hajo hat geschrieben:Und - warum um alles in der Welt stellst du mir diese Frage?
hajo hat geschrieben:Und - warum um alles in der Welt stellst du mir diese Frage?
Aria hat geschrieben:Auch jetzt wird vom allgemeinen Verfall der Sitten gesprochen, nur ist das nicht mehr die Sache der Konservativen, sondern die übereinstimmende Meinung weiter Teile der Gesellschaft. Das bedeutet, dass wir wieder in einer ähnlichen Phase sind wie vor 1920er und 1970er Jahren, als die Prüderie Trumpf war.
Erlebbar ist im Internet gar nichts, höchstens ist da was zu sehen. Und toll getrieben habe es die Menschen zu allen Zeiten, womöglich in den prüderen noch mehr als in Zeiten der relativen sexuellen Freiheit – Zitat:Bummler hat geschrieben:Nur mit dem Unterschied, dass jetzt offen über Sexualität geschrieben wird und mittels Internet Sexualität in allerlei Spielarten und für alle erlebbar ist. Mithin ist die gegenwärtige Prüderie nur eine Fassade hinter der es recht doll zugeht.Aria hat geschrieben:Auch jetzt wird vom allgemeinen Verfall der Sitten gesprochen, nur ist das nicht mehr die Sache der Konservativen, sondern die übereinstimmende Meinung weiter Teile der Gesellschaft. Das bedeutet, dass wir wieder in einer ähnlichen Phase sind wie vor 1920er und 1970er Jahren, als die Prüderie Trumpf war.
Ich verstehe deine Frage nicht, denn genau dieses habe ich gesagt.Wurde nicht die (ach so böse) Sexualität instrumentalisiert, um die Nacktheit zu unterbinden in dem von Bummler genannten Beispiel aus der DDR?
Ob die freiere Sexualität in der DDR zu einer Verschiebung der Propaganda geführt hat, kann ich nicht sagen. Ich habe jedenfalls ein derartiges Argument nicht gehört. Sollte es eine derartige Argumentation wirklich ernsthaft gegeben haben, so wäre diese Argumentation wirklich entlarvend blödsinnig.Erst mit einer freieren Einstellung zur Sexualität später konnte man die ökonomischen Vorteile der Nacktheit (keine Badebegleidung erforderlich) zulassen.
Für mich ist diese Frage einfach zu beantworten. Dieses ist das Ergebnis unserer Zivilisationsgeschichte und der Entwicklung unserer bürgerlichen Moral.Eine zentrale Frage ist, so vermute ich ist, warum empfinden Menschen Nacktheit als bäh bzw als ekelig?
Ein für mich nicht so einfach nachvollziehbarer Gedankengang. Ich sehe da wirklich keinen Bezug zur Nacktheit als solches.Ich habe schon von Ausscheidungen geschrieben, da möchte ich mal die Vermutung äußern, daß wir uns damit einfach nicht gedanklich auseinander setzen möchten, erinnert es uns doch daran, dass wir Lebewesen sind aus Fleisch und Blut. Wir benötigen Nahrung und Flüssigkeit um zu leben, um zu überleben.
Gehört ein unbekleideter Mensch nicht auch zu den als anständig angesehenen Menschen? Macht erst die Kleidung einen Menschen zu einem anständigen Menschen?Wenn die anderen Menschen mich als ekelig empfinden, einstufen, so möchten wir dieses natürlich nicht, wir möchten angenommen werden, dazu gehören, zur Gemeinschaft, zur Gemeinschaft der als anständig angesehenen Menschen.
Wo siehst du die Blockade?Ein einfacher menschlicher Mechanismus, der uns in unserer Entwicklung blockiert.
Ist dieses wirklich unser Erziehungsziel?Wir zeigen uns dann nicht mehr so wie wir sind, sondern richten uns nach unserem Umfeld, nach anderen Menschen aus.
Die erste Aussagehälfte kann ich voll und ganz unterschreiben. Bei der zweiten habe ich meine Bedenken. Es soll nämlich Menschen geben, die sich glücklich fühlen und als solches erleben, wenn eine andere Person die Verantwortung für ihr Tun übernimmt und sie also nur seinen Anweisungen folgen. Jeder Mensch muss für sich selbst die Möglichkeit haben und erhalten, über sein eigenes Glücksgefühl und –empfinden selbst entscheiden und bestimmen zu können und zu dürfen.Das kann zu keiner eigenständigen, selbstbewussten Persönlichkeit führen, die ihr Glück im Leben haben, erleben möchte.
Ja, so sehe ich dieses auch. Und darum ist das persönliche Glücksempfinden so unterschiedlich.Wir finden unser Glück dort, wo unsere eigenen Vorstellungen über unser Leben leben.
Dieser Satz ist völlig zutreffend. Es stellt sich nur die Frage, ob hierzu die Nacktheit als solches zwingend erforderlich ist oder nicht.Kinder sollen und müssen ihren Körper wahrnehmen und erfahren, dies gehört wohl zu einer gesunden Entwicklung.
Vorsicht! Hierzu müssen die äußeren Bedingungen auch stimmen!Wir müssen lernen unsere Bedürfnisse und Wünsche unseren Mitmenschen zu sagen um im Dialog miteinander Freiräume zu erhalten.
