Tim007 hat geschrieben:Dazu gehört auch eine schleichende Entmündigung etwa der Eltern.
Die Gefahr sehe ich auch.
Auf der anderen Seite überrascht mich immer wieder die Einstellung "wenn ICH etwas will, MUSS der STAAT das regeln". Das zeugt nicht gerade von Selbstverantwortlichkeit. Also Kita-Plätze
bereitstellen zum Beispiel.
Ich bin anders aufgewachsen. Kindergarten hab ich nie kennengelernt. Aber die Fürsorge meiner eigentlich überlasteten Mutter. Dass es so war, ließ sie sich nie anmerken. Im Alter allerdings zeigte sich die jahrzehntelange Verausgabung.
Ich stelle keine Forderungen an den Staat. Ich habe während meiner Berufstätigkeit keine Fahrtkosten abgerechnet, keine Prüfungsvergütungen beantragt. Für mich war das Bestandteil meines Berufes. Ich hätte mich ja anders entscheiden können ("Augen auf bei der Berufswahl!").
Noch heute reiche ich, der "Privatversicherte" keine von mir problemlos zu bezahlenden Rechnungen des Arztes oder der Apotheke ein. Halte ich für selbstverständlich. Natürlich, wenn eine größe Aktion anliegt - wie die Fußreparatur vor drei Jahren - greife ich gern auf die Möglichkeit zurück, die zuständige Kasse in Anspruch zu nehmen.
Manchmal wäre es gut eher
l'etat c'est nous als
l'état c'est moi zu meinen.
Ich beobachte und schätze mit Freude, dass mein Sohn und seine Frau sich persönlich um die Kleinen kümmern. Natürlich war der Ältere schließlich im Kindergarten und kommt in drei Wochen in die Schule. Aber die überwiegende Betreuung fand zu Hause statt. Daher kann er fließend lesen und einigermaßen schreiben. Sprachlich übertrifft er manch einen Erwachsenen. Mit 6 Jahren.
Schön, dass diese Eltern sich nicht haben entmündigen lassen.