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Reportage zum Thema "Nackt-Sein"

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Re: Reportage zum Thema "Nackt-Sein"

Beitrag von Campingliesel » Mo 14. Feb 2022, 22:55

Ich meine auch, daß sich das seit der "Wende" stark verändert hat und die Prüderie als Gegenreaktion der zum Massenartikel gewordenen Sexvideos und später dem Internet und der dort stark verbreiteten Vermischung der Nacktheit bei der FKK und der bei sexuellen Darstellungen gefördert hat. Die Möglichkeiten durch die Smartphoneknipserei und eben auch die verstärkten Vorkommnisse durch Pädophile gehören da natürlich auch dazu. Eben das, was ich die allgemeine Sexualisierung nenne, die quasi "überall" anzutreffen ist.
So ist es kein Wunder, daß wieder sehr viele Leute die Nacktheit am ehesten mit sexuellen Interessen verbinden.
Die echten FKKler wissen natürlich, daß das alles mit FKK nichts zu tun hat.
Auf offiziellen FKK-PLätzen merkt man daher auch nicht viel davon. Klar, die haben nichts zu verstecken und wohl auch kaum ein Problem damit.
Aber leider gibts halt genug Leute, die die FKK auch mißbrauchen.

Deshalb sind es eben die Nicht-FKKler, die aus all diesen Gründen auch kein Interesse an der FKK haben. Es gibt sicher auch welche, die sich auf Grund von schlechten Erfahrungen davon abgewendet haben.

Ich glaube aber nicht, daß die Wessis diese Prüderie in den Osten getragen haben, sondern daß sich nach der Wende und den damit verbundenen Möglichkeiten der Medien die Folgen auch im Osten genauso gezeigt haben. Die Leute der ehem. DDR waren natürlich genauso neugierig auf diese Medien.
Deshalb darf man auch nicht Schuld der FKK-Müdigkeit bei den Vereinen suchen, weil es die im Osten ja kaum gab. Sie hatten ja all die offenen FKK-Möglichkeiten, die es im Westen noch kaum gab. Trotzdem waren die Auswirkungen der sexuellen Medien im Osten genauso zu beobachten, obwohl sie ja ein etwas lockereres Verhältnis zur Sexualität im Allgemeinen hatten.
Im Westen war man ja nach der Wende auch kaum noch auf die Vereine angewiesen, um FKK zu machen. Die Mitgliederzahlen gingen zwar merklich zurück, aber diese Leute hatten ja die FKK nicht aufgegeben, sondern eben auf andere öffentliche Plätze verlagern können.
Trotzdem war hüben wie drüben dieselbe negative Entwicklung zu beobachten.
Diese wirkte sich auch auf andere ausländische FKK-Plätze und Campingplätze aus, besonders stark im ehem. Jugoslawien.
Die Beobachtung, daß vor allem junge Leute unter 40 relativ wenig an FKK interessiert sind, kann man leider fast überall machen.
In den Ländern, wo es bis vor wenigen Jahren noch kaum FKK gab, wie z.B. Spanien, Italien, Griechenland, fehlen natürlich auch die gefestigteren älteren Generationen. Dort finden sich dann auch hauptsächlich Touristen. Ob das nun mehr jüngere oder ältere sind, kann ich nicht sagen. In Frankreich gibt es natürlich auch die älteren Generatiionen, die schon lange die FKK kannten. In Italien höchstens die, die früher schon gerne nach Jugoslawien oder Frankreich ausgewichen sind.

 

Re: Reportage zum Thema "Nackt-Sein"

Beitrag von elfe » Mo 14. Feb 2022, 23:27

@kupfersonne
"Westen seit den 80ern verbreitet und in den Osten getragen "
Die Wessis haben die neue Prüderie nicht mit Waffengewalt in den Osten getragen. Die Wessies haben überhaupt nichts in den Osten getragen, was die Ossis nicht bereitwillig zugelassen hätten.

BG
elfe

 

Re: Reportage zum Thema "Nackt-Sein"

Beitrag von elfe » Mo 14. Feb 2022, 23:39

Ich sehe in der neuen Prüderie keinen Gegenpol zur Porno-Welle. Die Prüderie ist in meinen Augen eine Wohlstandserscheinung. Menschen, die in kurzer Zeit eine Wohlstandsmehrung erfahren, neigen dazu, sich über andere zu erheben und sich abzugrenzen. Die Bekleidung ist ein altbewährtes und bestens erprobtes Instrument der Abgrenzung.

