Aria hat geschrieben:Ein/e Germanistikstudent/in macht das für unter 1000 € (1 € pro Normseite sind schon viel) – eine Kleinanzeige oder ein Zettel auf dem Schwarzen Brett der nächsten Uni reicht.
Auf der Qualitätsstufe bekomme ich das inzwischen selbst hin. Und für mich ist auch das noch viel Geld.
Weißt du eigentlich, wie viele Bücher ich für tausend Euro Tantiemen verkaufen muss? Bei diesem dicken Buch etwa 500 Stück im Mix eBook und Taschenbuch. Und dann hätte ich noch keinen Gewinn. Die meisten Selfpublisher erreichen diese Stückzahl gar nicht.
Aria hat geschrieben:Alle Manuskripte werden zumindest angelesen ...
Es mag Verlage und Agenturen geben, auf die das zutrifft. Allgemein gültig ist es jedoch nicht. In den von mir erwähnten Interviews (für die ich jetzt aber keinen Link parat habe) wurde das ganz klar gesagt. Da kann schon ein kleiner Formfehler im Anschreiben zum Ausschluss führen, zum Beispiel, wenn der Lektor nicht namentlich angesprochen wird. Der Autor hätte dann seine Hausaufgaben nicht gemacht, war die Aussage. Ein anderer Lektor liest Exposé und Leseprobe nicht, wenn Zeilen nummeriert sind oder in der Fußzeile der Name des Autors oder ein Copyright-Hinweis steht. Über Exposés wurden ganze Bücher geschrieben, ich hab sogar eines davon im Bücherregal stehen.
Die meisten Verlage haben ihr Programm schon für das nächste Jahr fest geplant und bringen tatsächlich nur ganz wenige Bücher pro Jahr raus. Neue Autoren haben es ganz schwer, einen Fuß in die Tür zu bekommen. Ein ganz seltener Glücksfall wäre es, wenn eine Neuer mit einem dicken Schinken genommen würde. Und ich bleibe dabei, die werden von vielen nicht einmal angelesen, nicht mal das Exposé. Für kleine Verlage ist das Risiko untragbar, große Verlage haben mehrere Lektoren, die gemeinsam Entscheiden, und da geht so was final dann nicht durch. Und Weil das so ist, wäre es für den einzelnen Lektor unsinnig, es überhaupt erst anzusehen.
Bitte Horst, hab Verständnis dafür, dass ich das noch beantworten musste.