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Geschichte der FKK

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Re: Geschichte der FKK

Beitrag von Konrad R. » So 3. Apr 2022, 12:20

@Fkk-Igel,
danke für Deine Erläuterungen. Da wären wir bei der Frage, welche Nacktivitäten und Motivationen zu einer FKKultur werden, bzw. bei einer neuen Begriffsbestimmung.

 
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Re: Geschichte der FKK

Beitrag von Eule » So 3. Apr 2022, 12:47

@ Konrad R.
In dem Punkt, dass für viele Menschen heutzutage der FKK-Begriff sich auf den Nudismus beschränkt, sind wir uns einig. Deine Meinung jedoch, dass es müßig sei, darüber zu diskutieren, was FKK heute ist, teile ich nicht. Ich denke, dass wir den Menschen, die die FKK nur auf das Nackt-Sein begrenzen, sagen müssen, dass die FKK eine viel umfassendere Aussage und Botschaft in sich trägt. Die Reformbewegung und die FKK haben niemals den Anspruch erhoben, das Monopol in der Darstellung des neuen Menschenbildes zu haben. Aber sie haben die Strömungen dieser anderen gesellschaftlichen Gruppen aufgenommen, ohne diese zu vereinnahmen. In dem sie den Menschen in seiner Gesamtheit sah und so in den Fokus rückte, konnte ein Austausch der Ideen über die verschiedensten Gruppen hinweg stattfinden. Warum sollten sich hier keine Ansätze bilden können, die für einen fruchtbaren Austausch der Ideen und Erkenntnisse sorgt?

Der DFK und damit alle in ihr zusammen geschlossenen FKK-Vereine sind Mitglied im DOSB. Warum werden in den FKK-Vereinen nicht Gymnastikübungen für alle Altersgruppen angeboten? Warum beschränkt sich das Vereinsleben in den meisten FKK-Vereinen auf das nudistische Camping? Führt der naturistische Bezug dazu, dass die natürliche Umgebung im Vereinsleben eine Bedeutung hat? Oder anders gefragt, welche Bedeutung hat der Naturschutz außerhalb der Beachtung der gesetzlichen Regelungen in den Vereinen? Wie und in welchem Umfange können FKK-Vereine und freie FKK-Gruppen miteinander kooperieren?

Ich gebe mich mit der Aufspaltung der einzelnen Lebensbereiche des modernen Menschen nicht zufrieden. Mein Ziel ist es, den Menschen und seine Familie in seinem Leben als eine Gesamtheit zu sehen und so anzusprechen. Und die FKK mit ihrem gesamtheitlichen Menschenbild wäre dazu geeignet, hier die Führungsrolle zu übernehmen und diese Gesamtsichtweise des Menschen zu propagieren.

@ MathiasF
Geschichte muss man immer betrachten aus der Sicht ihrer Zeit und ihres Ortes. Nur dann kann man der Historie gerecht werden.
Heutige Wohnsituation, Ernährung, Hygiene oder Arbeitssituation haben doch nichts mit der FKK Geschichte zu tun.
Die heutige Wohnsituation und Hygiene hat sich seit dem Ende der 1960-ger Jahren so verbessert, dass diese in der Tat innerhalb der FKK keine Rolle mehr spielt. Die Frage der gesunden Ernährung ist auch heutzutage noch ein großes Problem. Die Belastungen innerhalb des Arbeitslebens haben sich zwar im Verhältnis zur Vorkriegszeit erheblich verbessert, aber es sind neue Belastungsfaktoren hinzugekommen, auf die die FKK angemessen reagieren und antworten könnte.

Ich bin immer noch der Meinung, daß man die Geschichte teilen muss. Ost und West haben sich unterschiedlich entwickelt. Also muss man beide Linien separat betrachten.
Geteilt betrachten heißt jedoch nicht, sie zu Separatisieren. Es gibt Beziehungen zwischen diesen parallel verlaufenden Geschichten und man kann aus diesen beiden Geschichtsverläufen Lerninhalte ziehen.

