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NZZ - Vielleicht ist Nacktheit bald das letzte Mittel, ...

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NZZ - Vielleicht ist Nacktheit bald das letzte Mittel, ...

Beitrag von OliverS » Do 19. Aug 2021, 06:04

Und noch ein Artikel in einer großen Zeitung:

https://nzzas.nzz.ch/magazin/ich-liebe- ... 6FL2DwLtno
Zuletzt geändert von Horst am Do 19. Aug 2021, 16:58, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Titel "NZZ" um "Vielleicht ist Nacktheit bald das letzte Mittel, ..." erweitert Verkürzter Titel, da Überlänge

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Re: NZZ

Beitrag von BOeinNackter » Do 19. Aug 2021, 12:56

Zu lang, um ihn komplett schon gelesen zu haben aber es scheinen interessante Sätze drin zu stehen. Da hat jemand wirklich gut gearbeitet.

 
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Re: NZZ

Beitrag von NackeDuDaDei » Do 19. Aug 2021, 15:08

Ich bekomme nur den ersten Absatz des Artikels, selbst wenn ich die NZZ-Cookies lösche. Das hat bisher gegen die automatische Verkürzung bei Nichtzahlern geholfen.

 
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Re: NZZ

Beitrag von Kartunger » Do 19. Aug 2021, 16:09

NackeDuDaDei hat geschrieben:Ich bekomme nur den ersten Absatz des Artikels, selbst wenn ich die NZZ-Cookies lösche. Das hat bisher gegen die automatische Verkürzung bei Nichtzahlern geholfen.

man kann sich kostenlos anmelden oder mit Google oder Apple-Konto einloggen. Ich finde den Artikel sehr gelungen - nur dem Absatz, dass FKK irgendwann ausstirbt möchte ich nicht zustimmen (wenn man FKK als Synonym für nackt sein ansieht).

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Re: NZZ - Vielleicht ist Nacktheit bald das letzte Mittel, .

Beitrag von Horst » Do 19. Aug 2021, 17:01

@OliverS
Bitte künftig einen aussagefähigen Titel verwenden! Eine Ergänzung wurde von mir vorgenommen. Hilfreich wäre auch eine kleine Inhaltsangabe gewesen. ;)

Gruß
Horst

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Re: NZZ - Vielleicht ist Nacktheit bald das letzte Mittel, .

Beitrag von ad peter » Do 19. Aug 2021, 17:38

Horst hat geschrieben:Hilfreich wäre auch eine kleine Inhaltsangabe gewesen. ;)
Insbesondere, wenn später die Bezahlschranke zu geht.

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Re: NZZ - Vielleicht ist Nacktheit bald das letzte Mittel, .

Beitrag von Bummler » Fr 20. Aug 2021, 08:11

Ein interessanter Artikel, wenn auch pessimistisch gefärbt.
Aber mit teilweise drastischen Formulierungen vielleicht auch für junge Leute interessant?
Ich weiß es nicht.

Aus dem Inhalt:
Ich liege hier, weil es mein Job ist, Missstände aufzuzeigen. Den Nackten geht der Nachwuchs aus, und das liegt nicht nur am internationalen Geburtenrückgang.


Meine Familie kommt nicht aus dem Osten, wo die Freikörperkultur in den 70ern zum Massenphänomen reifte, sondern aus Bayern: Tracht und CSU. München wird immer als Eldorado für Nackte gepriesen, weil hier vor 50 Jahren haufenweise Hippies nackt Rad und Tram fuhren, Federball und Fussball spielten und sich mit Masskrügen zuprosteten.

Selbst die «New York Times» berichtete 1979 über die invasive Münchner Freiheit: «Und niemand regt sich auf!» Ja, doch, und wie! «Diese pendelnden Penisse» missfielen dem Katholikenrat. Auch Münchens Nackte, heute Symbol für Weltoffenheit und Toleranz, wurden 1982 in Toleranzzonen verbannt. Als ich mit 20 zum Studieren kam, waren sie bereits weitgehend aus ihrem Englischen Garten Eden vertrieben, haben sich in den Grüngürtel verzogen. In den meisten westlichen Ländern wird FKK heute geduldet, solange sich niemand belästigt fühlt.


