@Tim: Das Wort "Geschwurbel" gebe ich Dir zurück und auch die "heiße Luft". Das ist nicht der Stil einer sachlichen Diskussion.
zu 1) Ich hatte auch eigene Erfahrungen über genügende von Jahren.
"Offenbar darf nicht sein, was nicht sein darf." Quatsch! Ich weiß was ich erlebt und gehört hatte.
zu 2) Wenn man von der Geschichte der FKK spricht und dabei auch frühere Zeiten vor Mitte der 90er Jahre betrachtet, war dieses Argument richtig und passend. In Spanien z.B. hat sich FKK ab Mitte der 90er Jahre erst sehr zögerlich entwickelt und war noch mit viel Polizeieinsatz verbunden, als eigentlich bereits klar war, dass es kein Verbot wie zuvor mehr gab. Freier wurde es erst nach 2000 mit gewissen Rückschlägen in den letzten 10 Jahren, die aber der rücksichtslosen Übertreibung mancher Touristen geschuldet waren.
In Frankreich, das Du auch genannt hast ist die Zahl der FKK-Anhänger nach den Statistiken der Buchungen in gesamteuropäischen FKK-Ferienanlagen weit geringer, als die Hälfte der Zahl bei uns. Man darf sich da nicht täuschen lassen durch die bekannten großen kommerziellen Anlagen in Frankreich, die weit überwiegend von Ausländern (besonders Deutschen und Holländern) im Vergleich zu Franzosen besucht werden. Für Österreich gibt es auch Zahlen, die zeigen, dass dort die Zustimmung zu FKK weit hinter der bei uns liegt, aber die Zahlen habe ich gerade nicht parat.
zu 3) Ich war lange genug dabei bei diesem Verein und zahle weiterhin das "besondere Kirchgeld" (weil wir zu Hause unterschiedlicher Auffassung sind) und bin über die Verwandtschaft oft genug auch heute noch dabei. Ich weiß, was ich gehört und gelesen habe, vor Allem was ich an Diskussionen mitgemacht und an Antworten bekommen habe.
Dass sich die EKD an den Zeitgeist anbiedert, ja, das ist mir bekannt, aber das war jetzt eigentlich nicht ausschlaggebend für die Frage nach der Geschichte der FKK. Jedenfalls erkenne ich nicht, dass es in der evangelischen Kirche mehr Menschen gibt, als in der katholischen, die tolerant und positiv der FKK gegenüber stehen. Es gibt beide Seiten und Meinungen in jeder der Kirchen. Warum allerdings Baden-Württemberg in dieser Beziehung freizügiger ist, als Hessen und Nordrhein-Westphalen noch prüder, das ist für mich nicht erklärbar. Das ist vielleicht eher noch eine Nachwirkung der Intensität der damaligen Studentenbewegung im badischen Raum, wo ja damals auch die wichtigsten Keimzellen der Umweltbewegung entstanden sind, aus denen auch die Grünen und das "Ökoinstitut" hervorgegangen waren.
Also, für die neuere Zeit, eigentlich schon ab den 1970er Jahren sehe ich den Einfluss der Kirchen auf die FKK auch als unbedeutend an im Vergleich zum Einfluss von Gemeinderäten und Kurfürsten äähm, nein, ich meine Kur-Direktoren
Aber hier ging es ja um frühere Einflüsse, die auf die Geschichte der FKK sicher einen Einfluss hatten und die größere Ausbreitung in den 1920er bis 1930er Jahren ausgebremst hatten. Da dann noch nach dem Krieg die Adenauer-Ära hinzu kam mit neuer politisch gewollter Prüderie (und da war die Kirche mit beteiligt!), ging die Entwicklung in den 1960er Jahren wieder so klein los (fast von Null, von den wenigen getragen, die sich noch an frühere Zeiten erinnert haben). Aber es bringt nichts zu fragen, was wäre wenn ...
Ich sehe auch keinen weiteren Nutzen mehr in dieser Diskussion um die Geschichte, weil ganz gleich ist, wie weit wir bei unterschiedlichen Meinungen bleiben. Ändern können wir damit nicht die Entwicklung seit den 1990er Jahren und den jetzigen Stand, und an dem zu arbeiten ist ja wichtiger, als die Diskussion hier. Heute werden wir weniger von der eigenen Kirche ausgebremst, als durch fremde, zuwandernde Kulturen. Und das könnte anders laufen, wie man am Beispiel Niederlande sieht, wo die Zuwanderer ganz anders als bei uns über Dinge informiert werden, die hier zur eigenen Kultur gehören, und zwar auch darüber, dass Naturismus dazu gehört.