[/quote][/quote]Der Mensch ist ein soziales Wesen und hat hierbei stets die Regeln der dort herrschenden Gruppen zu beachten. Was natürlich nicht bedeutet, hierfür nicht werben zu sollen und zu können.Wer möchte sich heute als Nackter hinter einem hohen Zaun verstecken, wenn er mal nackt sein möchte? Es ist dann doch das Gefühl, dass ich mich dann für meine Nacktheit schämen muss. Und wer möchte das? Darum habe ich mich auch darüber mokiert, dass ich mir auf einem FKK - Gelände morgens nicht nackt meine Brötchen kaufen darf.
Nicht nur zu diesen beiden Zeitpunkten.Stimmt – nur hat man in den 1920er und 1970er Jahren als junger Mensch die Mehrheitsmeinung nicht beachtet.Bummler hat geschrieben:
Das Nacktheit "bah" ist, war schon ziemlich immer und unabhängig vom Alter die Mehrheitsmeinung.
Diese deine Aussage und den von dir daraus gezogenen Schluss kann ich so nicht folgen. Ich halte die Problemlage für sehr viel komplizierter.Diejenigen, die die FKK praktizieren, bekennen das nicht oder nur selten gegenüber ihrer Umgebung – es ist, als ob sie sich dessen schämten.
Hier denke ich, dass du dir die Sache wirklich zu einfach machst. Hier setzt du die propagierte Meinung einer Randgruppe und einer etwas breiteren Gruppe von Mitläufern der Allgemeinheit gleich. Es wurde damals und es wird heute viel befreiter über die Nacktheit und Sexualität gesprochen, aber eine belastbare Veränderung in der Haltung der Menschen zur Nacktheit und zur Sexualität war und ist auch heute nicht zu seriös zu beobachten. Es wäre wirklich schön und hilfreich, wenn unsere Gesellschaft zumindest mehrheitlich ein befreites Verhältnis zur Nacktheit als solches und zur Sexualität hätte, wobei diese beiden Punkte völlig getrennt und losgelöst vom anderen Punkt betrachtet werden müssen, wie du dieses beschreibst. Dann wäre das Problem des sexuellen Missbrauches besser lösbar und wir könnten hier zu einem besseren und wirksameren Opferschutz (Vorbeugung) kommen.Da sowohl in den 1920er, als auch in den 1970er Jahren die Sexualität jeweils von den zuvor herrschenden Zuständen befreit wurde, folge ich daraus, dass auch die Toleranz gegenüber Nacktheit kein Problem mehr war – ausgenommen natürlich bei konservativen Kreisen, die beide Male vom Verfall der Sitten sprachen – was folglich das Nacktbaden, Nackttanz, nackte Darstellungen in Theater usw. zumindest in urbanen Zentren ermöglichte.
Diesen Spruch gab es schon in der Antike und ist ebenso alt wie der Spruch, dass die Jugend kein ordentliches Benehmen mehr haben. Auf solche Aussagen kannst du nicht bauen.Auch jetzt wird vom allgemeinen Verfall der Sitten gesprochen, …
Hier denke ich, dass wir uns alle einig sind.Jeder, der sich kriminell verhält, muss sich "ohne Ansehung der Person" strafrechtlich verantworten.
Jeder.
Die Möglichkeit hierzu gibt es schon. Dass nennt man dann Strafvereitelung.Und wenn gemauschelt wird, muss das gleichfalls sanktioniert werden.
Das war sie zu jeder Zeit, nicht nur gegenwärtig.Mithin ist die gegenwärtige Prüderie nur eine Fassade hinter der es recht doll zugeht.
Aria, du beklagst, dass es heutzutage zu einem Rückfall in die Prüderie gekommen sei. Im Hinblick auf das von dir hier vorgestellte Zitat stellt sich die Frage, warum des den Bordellen in der heutigen Zeit so schlecht geht? Hier muss also eine neue Interpretation her. Und das oben genannte Zitat passt nur zum Thema der Sexualität, jedoch nicht zum Thema der Nacktheit als solches.Und toll getrieben habe es die Menschen zu allen Zeiten, womöglich in den prüderen noch mehr als in Zeiten der relativen sexuellen Freiheit – Zitat:
Das im Zusammenhang mit der sexuellen Revolution gewachsene Angebot an kostenlosem und unverbindlichem Sex führte zu einem drastischen Rückgang der Zahl der Prostituierten und einem starken Preisverfall ihrer Dienste.
Das versteh ich nicht.Eule hat geschrieben:Der Mensch ist ein soziales Wesen und hat hierbei stets die Regeln der dort herrschenden Gruppen zu beachten.
hajo hat geschrieben:Der(!) Mensch sei sozial - also gemeinschaftlich orientiert - und das muss zur Unterordnung unter "herrschende" Gruppen (wohl der Mitmenschen) führen?
Eule hat geschrieben:Hier denke ich, dass wir uns alle einig sind. .Jeder, der sich kriminell verhält, muss sich "ohne Ansehung der Person" strafrechtlich verantworten.
Jeder.
Tim007 hat geschrieben:Eule hat geschrieben:Hier denke ich, dass wir uns alle einig sind. .Jeder, der sich kriminell verhält, muss sich "ohne Ansehung der Person" strafrechtlich verantworten.
Jeder.
Wenn dem so wäre ...
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