Was man sagen muss, das die historischen Daten gut recherchiert sind.
Aber meist sind es solche Sätze, die ein wenig Verbitterung um den Untergang der FKK zeigen:
Naturisten meiden Drogen und Fleisch, die Freikörperkultur eignet sich wohl besser zur Entgiftung als ein Glaube, der aus Wasser Wein macht und regelmässig den Leib eines Verstorbenen isst.


Die Problematik der Frivolen wird auch nicht ausgespart:
Der legendäre Penis-Mann, der grundsätzlich Front Row seinen Fleischpenis Richtung Laufsteg ausrichtet und den Fussgängern seine zwei glänzenden Intimpiercings präsentiert, macht den Ruf der Nackten nicht besser. Vielleicht versucht er aber auch nur, mit seinem Chirurgenstahl die Gaffer zu blenden. Leute! Wir sind nicht am «Schweinestrand» in Cap d’Agde, wo Hedonisten, Libertine und Exhibitionisten unter Beifall im Sand vögeln und im kniehohen Wasser Blowjobs vorführen. Wer unbedingt Primaten bespannen will, der Münchner Tierpark ist drei Minuten entfernt, und die Affen haben ihr Fell nicht an die Evolution verloren (nur ihre Freiheit).


Dann geht es natürlich darum, warum die FKK wohl untergehen wird:
Paradoxerweise hat die Freikörperkultur einen Anteil an unserem verstörten Körpergefühl. Es ging zwar bereits in der Antike los, als das männliche Body-Mass-Ideal in Stein gemeisselt wurde, das heute Bodybuilder geisselt. Und Frauen wissen seit 3000 Jahren, wie sie auszusehen haben. Aber der Zwang zur Selbstoptimierung kam verstärkt in den Anfangsjahren der FKK-Bewegung.
....
Heute ziehen Frauen sich unter Krämpfen und «Du bist so mutig!»-Zusprüchen aus, um sich mit beknackten Aktionen namens «Fat Acceptance» und «Body Neutrality» gegenseitig die Geister der Vergangenheit auszutreiben.


Seit sie sich raustraut, wird der Nacktheit pauschal «Erregung öffentlichen Ärgernisses» unterstellt, selbst wenn sie noch so harmlos daherschlendert. Nie erschien das so verlogen wie heute.
.....
Aber weibliche Nippel, primäre Geschlechtsorgane und sowieso Körper jenseits verklärter medialer und kommerzieller Kontexte? Unästhetisch, unanständig, unhygienisch, einfach nicht abstrakt genug.
...
Was immer in diesen Köpfen vor sich geht. Freud nannte das Projektion, Nietzsche widernatürliche Pseudomoral. Kommt drüber weg.



Auch das ist m.E. sauber recherchiert:

Mein Mann liess sich nicht überzeugen, das ewige Schattendasein seiner Kronjuwelen zu beenden, dafür hat er mich fürsorglich gefragt, ob ich einen Pfefferspray mitnehme. Ich kann ihn beruhigen. Der Gewöhnungseffekt von Nacktheit stellt sich schnell ein. Wissenschafter, Kriminalstatistiken und zehn von zehn Gynäkologen bestätigen das.


Und dann solche Sätze:
Die Minderwertigkeitskomplexe von Frauen haben einfach einen höheren Marktwert, nachdem sie jahrhundertelang kultiviert wurden. Dabei strahlt niemand grösseren Seelenfrieden aus als ältere Menschen, denen längst egal ist, dass sie aussehen wie alte Kartoffeln.


Jedenfalls dann mit dem Resumee:

FKK ist heute ein Randphänomen, wohl bald Geschichte,...


