So 15.11. WDR-Fernsehen: West Art Talk zum Thema Nacktheit

[Aria]

Da Frau Ebberfeld eine Sexualwissenschaftlerin ist, diverse Bücher zum Thema Sexualität [...] geschrieben hat, wird sie wohl eher pro Sexualität eingestellt sein.

aha.

demnach muesste karlheinz deschner der katholischen kirche wohl auch wohlgesonnen gewesen sein...?

[Johnny]

Selbst Frau Ebberfeld hat sich nicht wirklich gegen das Nacktwandern ausgesprochen.

Natürlich hat sich Frau Ebberfeld gegen das Nacktwandern ausgesprochen. Weil sie grundsätzlich gegen die Nacktheit in der Öffentlichkeit ist.

Es ist so, wie regenmacher schon anmerkte, Frau Ebberfeld hat sich nicht gegen das Nacktwandern ausgesprochen. Nach dem kurzen Filmausschnitt zum Thema Nacktwandern u. -radeln ab ca. Minute 29 und Helmuts Erläuterungen dazu bemerkt Frau Ebberfeld: ''Ich kann dieses Lebensgefühl gut verstehen,.... würde es nie unterschreiben, daß das verboten werden sollte, auch das Nacktbaden nicht....'', wobei sie das 'nie' besonders betont.

Sie ist auch gegen die vulgäre Sprache,

Dagegen ist doch nichts einzuwenden, oder etwa doch ?

[Mecki]

Ich kann mich beim besten Willen nicht erinnern, dass es in der Sendung zum Thema Nacktheit um Karlheinz Deschner oder dessen Fachgebiet "Kirche" ging. Die angestellten Vergleiche kann ich in diesem Zusammenhang nicht nachvollziehen.
Es gibt allerdings einen Bezug zwischen Deschner und Frau Ebberfeld - Frau Ebberfeld hat irgendwann mal eine Laudatio für Deschner gehalten, die zum oben genannten Thema der Sendung keinen Bezug darstellt.

[homo sapiens]

@ mecki

Die angestellten Vergleiche kann ich in diesem Zusammenhang nicht nachvollziehen.

okay, dann erklaere ich mal:

du leitest aus zwei gegebenheiten ('sexualwissenschaftlerin' und 'diverse buecher zum thema sexualitaet') dein "wohl eher pro" (wohl eher pro sexualitaet) ab.

auch herr deschner hat mehrere buecher (zum thema religion und katholische kirche) verfasst und war, wenn auch nicht als religionswissenschaftler aber als anerkannter sachbuchautor/schriftsteller mit aussergewoehnlichem wissen im bereich katholische kirche und religion entspechend taetig.

deiner argumentation nach muesste er also "wohl eher pro" religion und katholischer kirche eingestellt gewesen sein.
wie wir wissen, war aber genau das gegenteil der fall. "Ich schreibe aus Feindschaft" so deschner selbst. desweiteren ist auch der groesste teil seiner werke religions- und kirchenkritisch (um nicht zu sagen feindlich).

nochmals dein satz zur verdeutlichung mit veraenderten variablen:
da herr deschner ein sachbuchautor ist, diverse buecher zum thema kirche und religion [...] geschrieben hat, wird er wohl eher pro kirche und religion eingestellt sein.

wie du siehst, laesst sich ein "pro" mit diesen wenigen angaben nicht ableiten.

eine aussage ihrer einstellung zur sexualitaet kann eigentlich nur der machen, der die buecher von frau ebberfeld gelesen hat, bzw. bei vorhandensein einer oeffentlichen eindeutigen position ihrerseits.

vielleicht koennen wir uns darauf einigen, dass frau ebberfeld eine eigene, andere auffassung von sexualitaet hat.

ich hoffe, das ist jetzt verstaendlicher.



homo sapiens Ⓐ

[Aria]

Natürlich hat sich Frau Ebberfeld gegen das Nacktwandern ausgesprochen. Weil sie grundsätzlich gegen die Nacktheit in der Öffentlichkeit ist.