@ FKK-Igel
Nacktyoga ist eigentlich nichts Neues, Adolf Koch hat mit seinen Körperschulen dieses schon propagiert und ausgeführt. Nur seinerzeit gab es noch kein Yoga in der heutigen Form, es war Gymnastik. Die Nacktbadeplätze in den Großstädten sind eine Folge der „1969-Revolution“. Ebenso der FKK-Tourismus. Der Urlaub ist insofern neu, da dieser sich erst in den 1930-ger Jahren etablierte und der Massentourismus ist ein Ergebnis des „Wirtschaftswunders“. Einen neuen Inhalt als solchen vermag ich hierin nicht zu erkennen, da das Bestehende nur formal (im Sinne der Möglichkeiten) erweitert wurde.

 
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Re: Geschichte der FKK

Beitrag von Eule » So 3. Apr 2022, 14:07

@ Campingliesel
Ich fange also nochmal von vorne an. Die FKK-Geschichte begann damit, daß die Wohnsituation, Ernährung, Hygiene und Arbeitssituation vor 120 Jahren katastrophal waren. Deshalb wollten einige Leute raus aus alll diesen Problemen, indem sie sich nackt in der Natur bewegten, Licht und Luft an den Körper ließen und sich auch möglichst gesund ernähren wollten, um sich so wieder von all den Strapazen zu erholen.
Natürlich machen wir heute auch deshalb Urlaub, aber so schlimm sind ja unsere heutigen Situationen nicht mehr wie damals. Nach dem 2. Weltkrieg besserte sich das alles total, sodaß die Leute anfingen, Urlaub zu machen und sich immer mehr einfach auf Baden, Sonnen, Sport im Sinne von Freizeitspaß usw zu konzentrieren. Deshalb haben auch die anfänglichen Lebensreformen an Bedeutung verloren. Zurück zur Natur ist auch heute wichtig, aber es sind eben andere Wege und Ziele. Das machen die Textilen ja auch so, aber bei der FKK ist eben noch die Nacktheit wichtig und zwar eben bewußt nicht im Sinne der Sexualität.
Auf diese deine Ausführungen kann ich dir nur antworten: „Es ist nicht falsch, was du da sagst. Aber richtig ist es deswegen dennoch nicht!“ Warum?

Du baust hier verschiedene Informationsstränge zusammen und aus einer formalen Gleichheit machst du eine inhaltliche Gleichheit. Ich setze jetzt deine Informationsstränge mal richtig zusammen, damit du ein richtiges Bild von den geschichtlichen Zusammenhängen erhältst. Es gab schon immer wieder Zeiten, wo sich eine Zustand des Unbekleidet-Seins entwickelte und darstellte. Aber dieses wurde niemals zu einer kulturellen Bewegung verdichtet. Nach der Frühphase der Industrialisierung entwickelte sich in der gymnasialen Jugend ein Protest gegen die Verfremdung des Menschen mit dem Bestreben: „Zurück zur Natur“. In der Mode sollten alle Einschnürungen entfallen und es wurde ein Reformkleid entwickelt. Man wanderte in lockerer Kleidung und badete nackt. Hieraus entwickelte sich die FKK-Bewegung, die der Nacktheit als solches nun einen größeren Raum anbot. Parallel hierzu lieferte die Medizin Informationen, dass man dem Licht und der Luft mehr Zugang zum Körper geben müsse. Dem Bezug des Menschen zum Natürlichen folgte dann auch der Gedanke des Naturschutzes und der natürlichen Ernährung. Somit kannst du sagen, die FKK hat die Natürlichkeit des Menschen im Fokus und legte aus diesem Grunde alles ab, was dieser Natürlichkeit widersprach. Somit ist die Nacktheit des Menschen nicht Grundlage der FKK, sie ist eine Folge der Natürlichkeit.

