Bummler hat geschrieben:Campingliesel hat geschrieben:Die FKK in der DDR war nun mal etwas anders als im Westen, was eben dem Eingesperrtsein und dem mangelhaften Wirtschaftssystem zu verdanken war.
Das sehe ich etwas anders, weil eben im Westen die FKK hauptsächlich eingesperrt war, in Vereinsgeländen und in gekennzeichneten Stränden. Die FKK in der DDR war in dem Sinne wirklich frei und ungebunden.
Auch der Bezug zum "mangelhaften Wirtschaftssystem" ist eher Klischee, als relevant. Weil die sicheren Arbeitsverhältnisse eben auch ein Grund waren, so schamlos rumlaufen zu können, wie man wollte.
Übrigens was gleich war bei der FKK, im Osten wie im Westen, das war das soziale Nivellement. man konnte hier wie dort den Vorgesetzten nackt treffen, ganz selbstverständlich. Mal so eine Gemeinsamkeit, man muss ja nicht nur die Unterschiede betonen.
Was jetzt übrigens nicht mehr vorstellbar ist, womit wir wieder beim Thema wären.
Die FKK war im Westen zwar meistens in Vereinen versteckt, aber nicht eingesperrt, jedenfalls in D, aber man konnte ja jederzeit auch woanders hinfahren, wo die Leute aus der DDR gar nicht hindurften. Die verwehrte Reisefreiheit in der DDR war ja auch eines der Hauptgründe, warum es zur Revolution gekommen war.
Das mangelhafte Wirtschaftsystem zeigte sich dadurch, daß es vieles gar nicht gab, allerhöchstens in den Intershops, daß bestimmte Artikel total überteuert waren, was als Luxusartikel galt.
Hast Du wohl vergessen, wofür Ihr lange Schlange stehen mußtet, nur weil es mal was gab, was es sonst nie gab? Die Planwirtschaft war einfach eine Mißwirtschaft, weil sie am Bedarf vorbei produzierte.
Man kann auch keine Häuser instand halten, wenn man nur 40 DDR-Mark an Miete kassiert. Und so sahen sie auch aus. Als ich in den 70ern und 80ern in der DDR war, sah ich mich regelrecht in die Vorkriegszeit zurückversetzt, was ich ja eigentlich nur von Bildern kannte.
Jeder, der direkt nach der Wende in den Westen ging, erlebte einen regelrechten Kulturschock. Warum denn wohl?