Trixi hat geschrieben:Ich wurde so erzogen, dass es wichtig ist, Rücklagen zu bilden.
Ich kenne Ostfriesenpaar (leider) nicht und kann mir nicht anmaßen, dazu etwas zu sagen. Seine Verzweiflung scheint mir aber echt zu sein. Womit ich meine Probleme habe, sind die anderen Kommentare. Warum?
Wenn Selbstständige gut verdienen, wird der Ruf laut, "die Reichen" sollten sich gefälligst an dem erhöhten Finanzbedarf des Staates beteiligen. Geht es ihnen schlecht, kommen Kommentare, sie hätten Rücklagen bilden sollen. Und gehen sie finanziell in die Knie, ist die Häme groß.
Ich bin selbst Freiberufler, und zwar gerne. Trotzdem ist es heutzutage kaum noch zu vertreten, in die Selbstständigkeit zu gehen. Es dauert lange, bis der Beruf was abwirft. Die Bürokratie wird immer zügelloser. Wer sich einmal mit Berufsgenossenschaften, Finanzamt oder Sozialversicherungsträgern herumgeschlagen hat, weiß, was ich meine. Man muss IMMER funktionieren, und Urlaubszeiten fressen die Rücklagen auf, wenn es denn welche gibt. Ich kenne Leute, die haben weder eine Alters- noch eine Krankenvorsorge, weil sie es sich nicht leisten können. Wenn sie dann die besserwisserischen Kommentare lese, von Gesetzes wegen werde an eine Pflicht gedacht, entsprechende Rücklagen zu bilden und Beiträge zu tätigen, werden ihnen die Ohren klingen. Und an eine Berufsunfähigkeitsversicherung ist auch nicht zu denken, weil sie schlichtweg unbezahlbar ist. Dabei gehören diese Leute zu den größten Arbeitsplatzbeschaffern und sind als Teil des (wegbrechenden) Mittelstandes eine Säule der Demokratie.
Ich wünsche Ostfreisenpaar, um wieder zum Ausgangspunkt zurückzukommen, alles Gute! Haltet durch!