Die Sexualität in der FKK wurde in seiner Natürlichkeit gesehen und gewertet. Sie wird weder verteufelt noch wird ihr eine besondere Betonung zugeordnet. Sexualität ist, sofern man diese auf den Zeugungsaspekt begrenzt, eine private Angelegenheit und gehört somit in den privaten und intimen Bereich. Hierin gibt es keinen Unterschied zwischen den Textilern und den FKK’lern. Somit haben sich die FKK’ler niemals gegen eine Nacktheit im Sinne der Sexualität gewandt, sie haben der Sexualität den Raum zugewiesen, wie sie in unserem kulturellen Umgebung verortet wird.

Ja, ich weiß und aus vielen Gesprächen mit Mitgliedern von FKK-Vereinen habe ich es ebenso gehört, es findet eine Vorabverteidigung gegen ein oft unterstelltes oder gar geäußertes Vorurteil statt, nämlich dass die Nacktheit zu einer sexuellen Überreizung führen würde und es daher zu entsprechenden Handlungen kommen würde. Ich entgegnete dem immer wieder: „Besinnt euch auf das Natürliche und lenkt die Aufmerksamkeit immer wieder auf das Natürliche So-Sein. Erklärt, dass der Fokus auf das natürliche So-Sein liege und daher der sexuelle Aspekt in der Nacktheit keine besondere Rolle spielt!“ Die Nacktheit in der FKK ist nicht das Wesentliche in der FKK, es ist eine Folge aus der Natürlichkeit!

Der Urlaub hat sich erst in den 1930-ger Jahren etabliert und seine volle Wirkung erst im Laufe des „Wirtschaftswunders“ entfaltet. Der FKK-Tourismus und die freien FKK-Flächen haben sich erst in den 1970-ger Jahren entwickelt. Hier musst du also auf den zeitlichen Zusammenhang achten.

Du kannst die FKK-Bewegung nicht von der Reformbewegung trennen, auch wenn in Wikipedia dieses nicht unbedingt beachtet bzw. betont wird. Im Fokus der FKK steht der natürliche Mensch und die Kräfte der Natur sollen ungestört auf seinen Körper wirken. Daher wird die unnatürliche Bekleidung abgelegt und die Bekleidung als solches gesehen, was sie sein sollte, nämlich nur als ein Schutz gegen die Unbilden der Natur.

Ich höre schon wie du sagst: „Also ist die Nacktheit doch das Wesentliche in der FKK!“ Formal gesehen ja, inhaltlich gesehen nein. Formal gesehen ja, weil der natürliche Körper des Menschen nackt ist, also ohne Kleidung. Inhaltlich nein, weil nicht der nackte Körper im Fokus steht, sondern der natürliche. Das mag jetzt für dich und einige andere User hier nur ein akademisches Geschwätz sein. Aber es lenkt die Aufmerksamkeit von der Kleidung weg zur Natur und der natürliche Bezug des Menschen ist wichtig, weil nur dieser natürliche Bezug den Menschen sein Überleben sichert.

 
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Re: Geschichte der FKK

Beitrag von riedfritz » So 3. Apr 2022, 14:54

Eule hat geschrieben:Ich denke, dass wir den Menschen, die die FKK nur auf das Nackt-Sein begrenzen, sagen müssen, dass die FKK eine viel umfassendere Aussage und Botschaft in sich trägt.

Die Inhalte sind doch von vielen anderen "Bewegungen" übernommen worden und werden als "Einzelteile" angeboten.
Ich denke, dass über die FKK-Bewegung kaum jemand noch zu erreichen sein wird, da diese für viele ein alter Hut ist.

