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Arte: Hüllenlos – Die Geschichte der Nacktheit (1/2)

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Re: Arte: Hüllenlos – Die Geschichte der Nacktheit (1/2)

Beitrag von CHICO » Di 19. Dez 2023, 07:44

Freikörperkultur – FKK – sollte verstanden werden als das, was sie einmal – sehr bedeutsam – war und heute nicht mehr relevant ist. Oder besser: heute nur noch in völlig unbedeutendem Umfang in sektiererischer Art existiert. Insofern gibt es auch zu den Ausführungen von @ynda wohl keinen Widerspruch hier.

Nicht in Deutsch oder Englisch sondern schon Jahrtausende alt formuliert:
Tempora mutantur, nos et mutamur in illis. Die Zeiten ändern sich und wir uns mit ihnen.
Das ist nicht bedauernswert sondern begrüßenswert!

Langfristig gesehen, waren die Zeiten nie besser im Sinne von „großer Freiheit“ - Grundgesetz Art. 2 - um im öffentliche Raum nackt sein zu können. Auch wenn es dazu kurzfristig immer wieder Schwankungen gibt.

In diesem Verständnis leben wir in guten Zeiten, wenn wir die gegebenen Möglichkeiten aktiv bewusst nutzen.

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Re: Arte: Hüllenlos – Die Geschichte der Nacktheit (1/2)

Beitrag von Bummler » Di 19. Dez 2023, 11:40

CHICO hat geschrieben:...
Die Zeiten ändern sich und wir uns mit ihnen.
Das ist nicht bedauernswert sondern begrüßenswert!
...


Naja ob das gut oder schlecht ist muss wohl jeder für sich entscheiden, erst mal IST es nur.

CHICO hat geschrieben:...
Langfristig gesehen, waren die Zeiten nie besser im Sinne von „großer Freiheit“ - Grundgesetz Art. 2 - ...


Du zitierst hier unverdrossen das Grundgesetz, obwohl sich zur Zeit wohl niemand so recht daran gebunden sieht, oder es gar nicht versteht oder es eben einfach falsch auslegt.
Da wäre ich vorsichtig. Ganz vorsichtig.

 
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Re: Arte: Hüllenlos – Die Geschichte der Nacktheit (1/2)

Beitrag von CHICO » Di 19. Dez 2023, 13:01

@Bummler schreibt zum Stichwort Grundgesetz: „…obwohl sich zur Zeit wohl niemand so recht daran gebunden sieht“.

Es kommt nicht darauf an, ob man sich gebunden sieht! Man ist gebunden oder muss auswandern!

Wie wichtig Bestimmten das Grundgesetz erscheint, macht gerade die CDU in ihrem neuen Entwurf des Grundsatzprogramms deutlich. Es ist aus der Sicht der CDU verbindlich für alle in Deutschland; nicht nur für die Deutschen. Das ist nachlesbar im Grundgesetz in den ersten Artikeln. Am Grundgesetz kommt man glücklicherweise nicht vorbei, sagt der "Verfassungspatriot".

 
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Re: Arte: Hüllenlos – Die Geschichte der Nacktheit (1/2)

Beitrag von Trixi » Di 19. Dez 2023, 21:33

Diese unendliche Definitionsdebatte und politische Beiträge sind hier völlig fehl am Platz.

 
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Re: Arte: Hüllenlos – Die Geschichte der Nacktheit (1/2)

Beitrag von Eule » Mi 20. Dez 2023, 02:10

Den Film m it seinen beiden Teilen habe ich mir noch einmal in aller Ruhe angesehen. Mein Eindruck hat sich für mich verfestigt. Diese Filme sind schlecht recherchiert und thematisch schlecht organisiert. So gehört eigentlich der II. Teil vor dem I. Teil. Denn der II. Teil geht das Thema vom Anfang an und der I. Teil behandelt nur ein Aspekt aus der Neuzeit.

Thematisch schlecht organisiert, weil der Begriff der Nacktheit nicht definiert wird. Denn wissenschaftlich bedeutet die Nacktheit des Menschen nicht das Fehlen der Kleidung. Nackt ist der Mensch, weil dieser sein Fell verloren hat. Der Autor des Films hätte somit darauf hinweisen müssen, dass die Kleidung des Menschen ein Ersatz für das verlorene Fell ist. Weiter fehlt mir ein Hinweis darüber, was diese nackten Statuen aussagen sollten, also für was sie dastehen. Der Hinweis auf die Wegweiser zu den Bordellen war zwar richtig, aber nach meiner Auffassung völlig unsinnig. Es sei denn, man betrachtet die Nacktheit immer als ein sexuelles Signal. Insoweit über die FKK gesprochen wird, so ist die Darstellung verwirrend und ohne jeglichen Bezug zu ihrem Sein.

Mein Eindruck ist der, da hat jemand einen Film gemacht, ohne das Thema als solches verstanden zu haben. Die Nacktheit übt eine Faszination auf den Autor aus und er weiß nicht damit richtig umzugehen.

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Re: Arte: Hüllenlos – Die Geschichte der Nacktheit (1/2)

Beitrag von Bummler » Mi 20. Dez 2023, 10:39

CHICO hat geschrieben:Es kommt nicht darauf an, ob man sich gebunden sieht! Man ist gebunden oder muss auswandern!



Guter Tipp. Schade das die Ampel nicht auswandert.

Trixi hat geschrieben:... politische Beiträge sind hier völlig fehl am Platz.


