Magnus Oehme hat geschrieben:Ich bin ein Mann, fast 40. Ich habe mir überlegt, auf einen FKK-Campingplatz zu gehen, doch dann erfuhr ich hier im Forum davon, daß alleinreisende Männer es schwer haben auf FKK-Plätzen. Sie brauchen eine DFK-Mitgliedschaft, manchmal einen Bürgen, etwa in Frankreich. Es wird ihnen eben unterstellt, nur zum Spannen zum FKK-Campingplatz zu gehen.
Ich habe mir überlegt, was ich dort eigentlich machen will. Meist sind dort nicht Alleinreisende, sondern Paare oder Familien. Sonst kommt ja praktisch auch niemand rein. Die wollen doch mit mir als alleinreisendem Mann nichts zu tun haben, mit denen kann ich also nicht reden. Dann bleiben noch die anderen Männer übrig. Doch wer macht bei soetwas schon mit, der männlich und alleine unterwegs ist: natürlich Homosexuelle.
Daran bin ich nicht interessiert. Frauen, die alleine dort hinfahren, wollen eh "ihre Ruhe" und Flirten ist beim Nacktsein eh unmöglich, ohne gleich als Spanner und Perverser verschrien zu sein. Ich werde also von vielen Menschen umgeben sein und jeder wird mich irgendwie beäugen.
Gut, ich kann vielleicht Volleyball mitspielen. Aber was mache ich sonst die ganze Zeit dort? Extra nach Frankreich fahren, nur um dann dort nackt sein zu können, begrenzt mich ja auf das Resort. Wenn ich das Resort verlasse, kann ich angezogen die Umgebung per Fahrrad erkunden. Dann kann ich aber gleich auf einen günstigeren normalen Campingplatz fahren.
Es war mal meine naive Vorstellung, daß man bei solchen Resorts alles machen könne, was man auf anderen Campingplätzen tun kann, nur nackt, und es mache niemandem etwas aus und man vergesse nach einiger Zeit, daß man nackt sei. Doch meine Erfahrung hat gezeigt: Menschen, die nackt sind, werden "zutraulich" und schnell persönlich. Einfach auf einem Campingplatz sein, nur nackt, ohne Hintergedanken, das ist einfach nur eine naive Vorstellung. Man kann eben nicht einfach nackt sein, ohne Hintergedanken.
Und selbst wenn, nehmen wir an, ich buche eine Woche dort. Was mache ich dann wie gesagt den ganzen Tag? Wasserrutschen?
Meiner Erfahrung nach vergeht die Zeit nur dann, wenn ich soziale Kontakte knüpfe. Das hat angezogen funktioniert, doch wie soll das nackt funktionieren? Da muß ich bei jedem Mann ja annehmen, er sei homosexuell und bei jeder Frau, sie habe Mitleid mit mir, sei Prostituierte oder eben froh, daß so ein "junger Mann" mit ihr zu sehen sei(schließlich zieht FKK meist Rentner an).
Ich habe mir bei dem, der hier wütend berichtete, daß er als alleiniger Mann nicht reinkam gedacht, daß das eine schlechte Organisation dort sei. Doch dann dachte ich mir: was will der eigentlich dort? Und warum ist dem das so wichtig, dort unbedingt alleine unter vielen nackt sein zu können. Was will der dort? Was wollen Familien dort?
Bitte ehrliche Antworten, was davon stimmt und was nicht. Keine Polemik, kein Gutmenschentum, kein "Dann laß es halt", sondern einfach ehrliche und brauchbare Antworten.
Wenn ich das so lese, frage ich mich, was DU DIR vorstellst, was Du dort vorfinden willst, erwartest und machen willst.
Die Zeit vergeht immer und grundsätzlich Sekunde für Sekunde - unaufhaltsam. Egal, was Du machst oder nicht machst.
Und was man dort machen kann, liegt am Angebot des jeweiligen Platzes. Ob Du nun den ganzen Tag nur am Strand liegen willst, oder auch mal was anderes machst, liegt aber ganz an Dir.
Deine Frage nach dem, was er eigentlich dort will, wenn er ganz alleine dort ist, finde ich schon von vornherein sehr negativ. Was soll er denn schon wollen? Einfach Urlaub machen? Wie jeder andere auch, egal, ob alleine oder nicht? Warum er gerade alleine ist, kann ja sehr unterschiedliche Gründe haben. Warum sollte ein Singel-Mann das nicht einfach nur wollen?
Es ist natürlich nicht auszuschließen, daß man jemand kennenlernt, eine Frau z.B., und daß sich dann eine gute Bekanntschaft entwickelt oder sogar noch mehr. Aber da muß man eben behutsam sein, und nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen und das Denken seinem "Schwanz" überlassen. (habe ich jetzt bewußt so gesagt, weil ich dieses Wort eigentlich hasse und genau das Primitive daran ausdrückt).
Da ich ja auch schon fast mein ganzes Leben lang Camping mache - egal, ob auf FKK-Campingplätzen oder anderen, weiß ich aus Erfahrung, daß es grundsätzlich leicht ist, Kontakt zu finden. Meistens fängt es mit einfachen Fragen an, wo man sich nach irgendwas erkundigt oder wenn man sich gegenseitig schon beim Aufbau hilft oder bei einem technischen Problem mal hilft. Da die meisten Leute gerne Kontakte haben möchten, und nicht nur immer alleine vor ihrem Zelt Wohnwagen sein wollen, entwickeln sich dann schnell Gespräche und geselliges Beisammensein oder sogar Unternehmungen. So habe ich es jedenfalls immer erlebt, egal wo und wann und in welchem Alter. Und durch die vielen Gespräche habe ich eben auch meine Erfahrungen gesammelt, wie FKKler über bestimmte Dinge denken. Man redet ja dann über vieles, kommt von einem Punkt zum anderen. Und da ich ja auch auf Textilplätzen war, kommt auch da manchmal das Gespräch auf die FKK, und dadurch erfährt man dann, wie die Leute darüber denken und welche Vorurteile sie haben.
Wenn man sich völlig normal, anständig und mit einem gesunden Selbstbewußtsein verhält, dann funktioniert das Kontaktknüpfen ganz genauso wie überall sonst auch.