssen, sonst hieße es – Stichwort: nackte Claudia Schiffer – sie fällten realitätsferne Urteile, hätten kein Fingerspitzengefühl, würden blind Gesetze anwenden, etc.

Da stimme ich voll und ganz zu!

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