Die Blütezeit begann mit der Entwicklung von Reisemöglicheiten, unabhängig von FKK, die von kürzerer Arbeitszeit und besseren Verdienstmöglichkeiten zusammenhingen. Mein Großvater schaffte sich in den 1930-ger Jahren als Taxiunternehmer Omnibusse an und konnte im Rahmen von KdF-Fahrten aus der Nähe von Breslau vom Staat geförderte Fahrten u.a.nach Berlin, an die Ostsee und bis zur Zugspitze (damals noch ohne Autobahn!) anbieten. Im Krieg wurden die Omnibusse für die Wehrmacht beschlagnahmt.
Ähnliche Angebote wurden in der DDR mangels beschränkter individueller Reisemöglichkeiten und Unterkünfte durch die SED wieder angeboten.
Im Westen war durch die Demokratie und den wirtschaftlichen Aufschwung bald Individualismus angesagt. Italien förderte durch Benzingutscheine seine Attraktivität für Bundesbürger und günstige Preise (z.b. Tito in Jugoslawien, in Spanien das Ende des Franco-Regimes und ein Bauboom auf Mallorca ) erweiterten das Angebot.
Wieso sollte man einem FKK-Verein mit seinen restriktiven Regeln beitreten, wenn man nicht einen günstigen Stellplatz für seinen Wohnwagen suchte. Im Gegensatz zum Schrebergarten war man nicht gezwungen, auf einer bestimmten Fläche Radieschen anzubauen.
Zum Sportangebot: Wie viele Leute sollten sich zur „abendlichen Gymnastikstunde" einfinden, wenn man für „geringes Geld“ beim angesagten Pilates mitmachte oder ein Abo im Fitnessstudio bekam, und nur am Wochenende vor Ort war?
Will man sich die Umweltschutzaussage des FKK-Vereins wirklich anhören, wenn man zum Schnorcheln auf die Malediven, zur Safari nach Namibia, zum Karneval statt nach Köln lieber nach Rio fliegt und Dubai oder Quatar für Wochenendausflüge sozusagen vor der Haustür liegen? Wann bleibt da Zeit für Entspannung bei der FKK, da fährt man doch lieber 00km in die Therme Erding mit Speise- und Getränkeversorgung anstelle dem kalten Isarwasser?
Was soll also noch ein geistiger Überbau für die FKK?

 
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Re: Geschichte der FKK

Beitrag von Campingliesel » So 3. Apr 2022, 15:09

@ Eule

Die Sexualität in der FKK wurde in seiner Natürlichkeit gesehen und gewertet. Sie wird weder verteufelt noch wird ihr eine besondere Betonung zugeordnet. Sexualität ist, sofern man diese auf den Zeugungsaspekt begrenzt, eine private Angelegenheit und gehört somit in den privaten und intimen Bereich. Hierin gibt es keinen Unterschied zwischen den Textilern und den FKK’lern.

Gernau das sage ich ja auch ständig. Nur ist das eben leider in den letzten 30 Jahren nicht mehr so.

Somit haben sich die FKK’ler niemals gegen eine Nacktheit im Sinne der Sexualität gewandt, sie haben der Sexualität den Raum zugewiesen, wie sie in unserem kulturellen Umgebung verortet wird.

Das ist ein Widerspruch. Eben weil sie der Sexualität den Raum zugewiesen haben, wie sie in unserem kulturellen Umgebung verortet wird, haben sie sich als FKKler gegen eine Nacktheit im Sinne der Sexualität gewandt. Sexualität gehört eben nicht zur FKK, sondern in den privaten Raum.

Der Urlaub hat sich erst in den 1930-ger Jahren etabliert und seine volle Wirkung erst im Laufe des „Wirtschaftswunders“ entfaltet. Der FKK-Tourismus und die freien FKK-Flächen haben sich erst in den 1970-ger Jahren entwickelt. Hier musst du also auf den zeitlichen Zusammenhang achten.

In den 1930er Jahren hatte sich noch lange kein Urlaub etabliert und FKK-Urlaub schon gar nicht. Wo hätten die Leute da denn hinfarhen können? Urlaub blieb höchstens den Gutbetuchten vorbehalten und FKK-Campingplätze gab es noch nicht. In den 30ern hatten die meisten Leute ganz andere Sorgen. (Weltwirtschaftsskriese, Inflation usw.).

FKK-Campingplätze entstanden meistens in den 50er und 60er Jahren.

