Ich hatte ein seltsames Erlebnis.
Nichts traumatisches, aber seltsam.
Ich kam am Dienstag vom FKK-Schwimmen zurück und stand am Bahnsteig, auf meinen Zug wartend.
Dort stand auch eine alternativ gekleidete Frau, um die 25.
Ich habe sie angesprochen. Nach einiger Zeit hat sie mich gefragt, wo ich herkomme.
Ich sagte: "vom Schwimmen". Sie entgegnete "Ganz schön weit weg, gibt es da, wo du herkommst, keine Schwimmbäder?"
Ich dachte mir: "ich habe das noch nie zugegeben, jetzt könnte ich einfach mal dazu stehen, daß ich FKK mache".
Ich sagte, daß ich dort zum FKK war, daher etwas weiter fahren müßte.
Sie sagte, sie müsse nun schnell gehen. Irgendetwas machte ihr am Wort "FKK" angst.
Im Zug sah sie mich erneut an, diesmal allerdings abfällig.
Sie wollte definitiv nichts mit mir zu tun haben nach diesem Ereignis. Sie war auch nicht interessiert daran, wie es wirklich ist.
Von alternativ gekleideten Frauen habe ich weniger Engstirnigkeit erwartet. Doch ich irrte mich.
Das war quasi mein "Outing". Nicht als Homosexueller, schließlich bin ich Heterosexuell, sondern als jemand, der zum FKK-Schwimmen geht. "Da, wo alle nackt sind."
Das Verhalten mich doch etwas getroffen.
Ich habe es ihr sicher nicht unter die Nase gerieben, wie gesagt, sie fragte interessiert nach.
Doch ich fühlte mich wegen etwas ganz Natürlichem zurückgewiesen.
Vermutlich hat sie Ängste deswegen. Denkt, beim FKK wären nur Vergewaltiger oder sonst ein Mythos.
Jedenfalls ist etwas in ihrem Gehirn passiert, und das war nichts Gutes.
Ich frage mich nun, ob ich das in Zukunft wieder Menschen mitteilen werde, egal wie sehr sie nachfragen.