 
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Re: Reportage zum Thema "Nackt-Sein"

Beitrag von Campingliesel » Di 15. Feb 2022, 00:16

elfe hat geschrieben:Ich sehe in der neuen Prüderie keinen Gegenpol zur Porno-Welle. Die Prüderie ist in meinen Augen eine Wohlstandserscheinung. Menschen, die in kurzer Zeit eine Wohlstandsmehrung erfahren, neigen dazu, sich über andere zu erheben und sich abzugrenzen. Die Bekleidung ist ein altbewährtes und bestens erprobtes Instrument der Abgrenzung.


Wenn das nur eine Wohlstandserscheinung wäre, - warum gab es diese Prüderie dann nicht, als sich nach dem Wiederaufbau nach dem Krieg der Wohlstand so stark wie noch nie zuvor entwickelt hatte und sich diese neue Art Prüderie erst im Laufe der 90er Jahre entwickelte?

Der Wohlstand, den die Leute während der 50er - 60er - 70er - 80er immer mehr genießen konnten, reisen konnten, als sehr viele FKK-Campingplätze entstanden, hatte bestimmt zu keiner Prüderie geführt. Das ist eine längere Zeit, als die letzten 30 Jahre, in der sich die neue Prüderie entwickelte. Ganz im Gegenteil. Es entstand ein Boom. Damals war klar, was FKK ist und welchen Sinn und ZIel diese hat. Das einzige, was es eben nicht gab, war das Internet, die Sex-Industrie, die den massenweisen Vertrieb von den Videos ermöglichten. Erst diese negativen Seiten, die sich parallel dazu in den letzten 30 Jahren zeigten, führten zur neuen Prüderie.

Jeder, der die FKK zu den damaligen Zeiten ab den 50ern kannte, weiß das. Die Leute, die die FKK auch schon vor dem Krieg kannten und das Wirtschaftswunder miterlebten, genossen diesen neuen Wohlstand sicher auch und merkten, daß sich die FKK danach veränderte, aber nie zu ihrem Nachteil. Aus den ursprünglichen Idealen entwickelte sich langsam eher das Freizeitverhalten und die Urlaubsmöglichkeiten, die die Leute auch raus aus ihren früheren Vereinen führten. Aber Prüderie gab es sicher nicht in der Weise, wie sie heute zu beobachten ist.
Das ist nur eine Reaktion auf die gesamte Sexualisierung, nicht nur die Porno-Welle.
Wenn z.b. heute durch das Internet, das ja auch über die Samrtphones empfangen werden kann, Kinder und Teenager von dubiosen Leuten sexuell belästigt und bedroht werden, worüber ja im Fernsehen immer wieder berichtet wird, dann muß man sich nicht wundern, warum diese dann Angst vor der FKK haben. Sowas gab es halt früher nicht. Früher gab es zwar auch die inzwischen bekannt gewordenen vielen sexuellen Mißbräuche, aber die spielten sich hinter den Mauern von Heimen oder Internaten ab und waren damals 1. kaum bekannt und 2. wurden sie nie mit der FKK in Verbindung gebracht.

 
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Re: Reportage zum Thema "Nackt-Sein"

Beitrag von Tim007 » Di 15. Feb 2022, 00:21

elfe hat geschrieben:Ich sehe in der neuen Prüderie keinen Gegenpol zur Porno-Welle.


Das sehe ich genauso.
Die USA sind ein Beispiel dafür: überaus prüde, zugleich bekannt für freizügige Pornoproduktionen.

 
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Re: Reportage zum Thema "Nackt-Sein"

Beitrag von Campingliesel » Di 15. Feb 2022, 00:24

Tim007 hat geschrieben:
elfe hat geschrieben:Ich sehe in der neuen Prüderie keinen Gegenpol zur Porno-Welle.


Das sehe ich genauso.
Die USA sind ein Beispiel dafür: überaus prüde, zugleich bekannt für freizügige Pornoproduktionen.


Eben genau da zeigt sich ja die Prüderie als Gegenreaktion zur freizügigen Pornoproduktion. FKK dagegen gab es dort lange so gut wie gar nicht. Und heute auch noch verhältnismäßig wenig.

Mit der Nacktheit, die nicht in Verbindung mit Sex steht, tun sich die meisten Amerikaner heute immer noch sehr schwer. Ich möchte sogar sagen, noch viel schwerer als in Deutschland die Leute, die Ende des 19. Jhdts mit der FKK anfingen und gegen die Prüderie eben dieses Jahrhunderts zu kämpfen hatten. Diese Prüderie damals hatte sicher weniger mit Pornoproduktionen zu tun als eher mit der religiösen Seite.

