Den Glauben an eine freier werdende Welt hatte ich auch - und tatsächlich auch so Anfang bis Mitte/Ende der 1970 Jahre erlebt. Damals war das Nacktsein mit Freunden, Bekannten, ja Fremden sogar kaum ein Problem. Ich erinnere wirklich schöne Erlebnisse und jetzt meine ich nicht Sex. Nein, die Unbefangenheit, den offenen, freien Umgang mit einander. Das "einfach-so".
Ich erinnere gerade einen Sommeraufenthalt am Neusiedler See/Österreich. Wir waren dort mit einem befreundeten Paar und hatten zwei Zimmer in einem kleinen Haus direkt an den Weinfeldern am Ortsanfang Ilmitz. Morgens gemeinsam nackt beim Frühstück zu sitzen, abends gemeinsam den Tag ausklingen lassen - nackt. Das war einfach super.
Weniger schön war, dass der Badeplatz am See nur textil war. Daher haben wir den nur 2 mal aufgesucht und uns Sonnenplätze irgendwo in den Weinfeldern an einer der Lacken genehmigt.
Auch ich musste mich aus der bürgerlichen (mein Vater war Politiker - später sogar im Bund) und seitens des Vaters sehr christlich prägenden Familie "freischwimmen". Erst viel später - ich war längst nicht nur körperlich frei - stellte ich fest, dass bei aller konservativen Haltung Nacktheit gar nicht so "tabu" war - wie ich angenommen hatte.
Aber da war ich längst erwachsen und hatte mehrfach erfahren, dass der "normale" Umgang mit der eigenen Nacktheit ziemlich oft und leicht anderen den Zugang dazu erleichtert. Bis heute.
Ein: "Nun zieh dir mal was an!" hab ich nie gehört.