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Nackttanz

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Re: Nackttanz

Beitrag von Tim007 » Mo 21. Dez 2020, 22:48

Ich habe mir das Video noch einmal angesehen und bin weiterhin begeistert.

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Re: Nackttanz

Beitrag von Bummler » Mi 23. Dez 2020, 11:10

Tim007 hat geschrieben:Ich habe mir das Video noch einmal angesehen und bin weiterhin begeistert.


Wie das mit dem Aufspießen und dem ganzen Blut?
Ich finde es ziemlich geschmacklos.
Es irritiert mich ohnehin, dass diese Gewaltdarstellungen als Kunst toleriert werden, die Nacktheit aber nicht. Bis auf Ausnahmen wie hier.

 
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Re: Nackttanz

Beitrag von Tim007 » Mi 23. Dez 2020, 14:03

Bummler hat geschrieben:Bis auf Ausnahmen wie hier.


Drum.

Du bist nur ärgerlich, dass es Deine Haarprachr vermutlich nicht zulässt, Dich an einem Haken in die Höhe ziehen zu lassen.

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Re: Nackttanz

Beitrag von BOeinNackter » Sa 2. Jan 2021, 02:23

Ich bin auch kein Fan von Selbstverletzungen. In Wien gibt es tatsächlich eine Tradition solcher Aktionskunst und offenbar bekommt Kunst so auch Aufmerksamkeit. Will man Kunst zur Geltung bringen, braucht es Aufmerksamkeit.
Ich finde es im Intervies der Künstlerin interessant, wie sie darstellt, dass sie jetzt zur Hochkultur gehöre und sie von der Bühne aus das Silbermeer der Grauhaarigen vor sich hat. Mir ist nicht klar, ob es das war, was sie erreichen wollte. Hätte sie nicht auch gern ein größeres jüngeres Publikum? Sie meint, dass das Publikum anders aus dem Theater kommt, als es herein gekommen war. Es scheint ihr zu reichen. In ihrer Position hat sie sehr viele Mittel, den ganzen Bühnenbetrieb, Profitänzerinnen zur Verfügung. Das ist sicher ein tolles Erlebnis für sie. Es sei ihr gegönnt. Wie es weitergeht, wird man sehen.

 

Re: Nackttanz

Beitrag von Naturpaar6568 » Sa 2. Jan 2021, 09:08

Mag sein, dass ich konservativ eingestellt bin, was diese Art von Bühnentanz betrifft. Wenn die Action, sprich die provozierte Zurschaustellung wichtiger ist als das Tanzen, brauche ich das jedenfalls nicht.

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Re: Nackttanz

Beitrag von Aria » Sa 2. Jan 2021, 13:42

BOeinNackter hat geschrieben:Sie meint, dass das Publikum anders aus dem Theater kommt, als es herein gekommen war. Es scheint ihr zu reichen.
Was willst du mehr? Das ist doch das Maximum, was man mit Kunst erreichen kann, denn mit x-ter Wiederholung von Stravinskys Le sacre du printemps dürfte das schwieriger sein. Ihr Weg ist passend für unsere Zeit und deswegen richtig. So wie Le sacre du printemps passend und richtig für damalige Zeit war, was man schon daran sieht, dass es auch da erst einmal einen Aufschrei des Publikums gab. Das passiert immer, wenn man, wie hier, dem Publikum Ungewohntes vorsetzt.

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Re: Nackttanz

Beitrag von BOeinNackter » Mo 4. Jan 2021, 15:58

Nun, das eine ist meine mangelnde Begeisterung für Selbstverletzung. Da bin ich immer gern bereit, noch Verständnis zu entwickeln.
Dass die Künstlerin wirlich froh ist, in der Hochkultur, mit dem Silberseepublikum, angekommen zu sein, kann ja sein. Es bringt schon einige Vorteile mit sich.
Ob das wirklich ihr Ziel als Künstlerin war und weiterhin sein wird, möchte ich bezweifeln. Sie hofft, dass ihr Publikum anders aus dem Theater heraus kommt, als es hinein ging. Ich würde mir an ihrer Stelle wünschen, auch jüngere Zuschauer zu haben, die sich nicht brav an die Einordnung in die Hochkultur halten. Ballettt ist für junge Tänzerinnen und deren Elternn immer noch der eigentliche Tanz. Auch wenn die Tanzschulen heute etwas verantwortungsbewußter mit den Körpern ihrer jungen Schülerinnnen umgehen, so gobt es doch Eltern, die bestimmte Leistungen von ihren Kindern erwarten, die für Knochen und Gelenke riskant sind.
In einem anderen Artikel gab es ein Interview mit der 80jährigen Valie Export, die zu jener Aktionskunstszene gehörte. DIe Überschrift ist ein Satz von ihr. " Die Kunst muß schreien um gehört zu werden". Das ist sicher oft richtig. Jedes Mittel zu solchem Zweck hat jedoch auch andere Wirkungen. Es ist, wie immer im Leben, eine Frage der Balance.