Aber das sind nur Auszüge. Lesenswert ist er wohl, aber eben depressiv und nicht aufmunternd. Er stellt die Situation punktuell realistisch und mit teilweisem Bedauern dar.
Nun ja, zum Schluß ist man eher traurig als hoffnungsvoll.

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Re: NZZ - Vielleicht ist Nacktheit bald das letzte Mittel, .

Beitrag von BOeinNackter » Fr 20. Aug 2021, 11:23

Danke für deine aufmerksame Rezension, Bummler.
Wenn du den Artikel deprimierend findest, ist das immerhin ein Gefühl, das der Schreibende mindestens ein wenig teilt. Er hat sich offenbar viel Arbeit und Gedanken gemacht und beim Schreiben nicht zuviel Rücksicht auf irgendwelche Empfindlichkeiten genommen. ALl das könnte viele Anregungen zum persönlichen Weiterdenken bieten, wenn man es nicht, wie so manches andere, als FKK-fremd abtut.
Ich glaube, da wurde jemandem Raum gegeben, seine Sorge um die FKK zu äußern. Es wäre ein Grund zum Jubeln.
Die alten Griechen als frühes Beispiel der Körperoptimierung zu sehen ist eine interessante Spitze gegen die Verherrlichung dieser angeblichen Vorläufer einer Nacktkultur. Tatsächlich wurden ihre Skulpturen auch zu Idealen auch der frühen Nackten.

Es gibt viel zu viele Geschichten aus der Geschichte, die wir nicht gern ansehen wollen. Die FKKler haben nach dem Krieg beschlossen, sich jeder Ideologie und politischen Richtung zu enthalten. Es sollte nur noch darum gehen, friedlich nackt zu sein und die böse Welt hinter dem Geländezaun verschinden lassen. Einigkeit und Ruhe waren wichtiger als Suche nach neuen Ideen. Diese fehlende Auseinandersetzung hat die Entwicklung zu einer modernen FKK gehemmt. Dazu kam noch die Neigung, die Öffentlichkeit zu meiden.

Statt einer Reflektion der Geschichte und der heutigen Lage hält sich bei zu vielen Naturisten eine völlig unreflektierte Sammlung von Gepflogenheiten, die angeblich schon immer so galten, zumindest, soweit man sich erinnern kann. Leider haben Vereine und Verbände auch in jüngerer Zeit nichts für mehr offene Auseinandersetzungen getan. Es wird Zeit, damit zu beginnen.

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Re: NZZ - Vielleicht ist Nacktheit bald das letzte Mittel, .

Beitrag von ynda » Fr 20. Aug 2021, 12:29

BOeinNackter hat geschrieben:.... hält sich bei zu vielen Naturisten eine völlig unreflektierte Sammlung von Gepflogenheiten, die angeblich schon immer so galten, zumindest, soweit man sich erinnern kann.

Oh ja, können wir hier ja auch mitunter lesen!
BOeinNackter hat geschrieben:Leider haben Vereine und Verbände auch in jüngerer Zeit nichts für mehr offene Auseinandersetzungen getan. Es wird Zeit, damit zu beginnen.

Da ist viel versäumt worden, bis heute, und ich sehe keine Änderung (Ich nenne es mal Modernisierung) am Horizont. :(

 
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Re: NZZ - Vielleicht ist Nacktheit bald das letzte Mittel, .

Beitrag von BW Stuttgart » Di 24. Aug 2021, 06:53

Bummler hat geschrieben:Ein interessanter Artikel, wenn auch pessimistisch gefärbt.

...

Nun ja, zum Schluß ist man eher traurig als hoffnungsvoll.


bei der FKK geht es um Intelligenz

man hat erkannt, daß beim Menschen alles sichtbar ist
und entkleidet sich dennoch,
weil dann der soziale Umgang ein anderer ist

ohne diese familiären Umgang,
ohne das Besprechen von gesellschaftlichen Themen
hat FKK keine Zukunft,
denn nackte Menschen gibt es auch im Bordell


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