Für mich und die meisten FKKler ist die Nacktheit ja wohl doch das Wesentliche der FKK. Was sollte es denn sonst sein? Ob natürlich oder nackt, das ist doch Wortklauberei. Wer angezogen ist, macht eben keine FKK. Und ein FKKler muß auch nicht rund um die Uhr und überall nackt sein. Das können höchstens noch nacktlebende indigene Völker machen, wenn auch das Klima dazu paßt. Aber diese würden ihre Lebensweise nicht als FKK bezeichnen.
Ein Mensch kann auch einen natürlichen Bezug zur Natur haben, wenn er nicht nackt ist. Dein letzter Satz kling ja so, als würden nur die Nackten überleben können.

 
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Re: Geschichte der FKK

Beitrag von riedfritz » So 3. Apr 2022, 17:06

zwei Zitate von CL:,
Der Urlaub hat sich erst in den 1930-ger Jahren etabliert und .............
drei Zeilen später:
In den 1930er Jahren hatte sich noch lange kein Urlaub etabliert und............

Ja was denn nun!

 
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Re: Geschichte der FKK

Beitrag von Blood Moors » So 3. Apr 2022, 17:44

Cl hat mal wieder "vergessen", die Aussagen von Eule als Zitate zu kennzeichnen. Somit hat es den Anschein, als ob widersprüchliche Aussagen von ihr getroffen wurden.

 
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Re: Geschichte der FKK

Beitrag von Eule » So 3. Apr 2022, 17:59

@ Riedfritz
Die Inhalte sind doch von vielen anderen "Bewegungen" übernommen worden und werden als "Einzelteile" angeboten.
Ich nenne die Reformbewegung und die FKK-Bewegung immer zusammen, weil einerseits die FKK-Bewegung ein "Abkömmling" aus der Reformbewegung ist und anderseits die Reformbewegung viele unterschiedliche Reformbewegungen enthielt. Diese Bewegungen standen in einer lockeren Netzwerkbeziehung zueinander und so konnten unterschiedliche Impulse von der einen zu einer anderen Bewegung übergehen. Solche Querverbindungen sollten nach meiner Meinung wieder hergestellt werden.
Ich denke, dass über die FKK-Bewegung kaum jemand noch zu erreichen sein wird, da diese für viele ein alter Hut ist.
Solange sich die FKK-Bewegung nur als eine Unterart der Campingbewegung darstellt und als solches angesehen wird, trete ich deiner Meinung bei. Wenn die FKK-Bewegung sich aber wieder darauf besinnt, den Menschen in seiner Gesamtheit wahrzunehmen, ihr Handlungs- und Verkündungsraum also erweitert, könnte die FKK-Bewegung wieder zu einem neuen Leben erweckt werden.

Mein Eindruck ist, dass du der Umweltbewegung sehr kritisch bis ablehnend gegenüber stehst. Das Umweltbewusstsein sollte nicht nur über die Vermittlung von Ge- oder Verboten erfolgen. Umweltinformationen können auch sehr informativ und belebend vermittelt werden.

Was soll also noch ein geistiger Überbau für die FKK?
Der geistige Überbau soll den Menschen wieder in seiner Gesamtheit und in seinen natürlichen Bezügen erlebbar machen.

zwei Zitate von CL:,
Der Urlaub hat sich erst in den 1930-ger Jahren etabliert und .............

drei Zeilen später:
In den 1930er Jahren hatte sich noch lange kein Urlaub etabliert und............

Ja was denn nun!
CL hatte vergessen, die Zitate als solche zu kennzeichnen.

@ Campingliesel
Es wäre gut, wenn du die Zitate als solche kennzeichnest. Wenn du die entsprechende Funktion hier im Forum nicht nutzen möchtest, solltest du die Zitate mit den Redezeichen " beginnen und schließen.

Es ist mir nach wie vor unerklärlich, was sich in den letzten 30 Jahren innerhalb der FKK geändert haben soll. Du hast diese deine Aussage bislang mit keinem Beispiel erläutert. Da du ja schon mehr als 45 Jahre keinem FKK-Verein mehr angehörst, wirst du kaum etwas sagen können, was sich innerhalb der FKK-Vereine in den letzten 30 Jahren verändert hat. Wenn du darauf anspielst, dass es in den freien FKK-Plätzen beobachtet werden kann, wie der Sexualakt vollzogen wird, dann kann ich dir sagen, dass ich dieses schon vor mehr als 30 Jahren habe beobachten können und das teilweise bestimmte Teilflächen innerhalb der öffentlichen FKK-Flächen als "Schweinchenbereich" bekannt und bezeichnet wurden. Und dieses nicht nur in Deutschland. Also, was hat sich konkret verändert? Bring bitte mal konkrete Beispiele und bleibe bitte nicht in so unbestimmte allgemeine Äußerungen.