 

Re: Nackttanz

Beitrag von Naturpaar6568 » Mo 4. Jan 2021, 17:01

Ich habe mich bereits in einem vorangegangenen Beitrag als früherer Turniertänzer im Gesellschaftstanz und jetzt als Tanzleiter und VHS-Dozent für Seniorentanz zu erkennen gegeben.
Für mich bleibt Tanz das, was es ist - Tanzen. Und dabei ist es völlig egal, ob dies von einem Eingeborenen in seiner landestypischen Tradition, von einer Ballett-Company, von einem Turniertanzpaar oder wem auch immer gezeigt wird.
In einigen vorangegangenen Beiträgen wird mehr oder weniger entkrampft versucht, etwas Künstlerisches hinein zu interpretieren, wenn sich die Künstlerin beispielsweise eine Schraube in die Nase hämmert. Das ist für mich wenig glaubwürdig, und das geehrte Publikum erinnert mich eher an Hape Kerkelings "Hurz". https://www.google.de/search?source=hp& ... ent=psy-ab

Er zeigt, wie einfach sich das doch angeblich so kunstverständige Publikum verarschen lässt.

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Re: Nackttanz

Beitrag von BOeinNackter » Di 5. Jan 2021, 15:10

Tanz und anderes, was auf Bühnen stattfindet, ist oft schwer gegeneinander abzugrenzen. Das einhämmern von Nägeln oder Schrauben in Nasen hat zwar auch etwas mit Bewegung zu tun, solche Dinge wurden in den späten 60ern als Aktionskunst gezeigt. Wenn davon nun Elemente davon in diesem Stück vorkommen, ist es sicher in mehrfacher Weise ein Sprengen von Grenzen. Egal, ob man das Stück nun Tanztheater oder Perfomance nennt, sollte man realisieren, dass auf der Bühne selten nur eine Kunst allein vorkommt. Mit Tanz wird häufig Musik, Text, Schauspiel und Bild verbunden.
Oft werden die Grenzen deutlich enger gezogen. Ich kenne Tänzerinnen, die es ablehnen, Zumba Tanz zu nennen, die Grenze zur Pantomime streng einhalten und auch manche klassische Ballettaufführung nicht dem Tanz zurechnen, weil sie nicht zu ihrer Definition passt. Solche Grenzen werden oft errichtet, um dem Tanz mehr Geltung als selbständige Kunst zu verschaffen.
Wie schon bei der Diskussion um FKK oder Naturismus behaupte ich auch hier, dass niemandem zusteht, die Definition solcher Begriffe allgemeinverbindlich festzulegen. Natürlich mag jeder der möchte, für sich selbst entscheiden und äußern, was für ihn oder sie Kunst, Tanz oder Naturismus ist und was nicht. Man sollte dann auch erst einmal andere Auffassungen respektieren. ;)
Ich finde es durchaus in Ordnung, dass Frau Holzinger nun eine relativ sichere Arbeitsbasis hat. Sie hat hoffentlich noch viel Zeit, immer wieder Neues zu entwickeln. Geld wird für deutlich blödere Sachen ausgegeben.

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Re: Nackttanz

Beitrag von BOeinNackter » Mi 6. Jan 2021, 15:42

Übrigens, ich habe gerade etwas von Laban gelesen, der meinte, mit Tanz die Menschen widerstandsfähig gegen die Unbill der modernen Welt zu machen. Dazu führte er u.a. die Derwische an, die so lange kreisend tanzten, bis sie sich Nadeln duch Arme, Brust und Wange stechen konnten, ohne Schmerz zu empfinden. Es gibt offenbar einen alten Glauben, dass Tanz unverwundbar oder unempfindlich gegen Schmerzen macht. Erwähnt werden noch Schwerttänze und Tänze von Bergbauern, die hieb- und stichfest machen sollen. Vielleicht kann man noch Kriegs-, Hexen- oder Regentänzen, mit denen das Schicksal beeinflusst werden soll. Oft geht es hier um den Tanz bis zur Ekstase.
Wenn Profitänzerinnen besondere Sprünge oder Schrittkombinationen zeigen, gehen sie, wie Artisten, an ihre Schmerzgrenze, mindestens. Also kommt auch Tanz selbst an die Selbstverletzung heran.
Das Stück bleibt für mich aber etwas zwiespältig, weil es nur mit professionell ausgebildeten Tänzerinnen so aufgeführt werden konnte. Hier wenden Frauen etwas an, das sie mit viel Mühe und Drill gelernt haben, um diese Ausbildung zu kritisieren. Selbstreflektion ist natürlich eine wichtige menschliche Fähigkeit.

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