Trixi hat geschrieben:
Und Du solltest mal eins bedenken. Was ist wichtiger? Ein teurer Urlaub in einem Risikogebiet, oder die eigene Gesundheit? Da jammern die Leute, dass sie vielleicht 2000€ Urlaubsgeld verloren haben. Na und? Andere haben ihre Existenz verloren, durch solche uneinsichtige und egoistische Leute.
Ja die Gretchenfrage ist wirklich: "Was ist wichtiger?"
Denn in den "Risikogebieten" gehen auch Existenzen verloren, wenn keine Urlauber kommen.
Ob man das Risiko selbst eingehen will, ist ohnehin eine persönliche Entscheidung und durch unsere Gesellschaftsordnung an sich legitimiert. Da kann man gar niemandem reinreden, ohne gegen unsere Grundwerte zu verstoßen. Das sollte klar sein.
Das die Tests nun verfügbar sind und im Interesse der Gesellschaft für Reiserückkehrer auch kostenlos sind, das ist zu begrüßen, eben damit viele Interessen abgedeckt werden können.
Der Urlaub zuhause ist für mich ja Normalität. Aber klar ist auch, dass nicht alle Urlaub zuhause machen können, da reichen die Kapazitäten an den Urlaubszentren nicht aus. Außerdem sind die Urlaubsanbieter in den traditionellen Gebieten dringend auf deutsche Urlauber angewiesen. Außerdem berichtet so mancher Rückkehrer von traumhaft entspanntem Urlaub, weil das Hotel in Südtirol nur zu 30 % ausgebucht war und praktisch jeder einen Kellner für sich hatte. Da überlegt man schon, ob man nicht doch den Koffer packen sollte und ab nach Fuerteventura....
Immer noch besser wenn es einen dort erwischt, als hier bei der Arbeit, wo auch niemand Rücksicht nimmt und 10.000-de für die Abschaffung der Maskenpflicht demonstrieren.
Eine Rückkehr in den "Normalzustand" wird es wohl nicht mehr geben. Aber nichtsdestotrotz ist eine Normalisierung aus wirtschaftlicher Sicht dringend erforderlich, eben damit unser Gesellschaftssystem stabil bleibt. Und wir haben jetzt die Werkzeuge um ausprobieren zu können, ob was funktioniert oder nicht. Eine flächendeckende Stilllegung des gesellschaftlichen Lebens ist bei den jetzigen Bedingungen inakzeptabel. Ebenso wie das flächendeckende Beschneiden von Bürgerrechten.
Ab heute geht der Schulbetrieb wieder los. Es ist davon auszugehen, dass auch dort immer wieder Ausbruchsherde zu identifizieren und lokal Maßnahmen erforderlich sein werden. Aber dieses Risikopotential durch ein weiteres verlorenes Schuljahr zu kompensieren, scheint mir nicht angebracht und unverhältnismäßig. Es geht auch hier um die Frage: Was ist wichtiger?
Ich will das mal so zuspitzen: "Mit der Krise leben oder mit der Krise nicht leben." Da ist die Antwort einfacher.