 
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Re: Geschichte der FKK

Beitrag von Campingliesel » So 3. Apr 2022, 18:01

Campingliesel hat geschrieben:@ Eule

Die Sexualität in der FKK wurde in seiner Natürlichkeit gesehen und gewertet. Sie wird weder verteufelt noch wird ihr eine besondere Betonung zugeordnet. Sexualität ist, sofern man diese auf den Zeugungsaspekt begrenzt, eine private Angelegenheit und gehört somit in den privaten und intimen Bereich. Hierin gibt es keinen Unterschied zwischen den Textilern und den FKK’lern.

Gernau das sage ich ja auch ständig. Nur ist das eben leider in den letzten 30 Jahren nicht mehr so.

Somit haben sich die FKK’ler niemals gegen eine Nacktheit im Sinne der Sexualität gewandt, sie haben der Sexualität den Raum zugewiesen, wie sie in unserem kulturellen Umgebung verortet wird.

Das ist ein Widerspruch. Eben weil sie der Sexualität den Raum zugewiesen haben, wie sie in unserem kulturellen Umgebung verortet wird, haben sie sich als FKKler gegen eine Nacktheit im Sinne der Sexualität gewandt. Sexualität gehört eben nicht zur FKK, sondern in den privaten Raum.

Der Urlaub hat sich erst in den 1930-ger Jahren etabliert und seine volle Wirkung erst im Laufe des „Wirtschaftswunders“ entfaltet. Der FKK-Tourismus und die freien FKK-Flächen haben sich erst in den 1970-ger Jahren entwickelt. Hier musst du also auf den zeitlichen Zusammenhang achten.

In den 1930er Jahren hatte sich noch lange kein Urlaub etabliert und FKK-Urlaub schon gar nicht. Wo hätten die Leute da denn hinfarhen können? Urlaub blieb höchstens den Gutbetuchten vorbehalten und FKK-Campingplätze gab es noch nicht. In den 30ern hatten die meisten Leute ganz andere Sorgen. (Weltwirtschaftsskriese, Inflation usw.). Die FKK blieb meist noch innerhalb der Vereinen. (außer auf Sylt und Berlin an Seen).

FKK-Campingplätze entstanden meistens in den 50er und 60er Jahren.

Für mich und die meisten FKKler ist die Nacktheit ja wohl doch das Wesentliche der FKK. Was sollte es denn sonst sein? Ob natürlich oder nackt, das ist doch Wortklauberei. Wer angezogen ist, macht eben keine FKK. (außer wenn es auf einem FKK-Platz wetterbedingt nötig ist) Und ein FKKler muß auch nicht rund um die Uhr und überall nackt sein. Das können höchstens noch nacktlebende indigene Völker machen, wenn auch das Klima dazu paßt. Aber diese würden ihre Lebensweise nicht als FKK bezeichnen.
Ein Mensch kann auch einen natürlichen Bezug zur Natur haben, wenn er nicht nackt ist. Dein letzter Satz kling ja so, als würden nur die Nackten überleben können.