Diese Prüderie, die den Leuten durch die relgiöse Erziehung beigebracht wurde, war leichter zu überwinden, als die, die heute durch die Sexualisierung entstanden ist. Deshalb fehlen bei der FKK heute ja auch meistens die jüngeren Generationen, die damit viel stärker in Kontakt sind als die älteren es jemals waren. Und diese heutige Prüderie wird schwieriger zu überwinden sein.

 

Re: Reportage zum Thema "Nackt-Sein"

Beitrag von elfe » Di 15. Feb 2022, 00:34

Die Pornowelle startete in Westdeutschland Anfang der 1970er Jahre. Es hatte eine Serie von Strafrechtsreformen gegeben, die die Pornografie in der Sphäre volljähriger Menschen entkriminalisiert hatte. Das hat der FKK im Westen aber keinen Abbruch getan, im Gegenteil. Ich sehe keinen ursächlich Zusammenhang zwischen der neuen Prüderie und Porno.

 
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Re: Reportage zum Thema "Nackt-Sein"

Beitrag von Campingliesel » Di 15. Feb 2022, 00:52

elfe hat geschrieben:Die Pornowelle startete in Westdeutschland Anfang der 1970er Jahre. Es hatte eine Serie von Strafrechtsreformen gegeben, die die Pornografie in der Sphäre volljähriger Menschen entkriminalisiert hatte. Das hat der FKK im Westen aber keinen Abbruch getan, im Gegenteil. Ich sehe keinen ursächlich Zusammenhang zwischen der neuen Prüderie und Porno.


Es mag sein, daß die Pornowelle im Stillen ihren Anfang nahm. Aber wer bekam das denn mit? Die FKKler interessierte das auch kaum. Für sie hatte die FKK mit Sex nichts zu tun und deshalb konnte dieser kaum merkliche Start der FKK keinen Abbruch tun.
Richtig bemerkbar machte es sich erst, als die Videotheken wie Pilze aus dem Boden schossen und an jeder Ecke, vor allem in den Großstädten zu finden waren und nach und nach jeder einen Videorekorder hatte, wo eben auch Jugendliche in den Genuß kommen konnten, die sich von schon 18jährigen diese Filme holen lassen konnten. Und das war erst in den 90ern der Fall.
In ein Kino kam keiner unter 18 rein, wenn irgendwo mal so ein Film gezeigt wurde. Da war es noch lange kein Massenprodukt für jedermann.

 
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Re: Reportage zum Thema "Nackt-Sein"

Beitrag von Campingliesel » Di 15. Feb 2022, 01:06

@ elfe

Auch wenn Du keinen Zusammenhang sehen kannst oder willst - es war trotzdem so.
Hast Du in den 70ern oder 80ern FKK gemacht? Regelmäßig auf offiziellen Plätzen? Wenn da jemand z.B. in der Zeitung irgendwas von Porno oder z.B. von dem Laden der Beate Uhse was gelesen hatte, was ja in der BILD immer mal vorkam, dann hat er sich höchstens darüber lustig gemacht und gefragt, wer solchen Quatsch denn brauche. FKKler jedenfalls nicht. Diese hatten zu all dem eine völlig andere und eigene Einstellung.
Wer sich nun von dieser Pornoindustrie-Welle noch nicht anstecken ließ, hat diese Einstellung auch heute noch, wenn er sich eine richtige FKK-Einstellung bewahrt hat. Manch einer mag es vielleicht ausprobiert und sich solches auch mal angeschaut haben, aber der ist dann bald zu der Überzeugung gekommen, daß das totaler Mist ist und sich dem FKK-Gedanken deutlich widerspricht.

Außer natürlich bei den Leuten, die nicht mehr wissen, was FKK eigentlich ist.

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Re: Reportage zum Thema "Nackt-Sein"

Beitrag von skyfire » Di 15. Feb 2022, 05:44

Campingliesel hat geschrieben:@ elfe

Auch wenn Du keinen Zusammenhang sehen kannst oder willst - es war trotzdem so.


Nein.
Das ist deine Meinung, sonst nichts.
Sie ist und bleibt falsch, egal wie oft und laut du hier rumkrakeelst.
Es wäre wünschenswert. wenn du diesen geistlosen Auswurf auf deine üblichen Spamthreads beschränkst, und nicht weiter versuchst, sinnvolle Threads zu torpedieren.

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