Meinst du?
Ist Nacktheit unpolitisch oder ist Nacktheit nicht doch auch immer politisch gewesen?

Ich denke ja. Nackte haben sich immer auch mit dem politischen System angelegt und Widerstände überwinden müssen.
Und sie sind bis heute auf Reservate beschränkt bzw. auf bestimmte eingegrenzte Aktivitäten.
Insofern sind politische Beiträge fundamental und absolut wichtig für die Nackten. Nacktheit ist nicht selbstverständlich, sondern ein erkämpftes Recht.


Eule hat geschrieben:...
Mein Eindruck ist der, da hat jemand einen Film gemacht, ohne das Thema als solches verstanden zu haben.


Den Eindruck habe ich auch.

 
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Re: Arte: Hüllenlos – Die Geschichte der Nacktheit (1/2)

Beitrag von CHICO » Mi 20. Dez 2023, 11:09

@Bummler

Ich kann nur sehr zustimmen. Wer sich dem „Politischen“ entzieht, verzichtet u. A. auf seine Rechte der Kritik seiner Umwelt. Er reduziert sich auf ein unbedeutendes Lebewesen.

Unter dem immer wieder zitierten HOMO POLITICUS wird wohl verstanden:

"Er wird dargestellt als ein fester Bestandteil der Gemeinschaft (Polis), der nicht nur in dieser enthalten ist, sondern auch selbst aktiv tätig wird. Der Homo Politicus wird zum entscheidenden Akteur bei der Setzung und Durchsetzung von Regeln für das Zusammenleben."

Politik ist laut Wikipedia:

"Politik bezeichnet die Strukturen (Polity), Prozesse (Politics) und Inhalte (Policy) zur Regelung der Angelegenheiten eines Gemeinwesens – etwa eines Staates oder einer Verwaltungseinheit – durch verbindliche und auf Macht beruhende Entscheidungen.[1]
Politik regelt dabei insbesondere das öffentliche, aber teilweise auch das private (Zusammen-)Leben der Bürger, die Handlungen und Bestrebungen zur Führung des Gemeinwesens nach innen und außen sowie die Willensbildung und Entscheidungsfindung über Angelegenheiten des Gemeinwesens.[2][3][4] Abstrakt formuliert wird in der Politikwissenschaft auch von der „Verteilung von Werten (materiellen wie Geld oder nicht-materiellen wie Demokratie)“ gesprochen.[5
]"

Wer sich von der Politik abwenden will, sollte dieses gelesen haben.

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Re: Arte: Hüllenlos – Die Geschichte der Nacktheit (1/2)

Beitrag von Bummler » Mi 20. Dez 2023, 11:17

CHICO hat geschrieben:...
Abstrakt formuliert wird in der Politikwissenschaft auch von der „Verteilung von Werten (materiellen wie Geld oder nicht-materiellen wie Demokratie)“ gesprochen.
...


Das haben sie bei Wikipedia sehr schön geschrieben, wie ich finde. Da erkennt man dann auch das es jeden und jede betrifft.
Und gerade auch bei der Nacktheit als nicht-materiellem Wert, den es zu "verteilen" gilt!
:idea:

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Re: Arte: Hüllenlos – Die Geschichte der Nacktheit (1/2)

Beitrag von ynda » Mi 20. Dez 2023, 11:29

Eule hat geschrieben:Diese Filme sind schlecht recherchiert und thematisch schlecht organisiert.

Aus deiner Sicht mag das so sein, aber man sollte vielleicht auch bedenken, diese Filme wurden nicht nur für
Sozialwissenschaftler gemacht, sondern für eine eher breite Öffentlichkeit aus allen Bildungsschichten. ;)

Bummler hat geschrieben:Guter Tipp. Schade das die Ampel nicht auswandert.

Und was hat das jetzt mit FKK zu tun :?:
Soweit Politik was mit FKK zu tun hat, können wir es gern hier diskutieren, aber ansonsten sollten wir Politik
hier fern halten. Erfahrungsgemäß wird sich bei dem Thema zu oft noch heftiger im Ton vergriffen, also ohnehin
so ab und zu. :x

 
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Re: Arte: Hüllenlos – Die Geschichte der Nacktheit (1/2)

Beitrag von Campingliesel » Fr 22. Dez 2023, 19:28

In Wikipedia steht die ganze Entwicklung seit Beginn der FKK sehr gut beschrieben. Die Regeln haben sich in den Anfangszeiten entwickelt, als sich die Leute damals klar darüber waren, warum sie nackt sein wollten und was der Zweck der nackten Bewegung war. Der wichtigste Punkt war, daß die Nacktheit der FKK absolut nichts mit der der Sexualität zu tun hat und haben soll, was ja bis heute noch die allgemeine Vorstellung der meisten Leute ist. Es gab und gibt keine sexuellen Interessen, wenn man in einer Gruppe von Leuten FKK macht. Daß sich aus diesen Gruppen von Leuten dann die Vereine entwickelten, war einfach die notwendige Konsequenz, weil die allgemeine Gesellschaft das nicht akzeptieren konnte.

Und Vereine sind keine Ghettos! Das ist totaler Quatsch und kann nur jemand behaupten, der nicht weiß, was ein Ghetto überhaupt ist. Außerdem ist die ursprüngliche Bedeutung eines Ghettos auch eine völlig andere als die, für die das Wort heute benutzt wird.

Und derjenige hat auch keine Ahnung von Vereinen.

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