@BOeinNackter schrieb:
Auch, wenn Tanzen gesund ist, finde ich die Idee, es therapeutisch zu nennen nicht so gut. Im Wald spazieren zu gehen kann auch gesund sein. Therapeutische Ziele gehören für mich weder zum Tanz noch zum Spaziergang.
Tanzen ist bereits Therapie. Fundierte Untersuchungen sagen aus, dass sich durch tanzen das Risiko einer Demenzerkrankung um bis zu 75 Prozent verringert. Menschen die tanzen, besonders ältere, verringern ihr Sturzrisiko erheblich. Tanzen hilft gegen Vereinsamung, wenn der Tanz in der Gruppe stattfindet. Meine Frau hat seit eineinhalb Monaten ein künstliches Kniegelenk. Alle ärztlichen Empfehlungen besagen, dass sich die Eingewöhnung durch dezent angewandte Sportarten wie tanzen rasant beschleunigen lässt.
...und wenn ich mal von mir selbst ausgehe: Meine Frau und ich sind frühere Turniertänzer und ich leite heute Seniorentanzgruppen. Logisch, dass es mir im Alter von 70 Jahren manchmal nicht so richtig gut geht, und ich mich regelrecht dazu zwingen muss, zumindest erst einmal die Stundenbilder für die Gruppen aufzustellen. Viel lieber würde ich zu Hause auf dem Sofa liegenbleiben. Wenn ich aber erst einmal vor der Gruppe stehe, den ersten Tanz ansage, mit der Fernbedienung die Musik starte, ist all das vergessen. Ich tanze im Gegensatz zu den meisten Tanzleitern komplett alles mit und korrigiere extra noch. Manchmal ist es fast zum Verzweifeln, wenn meine Teilehmer*innen, von denen manche schon mehr als achtzig Jahre alt sind, den Ablauf eines Tanzes nicht begreifen und auch eigensinnig sind. Trotzdem - die Arbeit mit der Gruppe macht mich glücklich, und auch wenn mich am nächsten Tag der Muskelkater plagt, jedes Tanzen in dieser Form gibt mir wieder Auftrieb für die nächsten Tage.
LG Wolfgang von Naturpaar6568