(ich mußte den Beitrag nochmal korrigieren, weil ich die Zitatszeichen vergessen hatte)

 
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Re: Geschichte der FKK

Beitrag von Campingliesel » So 3. Apr 2022, 18:34

@ Eule

Es ist mir nach wie vor unerklärlich, was sich in den letzten 30 Jahren innerhalb der FKK geändert haben soll. Du hast diese deine Aussage bislang mit keinem Beispiel erläutert. Da du ja schon mehr als 45 Jahre keinem FKK-Verein mehr angehörst, wirst du kaum etwas sagen können, was sich innerhalb der FKK-Vereine in den letzten 30 Jahren verändert hat. Wenn du darauf anspielst, dass es in den freien FKK-Plätzen beobachtet werden kann, wie der Sexualakt vollzogen wird, dann kann ich dir sagen, dass ich dieses schon vor mehr als 30 Jahren habe beobachten können und das teilweise bestimmte Teilflächen innerhalb der öffentlichen FKK-Flächen als "Schweinchenbereich" bekannt und bezeichnet wurden. Und dieses nicht nur in Deutschland. Also, was hat sich konkret verändert? Bring bitte mal konkrete Beispiele und bleibe bitte nicht in so unbestimmte allgemeine Äußerungen.


Ich habe es dir erst vor kurzem gesagt: Wer in keinem Verein war und auch nie auf FKK-Campingplätzen, kann den Unterschied von vor 1990 und in den letzten 30 Jahren nicht erkennen. Ich habe das schon oft genug erläutert. Aber ich kann das gerne nochmal erläutern:

1. wurde der Anteil der jungen Leute ab den 90ern immer weniger
2. sah man ab den 2000ern plötzlich, daß Leute sich für Sport etwas anzogen
3. wurden die jungen Leute immer prüder und ängstlicher, auch mit Kindern auf einen FKK-Platz zu gehen
4. trauten sich die wenigen Jugendlichen kaum noch nackt zu sein, selbst dann, wenn sie eigentlich schon damit aufgewachsen waren
5. wurden den Schönheitsidealen auch von den Älteren immer mehr Bedeutung beigemessen, sodaß auch Ältere, vor allem Frauen, sich keine FKK mehr zu machen trauen oder als Quereinsteiger damit anzufangen
6. die neuen "Moden" der Intimrasur und Intimschmuck irritierte viele, weil sie eigentlich bei der FKK nichts zu suchen haben und weil es die Leute in 2 Lager teilt. (die einen, die es wollen und die anderen, die es ablehnen.) Das führte auch besonders bei den jungen Leuten zum Gruppenzwang.

Alle diese Sachen und Probleme gab es vor 1990 nie auf offiziellen FKK-Plätzen.

Und es spielt auch keine Rolle, ob ich seit 45 Jahren in einem Verein war oder nicht - die Unterschiede sind überall gleich. Sonst hätte ich das ja nicht auf FKK-Campingplätzen ab den 2000er Jahren feststellen können.

Es geht hier nicht darum, ob auf einem offizeillen FKK-Platz ein Sexualakt vollzogen wurde oder nicht - was ich noch nie irgendwo gesehen habe - sondern es geht um die Einwirkung der Sexualisierung überhaupt. Diese zeigt sich dadurch, daß eben vieles, was eigentlich in den sexuellen Bereich gehört und dort wichtig ist, auch auf die Nacktheit der FKK übertragen wird. Das muß noch lange nicht gleich der Sexualakt selbst sein. Dazu gehört eben auch der Intimschmuck, der ja keinen anderen Zweck hat, als auf die sexuelle Wirkung der Intimzone aufmerksam zu machen. Aber auch das Verhalten von Pädophilen und Jagd nach Fotos mit den Handys gehören dazu. Und auch der öffentlich bekannte Mißbrauch der FKK-Bezeichnung für Clubs und Bordelle.
Auf offiziellen FKK-Plätzen gab es nie solche "Schweinchenbereiche". Die lagen höchstens in der Nähe oder überhaupt an versteckten Stellen. z.B. an dem See bei Senden auf der dem offiziellen FKK-Platz gegenüberliegenden Insel, die auch so bewachsen war, daß man es fat gar nicht sah. Trotzdem gab es Beschwerden bei den Behörden, sodaß das aufgelöst und verboten wurde. Und das erst in den 2010er Jahren.

Ich kann mich z.B. erinnern, daß auf Euronat oder auf Ada Bojana in den 80ern mal Leute erwischt wurden, die angefangen haben, Sexfilme dort zu machen. Die flogen aber kuzerhand raus und die Filme wurden vernichtet.

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