Es ist so, wie regenmacher schon anmerkte, Frau Ebberfeld hat sich nicht gegen das Nacktwandern ausgesprochen. Nach dem kurzen Filmausschnitt zum Thema Nacktwandern u. -radeln ab ca. Minute 29 und Helmuts Erläuterungen dazu bemerkt Frau Ebberfeld: ''Ich kann dieses Lebensgefühl gut verstehen,.... würde es nie unterschreiben, daß das verboten werden sollte, auch das Nacktbaden nicht....'', wobei sie das 'nie' besonders betont.

Ja, du und regenmacher habt Recht: Sie hat sich nicht direkt gegen Nacktwandern ausgesprochen. Aber für sie ist schon das Bild Modiglianis zu viel: Weil da die dargestellte Frau auf dem Rücken liegt und zudem, o Gott, o Gott, Schamhaare zu sehen sind (ab ca. 48. Minute).

Sie ist auch gegen die vulgäre Sprache,

Dagegen ist doch nichts einzuwenden, oder etwa doch ?

Ja, doch. Deutsch ist keine tote Sprache, sondern eine lebendige, d.h. sie entwickelt sich weiter, einzelne Wörter bekommen ab und zu andere Bedeutungen oder wird ihnen die ursprüngliche Bedeutung zurückgegeben.

So geschehen zuletzt bei dem Wort „geil“. Wenn Frau Ebberfeld in Deutschland was zu sagen hätte, dürften die Zeitungen nie dieses Wort schreiben, denn als sie jung war, hatte es nur eine bestimmte Bedeutung, deswegen sprach eine Frau dieses Wort nie aus, außer vielleicht, sie wäre tatsächlich geil, sprich „gierig nach geschlechtlicher Befriedigung“. Das hat sich mittlerweile geändert: alle unter 40 benutzen dieses Wort jetzt ohne Hemmungen, denn es hatte seine vulgäre Bedeutung, die es übrigens erst im 19. Jahrhundert bekommen hatte, verloren.

Man kann sagen, sie hat sich in der Sendung für Bild- und Wort-Zensur ausgesprochen, was wir zuletzt in den 50er Jahren hatten. Und ich fürchte, so wird es auch bald wieder kommen.

[Mecki]

vielleicht koennen wir uns darauf einigen, dass frau ebberfeld eine eigene, andere auffassung von sexualitaet hat.

ich hoffe, das ist jetzt verstaendlicher.



homo sapiens Ⓐ

@ homo sapiens

Das ist der Satz, auf den ich mich einigen könnte. Das Thema auf Deschner auszuweiten, halte ich für nicht angebracht, da ich keinerlei Bezug Deschners zur Sendung ableiten kann. Deschner war nicht Gegenstand der Sendung.

Frau Ebberfeld ist Sexualwissenschaftlerin. Dass sie sich nicht einfach als Wissenschaftlerin bezeichnen will, bzw. bezeichnen lässt, sehe ich als gegeben. Frau Ebberfeld sieht das Thema Sexualität aus einer ganz anderen Sicht, als es ein Laie vermag. Wobei ein Laie evtl. sehr viel mehr Spaß und Lust hat, weil dieser vielleicht nicht so viel um die Wissenschaft der Sexualität weiß, um das mal ein bisschen süffisant zu umschreiben.

[tomnude]

