Hans H. hat geschrieben:Wie willst du das eingrenzen?
In dem ich Kunst definiere. Also nicht ich, sondern die Künstler. Das die sich nicht einig sind liegt wohl mehr an persönlichen Eigenschaften als daran das es nicht gehen würde. Kunst als imaginären Begriff zu verstehen berechtigt doch noch lange nicht zu bedingungslosen Rechten. Dafür, also für die Kunstfreiheit, bedarf es doch wohl einer rationale Begründung. Die Freiheit an sich ist doch ein hohes Gut, deren Schutz durch die Gemeinschaft aber eine Gegenleistung der Künstler für die Gemeinschaft erfordert. Ich leite also aus der Gewährleistung der Kunstfreiheit eine Aufgabe der Kunst ab, nämlich die der Gesellschaft zu nützen. Alles andere ist Missbrauch der Freiheit und zu sanktionieren oder wenigstens abzulehnen.
Das ist doch ganz einfach und hat überhaupt nichts mit totalitären Systemen zu tun.
Im Gegenteil durch die Liberalisierung der Einstellung zur Kunst werden Kitsch, Nonsens und Triviales Tür und Tor geöffnet, was nicht nur zum Unverstand, sondern sogar zur Ablehnung von solcherart Kunst und, was ja das eigentlich tragische ist, zur Ablehnung von Kunst allgemein führt.
Eisbär hat geschrieben:Und was heißt in diesen Tagen schon das Gute betonen und das Schlechte kritisieren?
Das wäre zumindest eine Aufgabe der sich der Künstler stellen könnte.
Als Maler würde mir zu aktuellen politischen Problemen sofort Hieronymus Bosch einfallen, als Musiker Richard Wagner.
Da wird der Verstand durch das Gefühl derart gnadenlos angeregt, dass man um eine Beschäftigung mit den Themen gar nicht mehr drum herum kommt.
Apropos Wagner. Ist das nicht auch eine Art der Zensur, wenn Wagners Musik aus nur dem Grund nicht vorgeführt wird, weil die Nazis sie missbraucht haben?
Wobei diese Einschränkung der Kunstfreiheit doch allemal verständlich wäre.