Verärgert habe ich die letzten Minuten des Talks nicht mehr ertragen können. Stimme Aria und homo sapiens in vielem zu. Die beste Figur hat natury abgegeben. Sein Eintreten für das Nacktwandern war unmfassend, informativ und sehr seriös vorgetragen. Die Vertreterin von Femen tat mir etwas leid. Ihr Anliegen konnte ich durchaus nachvollziehen, aufgrund des verständlich sprachlichen Handicaps war es aber anstrengend ihr zu zuhören. Der Chefredakteur des deutschen Playboys war augenscheinlich ein Leichtgewicht. Sich in der Sendung ehrlich zu machen wäre mutig gewesen. Denn natürlich wird der Playboy wegen der nackten Mädchen gekauft, und nicht für seine grandiosen Interviews oder Testberichte zu hochmotorigen Sportwagen, die sich kein vernünftiger Mensch kaufen kann, oder will.
Wieso der Playboy überhaupt noch existiert, wo doch das Internet alles, aber auch wirklich alles, und dazu noch umsonst, präsentiert wundert mich schon lange.
Wirklich ärgerlich war aber der Auftritt der Sexualwissenschaftlerin Frau Ebberfeld. Ihre Ansichten waren dermaßen veraltet und staubtrocken das ich mich schon sehr gewundert habe, warum so eine Person eingeladen wurde.
Ihre Argumentationen hatte im großen Maße eine wenig wissenschaftliche Basis, es wirkte so ein bißchen wie Halbwissen und Küchenlatein. Darüber hinaus war die Diskussionsführung verbesserungsbedürftig. Frau Ebberfeld zog nicht nur die Diskussion an sich, sondern wurde auch oft noch vom Moderator gezielt angesprochen.
Herr Schönenborn im Presseclub der ARD hat seine Diskussionsrunden dagegen immer im Griff.
Alles in allem war die Diskussion nur bedingt tauglich und eigentlich überflüssig.
Schade um die vertane Zeit.

[Ocean]

Ich glaube nicht das der Playboy wegen der nackten Mädels gekauft wird. bzw. das hat der Chefredakteur schön auf den Punkt gebracht, es geht nicht um nackte Frauen an sich, sondern um die Personen die sich ausziehen. Wer beim Frieseur oder Arzt mal in so einer Zeitung blättert wird feststellen, das tatsächlich 90 % des Inhalts nix mit nackten Frauen zu tun hat. Das war früher anders. In den 80ern und 90ern gab es in so einem Heft 4 bis 5 Bildstrecken, heute meist nur noch 2 oder 3. Für eine einfach nackte Frau kauft das eben keiner, denn die gibts für viel weniger Geld auch woanders. Aber die "Promis" der Welt ziehen oder zogen sich eben nur für den Playboy aus, eine nackte Kati Witt gabs halt nur da zu sehen. Heute ist auch das anders. In den USA zieht man sich jetzt für GQ oder Sports Illustratet aus. Natürlich selten ganz nackt. Daher vermutlich auch der Versuch des Playboy in den USA, mit weniger nackt mehr Auflage zu machen.
Wenn sich keine Promis mehr für den Playboy ausziehen, wird das Blatt auch ganz schnell vom Markt verschwinden, die Konkurenz ist vermutlich deutlich preiswerter und in Mens Health und Co steht auch nicht viel was anderes als im Playboy.

[Zett]

Hab mir das Buch von Frau Ebberfeld gekauft, ist heute gekommen, werde dann mal reinschauen. Sie liegt wahrscheinlich weitgehend auf meiner Linie: Kaputtgespielte Gesellschaft als Folge von »oversexed but underfucked« (viele der Kaputtgespielten müssen wir ja auch in den Foren ertragen, die ihre kranke und krankmachende Sexfokussierung [nach dem Motto: "Hauptsache mir geht einer ab!"] als normal und gesund betrachten). Gesunder - sprich für beide befriedigender - Sex ist heute mehr denn je - und vor als Folge der Kommerzialisierung von Sex - eine Mangelerscheinung. Das mag gut für die Wirtschaft(sbosse) sein, denn die sexuelle Unbefriedigten ersaufen sich in Arbeit und Konsum. Es ist aber schlecht für die Gesellschaft als Ganzes, da sie allmählich zerbricht.

Bleibt gesund - und tut was dafür!
Euer Zett

[Mecki]

@ Zett

"Das" Buch hast Du Dir von Frau Ebberfeld gekauft? Welches Buch meinst Du von den Büchern, die Frau Ebberfeld geschrieben hast? Was meinst Du damit, dass sie "wahrscheinlich weitgehend" auf Deiner Linie liege? Leitest Du das von dem Buch ab, was Du gekauft hast?